Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Siklósi Gyula: Berufe und ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár Weissenburg um 1516—1526 an Veronica, die Witwe Péter Zelewsys.201 Der Weingarten des Bürgers Máté Gallyon wurde 1527 wegen Veruntreuung beschlagnahmt, und auch Hadschi Pascha besass 1689 einen Weingarten.202 1693 änderte Kaiser Leopold das aus dem Jahr 1458 datierende Dekret über den Weinimport und —verkauf der Stadt Stuhlweissenburg ab und bekräftigte gleichzeidg die Privilegien bzw. Freiheiten der Stadt.203 Ewlia Tschelebi hat die Stelle der Weingärten genau bestimmt, ihmzufolge lagen sie nördlich des Ofner Tores. Nach seiner Beschreibung „gibt es im östlichen Teil dieser Vorstadt Beschli auf allen nur einen Kanonenschluss entfernten Hügeln und Bergen etwa zweitausend Weingärten. In jedem dieser Gärten steht ein Sommerhaus mit Küche und separatem Brunnen, in denen sich das Volk von Stuhlweissenburg drei Monate lang vergnügt.“204 Auf diesem Weinberg standen der Turm des Kara Murtesa Pascha und der Turm des Hadschi Mustafa Pascha mit der um sie hemm errichteten Erdburg.205 Weingärten besassen oder pachteten die Weissenburger Bürger und Kirchen sowohl innerhalb, wie auch ausserhalb der Stadtgrenzen. Der St. Nikolaikirche gehörten 1215 fünf Weingärten in Csepel, der Bürger Frigyes kaufte 1270 im Dorf Alsó Endréd Land und einen Weingarten, 1285 verschenkt man die Somogyer Weinpflanzungen von Baltins Sohn Jordán, und 1485 wird der Weingarten des Miklós Kolgyári auf dem Nyúl hegy (Hasenberg) bei Weissenburg erwähnt.206 Der in der Semlyesythe utcza (Semmelbäckergasse) wohnhafte Bürger Benedek Király verkaufte 1484 seinen Csopaker Weingarten,207 208 Ferenc Somogy erwarb 1528 von dem Weissenburger Bürger Lonne Zabo auf dem Weinberg Zewles einen Weingarten:m Aus den Jahren 1238, 1543-45, 1547, 1563-1582 sowie dem Zeitraum zwischen 1564 und 1595 kann man als Beweis für den aktiven Weinbau bzw. Weinhandel in Weissenburg Angaben über Mostzehnt, Fasssteuer, Weingartengebühr, Fass- und Weinzpll bzw. Zubersteuer lesen.209 Den Deftem zufolge wurden zwischen 1566 und 1574 in Weissenburg jährlich 1.380 Zuber (58.540 Liter) Most produziert, d. h. 1.084 Liter pro steuerpflichtigen Haushalt.210 In diesem Zusammenhang verdient vielleicht auch der Name János Csöbrös (csöbör = Zuber) Erwähnung (1574—95), der einer der im Weinberg tätigen Arbeiter gewesen sein mag.211 In bedeutendem Masse befassten sich die Bürger von Weissenburg auch mit Tierhaltung. Quellen erwähnen die Weiden nahe der Stadt (im 14. Jahrhundert 38 Morgen), die Weidebenutzungsgebühr (1574—95), die Wiesen von Uva (1543— 45) oder die Wiese des Ahmed Bej (1574—95).212 Über Schäferei oder Schafhaltung liegen uns nur türkenzeitliche Angaben vor: Zwischen 1574 und 1595 wurden in den Deftem der Eammzehnt bzw. die S'chafschlachtgebühr und 1570 der Zollfür die Schafschlachtbank registriert.213 In einer Urkunde von 1503 geht es um Pferdezucht und die Tätigkeit der Pferdehirten: 1499 Hess der Weissenburger Bürger Gál Barbel von seinen Pferden die Trauben der Johanniter m Izka zertrampeln, und 1372 erwähnt eine Urkunde die in Weissenburg gehaltene Pferde, Ochsen und Kühe des Balázs Magnus.214 Auch zum Schaffen der Rinderhirten bzw. die Rinderhaltung gibt es Quellenangaben: Der Weissenburger Bürger György Mohay liess 1503 die Trauben der Johanniter in Izka von hundert oder mehr Ochsen zerstampfen, und 1514 wurden die gestohlenen (?) Ochsen der Weissenburger Bürgers Mihály Olasz beschlagnahmt.215 Im Jahr 1576 trieben Soldaten aus Palota und Veszprém die Weissenburger Rinderherde auseinander, und 1686 versuchte man das gleiche noch einmal. 1570 wird eine Konskription über den Zoll der Rdnderschlachtbank erstellt.216 In einer Urkunde aus dem Jahr 1416 taucht der Name Benedek Paptor (pásztor = Hirte) auf.217 Schauplatz der Schweinezucht dürfte der 1546 erwähnte Stadtteil Disznó utca (Schweinegasse) gewesen sein.218 Schweinesteuer bzw. Schweinezehnt werden 1238 sowie zwischen 1574 und 1595 im Zusammenhang mit Weissenburg erwähnt, und im Zeitraum 1566—1574 mussten die Weissenburger für 50 Schweine Steuern zahlen.219 201 ÉRSZEGI 1971, 255. 202 FARKAS 1989, 201, 241. 203 KÁROLY 1898, 620-621. 2(14 KARÁCSON 1908, 45, 48. 205 SIKLÓSI 1990, 26; SIKLÓSI 1991, 53-64. 2(16 RUPP 1870, 237; CSÁNKI 1897, 309; KÁROLY 1898,147; GYÖRFFY 1987, 367; MÓL DL. 25 740. 297 LAUSCHMANN 1993, 88. 208 ÉRSZEGI 1971, 255. 209 VELICS-KAMMERER 1890 II., 24-28; GYÖRFFY 1987, 384; HEGYI 1989,17; FARKAS 1989, 215; VASS 1989, 85-86,137,175-176. 210 HEGYI 1989,16-17. 211 SZAMOTA-ZOLNAI 1902-1906,139; VASS 1989, 137. 212 VELICS-KAMMERER 1890 II., 24-28; FÜGEDI 1967, 31; VASS 1989,137,175. 213 HEGYI 1989,17; VASS 1989, 99,137,175. 214 ÉRSZEGI 1971, 250; OL DL. 91 797. 215 ÉRSZEGI 1971, 250; BARTA-FEKETE 1973, 279-280. 216 SZ. HORVÁTH 1977, 81; FARKAS 1989, 216; VASS 1989, 99; BATl'H. LT. MISSILES 1124. 217 ÉRSZEGI 1971, 208. 218 VELICS-KAMMERER 1890 II., 50; FARKAS 1989, 210. 2ts GYÖRFFY 1987, 384; VASS 1989, 137; HEGYI 1989, 17. 18

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