Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)
Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár
Alba Regia 39. (2010) Angaben über die Bienenzucht liegen aus den Jahren 1566—1574 bzw. 1574—1595 vor, als man die Steuer fúr 50 Bienenkörbe bzw. den Bienen korbgehnt registrierte.220 Die Arbeitsbereiche eines Architekten und Baumeisters waren in diesem Zeitalter noch nicht streng voneinander getrennt. Der Weissenburger Kapitän Isolano entwarf 1602 nicht nur die Pläne für die Stadtmauern, sondern legte auch bei ihrem Bau selbst mit Hand an, wie einem Vers von Wathay zu entnehmen ist.221 Eme Angabe von 1712 erwähnt einen türkischen Mauerer bzw. Baumeister: „ Petms Török Türkischer Mauer [...] erwehntes Haus noch von Türckhens zeithen her besitzen“. Besagtes Haus stand neben der Propstei in der Lakatos utca.222 Im Zuge der Freilegung der königlichen Basilika fand Alán Kralovánszky 1969 südlich der Grabkapelle Nr. II eine Maurerkelle aus dem 13—16. Jahrhundert.223 (Taf. 29) Eine andere Maurerkelle224 kam bei den Grabungen in der Selyem u. 1—13. zum Vorschein. Auf Steinmetz findet sich in den Weissenburger Quellen kein Hinweis. Archäologische Funde belegen jedoch, dass es im 12—13. Jahrhundert im Gebiet des Johannitersklosters eine Steinmetgwerkstatt gegeben haben muss. Denn hier stiessen wir auf einen Steinmetghammer, das Fragment eines misslungenen oder nur oberflächlich bearbeiteten menschenkopfförmigen Weichwassergefässes (?), Fragmente eines menschenkopfförmigen Weichwassergefässes, das Fragment eines mit Tiergestaltan geschmückten Weichwassergefässes sowie Teile eines Steinmörsers.225 226 (Taf. 31—33) Der (oder die) Meister stellte(n) diese Steingefässe aus hartem Süsswasserkalkstein her. Urkunden nennen 1471 und 1478 den Namen des Geschworenen Gergely Kővágó (Kewago) (Steinhauer), und 1479 kommt der Name in der Form Kwuago vor.220 Der auf den Baustellen unentbärliche Zimmermann wird in Weissenburg 1476 (Aich) 1543 und 1560 erwähnt, und aus dem Jahr 1560 ist der Name des Zimmermannsmeisters Kara Merni überliefert.227 An die Bautätigkeit lässt sich vielleicht aus der 1409 in einer Urkunde auftauchende Familienname Sargo binden.228 1517 erwähnen Schriftquellen den einzigen Leibeigenen Steuereinnehmer von Weissenburg, Mihály Bodaythy, während zwischen 1629 und 1689 in den Steuerkonskriptionen die Namen von mehreren Defterdárén Vorkommen.229 1525 wurde in Weissenburg, Ofen, Pest, Szeged, Kaschau und Pressburg eine Art Geldwechselinstitut eingerichtet, wo man das Kupfer- in Silbergeld Umtauschen konnte.230 Quellen zufolge waren die Weissenburger Latiner schon 1092 für ihre „Geldbeschaffung“berühmt. Wahrscheinlich haben sich auch die Johanniter aktiv an den Geldverleihgeschäften der Stadt beteiligt, denn König András II. erhielt aus der Provinz des Ritterordens ein beträchtliches Darlehen.231 In einem Defter des Jahres 1545 liesst man von der Geldumtauschgebühr, und hierher gehört vielleicht auch, dass 1416 der Leibeigene Mátyás Peeges (Münzer) aus dem Domherrenviertel des Stadtteils Ingovány erwähnt wird.232 Auf das Müngprägen bzw. das Betreiben einer Müngkammer in Weissenburg deutet die Bezeichnung Péngyeröpusgta hin. Beweise dafür sind zwischen 1269 und 1343 aber auch die Bezeichnung Pondus Albense, die Prägezeichen A und A-A sowie die Existenz der Weissenburger Denare.233 In Stuhlweissenburg lebten im Mittelalter ebenso wie zur Zeit der türkischen Erobemng zahlreiche Handwerker. Der Araber Idrisi berichtete 1153 von regelmässig tätigen Werkstätten, und 1563 ging annähernd ein Drittel der Familienoberhäupter einer handwerklichen Beschäftigung nach.234 235 Viele Bürger waren in der Holgindustrie tätig. Bekannt sind die Namen von zwei Tischlern, und zwar der des 1544 in der Innenstadt wohnhaften Mihály Asgtalos (Tischler) bzw. aus dem Jahr 1546 des im Stadtteil Inkován wohnhaften Pétör Asgtaljártó.235 Auch drei Weissenburger Drechsler sind namentlich bekannt: 1537 der Domherr Péter Egthergaros (Drechsler), der das Siegel der Johanniter fälschte, sowie István Esgtorgás und Bora Esgtorgás, die von 1563 bis 1566 bzw. zwischen 1577 und 1595 in der äusseren Burg wohnten.236 Auf die Anwesenheit von Böttchern deutet die zwischen 1566 und 1574 von den Weissenburger erhobene 22(1 VASS 1989,137; HEGYI 1989,17. 221 WATHAY 1976, 22. 222 NAGY 1972, 203. 223 SZIKM 87.8.1. 224 SZIKM 80.693. 225 SZIKM 83.181, 79.1; 83.1000; 81.105, 115; 82.205, 687. 226 CSÁNKI 1897, 312; KÁROLY 1898, 265-266; LAUSCHMANN 1993, 83. 227 CSÁNKI 1897, 312; FARKAS 1989, 207; VASS 1989, 83-84, 96. 223 CSÁNKI 1897, 312. 229 VELICS-KAMMERER 1890 I., 443; II., 14, 46, 66, 252, 264; ÉRSZEGI 1971, 254. 23(1 LAUSCHMANN 1993,118. 231 GYÖRFFY 1972, 40; SZÉKELY 1972, 49; MEZEY 1972, 33. 232 VELICS-KAMMERER 1890 II., 46-47; ÉRSZEGI 1971, 208. 233 KÁROLY 1898, 256; HUZSÁR 1972,113-119; GYÖRFFY 1987, 382. 234 GYÖRFFY 1987, 377; HEGYI 1989,17; LAUSCHMANN 1993, 116. 235 VELICS-KAMMERER 1890 I., 25, 53; LAUSCHMANN 1993,118,128-129. 236 VELICS-KAMMERER 1890 II., 298; ÉRSZEGI 1971, 260; SINKOVICS 1977, 19; FARKAS 1989, 203; VASS 1989, 137; LAUSCHMANN 1993, 111. 19