Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Alba Regia 39. (2010) eines einzelnen Topfes beinhalten drei T-Buchstaben, das heisst, der Herkunfsort des Gefässes war Tulln.'06 (Taf. 9— 19) . Gleichfalls das Produkt eines Wiener oder niederösterreichischen Töpfers ist die vermutlich zu einer Bügelkanne gehörende gelblichgrün glasierte Ausgusstülle, die am Fundort Rózsa u. 4. zum Vorschein kam.106 107 (Taf. 7) Drei in Weissenburger gefundene Scherben des 15. Jahrhunderts stammen aus einer Werkstatt der Umgebung von Ofen oder geradewegs aus einer Ofner Werkstatt: Das gelbgrün glasierte Wandfragment mit Stempelverzierung vom Fundort Vasvári P. u. 3., ein weisses Wandfragment mit eingestempeltem Fächermuster und eine am Henkel auf rotem Gmnd gelbgemusterte Tasse mit Pelikanmotiv.108 (Taf. 8) Dank des regen Handels gelangten zahlreiche Fayencen — Deckel, Fussschüsseln, Tassen — ins türkenzeitliche Istolni Belgrad, die im Inneren des Osmanischen Reiches, so z.B. in Isnik, produziert wurden.109 Die Isniker Fayence kam ab den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts überall in Europa in Mode. Aus Hermannstadt stammende Schüsseln bzw. Funde aus Pécs (Fünfkirchen) verifizieren, dass man die Isniker Keramik und das chinesisches Porzellan bis zum Ende der Türkenherrschaft auf dem Wege über Belgrad nach Weissenburg lieferte.110 111 (Abb. 25—28) In einer auf dem Grundstück Jókai u. 20. freigelegten Abfallgrube kam ein Deckelfragment mit blaugemustertem Trauben- und Blumenmotiv zum Vorschein.111 Auf dem Grundstück Csók I. u. 17. fanden wir das Fragment einer Fussschüssel mit Rosetten-Knospenmuster.112 Blumen-, pflanzen- und rankenverzierte Isniker Fayencetassen bzw. ihre Fragmente wurden in der Jókai u. 2, VasväriP. u. 3., Kossuth u. 9—11., am Marktplatz bzw. im Block des Hauses Hiemer gefunden.113 Die Tassen aus chinesischem Porzellan mit blauen Pflanzenmotiven waren vermutlich auf dem Seeweg ins Reich der Türken und von dort nach Weissenburg gelangt. Zwei dieser Exemplare kamen auf dem Grundstück Jókai u. 2. und eines in der vorstädtischen Sziget utca ans Licht.114 Mit Kerzen handelte man 1543—4-4 in Weissenburg, und gleichzeitig wurde der Markt der Stadt auch mit Ker^enständem beliefert.115 Vielleicht aus diesen Importen stammt der im Block des Hauses Hiemer gefundene dreiarmige Bronzekerzenständer.116 (Taf. 29) Im Jahr 1547 bzw. zwischen 1563 und 1566 trafen als Handelsartikel grössere Mengen an Tüchern in Stuhlweissenburg ein.117 * Der türkische Kaufmann Ali bin Mohamed verzollte 1543—44 in der Stadt Messer und Rasierklingen bzw. 1547 wiederum Mwjwd^Neben den Schriftquellen belegt unter anderem das in einem vertieften Schild herzförmige Meisterzeichen eines in der innerstädtischen Csók I. u. 17. gefundenen Messers119 * *, dass man hier auch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Messer einführte — und zwar aus Nürnberg)20 Türkische Defter aus den Jahren 1547 bzw. 1563—66 bezeugen das Verzollen von Papier.'21 Decken (Gebe) wurden 1543-44 von dem Subaschi (Offizier) Mustafa bzw. dem Kaufmann Jován verzollt.122 Ol, Zinngegenstände und Käse tauchten 1547, Seife in den Jahren 1543^14 als Handelsartikel auf.123 Für jeweils acht Schränke zahlten die Juden Borbás und Israel bzw. Jussuf, András und Israel jeweils 84 Aktsche Zoll.124 Glaswaren kommen 1547 als Zollartikel vor. Im Nachlass des András Kepenes fand man 1543-44 — als einzigen bedeuteten Posten, vermutlich ist er Glaswarenhändler gewesen — 63 Glasbecher (Dscham kub).125 Die archäologischen Funde zeugen jedoch von einem wesentlich ausgedehnteren Handel. Auf Deutschland als Ursprungsland deutet ein an der Wende 16./17. Jahrhundert entstandener Krug hin, der im Gebiet der Selyem u. 1—13. zum Vorschein kam.126 Um venezianische Importe des 14. Jahrhunderts handelt es sich bei den kleinen Tropfenbechem und 106 HOLL 1963, 346-348, 364-365, 377; HOLL 1967,147-149. 107 KBW 33, 90, 91,102; SZIKM 91.750; MELIS 1973, 199. 108 SZIKM 89.1493; 79.215; 91.2554; HOLL 1963, 358, 360. u» SIKLÓSI 1982, 1—49; GERELYES 1994, 44, 115,117. 110 GERELYES 1994, 44. 111 SZIKM 81.200. »2 SZIKM 83.97. »3 SZIKM 88.527; 89.392, 3102, 3499; 90.1907, 2400; 91.148-150, 2037, 2611; 92.768. m SZIKM 83.758; 88.723,732. i» VKLICS-KAMMERER 1890 II., 15-16. ii« SZÎKM 92.362. i’7 VELICS-KAMMERER 1890 II., 74; LAUSCHMANN 1993,134. ii* VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16, 72. ii» SZIKM 80.628. i» HOLL 1994-95,180-181, ABB. 16/3. '21 VELICS-KAMMERER 1890 II., 73-74; LAUSCHMANN 1993,134. 122 VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16. 123 VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16,73-74. 123 VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16. 125 VELICS-KAMMERER 1890 II., 18-19, 72, 74. 125 SZIKM 80.567.1; H. GYÜRKY 1991, 33. 13

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