Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Siklósi Gyula: Berufe und ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székefehérvár hikonischen Flaschen, die in der Klärgube eines mittelalterlichen Domherrenhauses am Géza nagyfejedelem tér gefunden wurden.127 Darüber hinaus enthält das Fundmaterial verschiedene Flaschen, Becher, Butzenscheiben und Luftgläser,128 * die von einer bislang unbekannten ungarländischen Produktionsstätte hierher gelangten. (Taf. 30) Kaum zwei Wochen nachdem Sultan Suleiman am 19. September 1543 Weissenburg eingenommen hatte, verstarb der Eisenhändler Mihál DienösJ29 In seinem Nachlass befanden sich unter anderem 9 Stück Eisen, 9 paar Messer, 150 Kerzenständer, 12 kleine Kerrienständer, 2 Landen, 3000 Stück Nägel, 70 Stück Schrauben und Korkenzieher, 2 grosse Waagen, ein Schwert, 24 Scheren, 32 Messer, 3 Stück Rohre, 14 Stück andere Eisenrohre, 15 Pflugschare, 28 ungarische Messer, 41 Sägen, 3 Metzgermesser, 6 Metzgerbeile, 3 Stück Kupferrohre, 11 Messer, 7 Messer anderer Art, 26 Messer, 15 Pflugschare, 3 Stück Eisenrohre, 15 Stück Schrauben, 125 Scheren, 12 Kerzenständer, 78 Bündel Federhalter sowie weitere Eisenwaren, Nägel und Messer. Annähernd dies dürften also die Artikel gewesen sein, welche die türkischen Defter als eine Art Eisen (1547), Eisenwaren (1560) oder einfach nur als Eisen (1563—66) bezeichneten.130 Im Jahr 1558 wird in den Deftern auch der Eisenwarenhändler János Szabó erwähnt.131 Weitaus mannigfaltiger war wohl die Palette der von einem Gemischtwarenhändlers angebotenen Waren, die in den Deftern nur unter dem Namen sonstige Ware (1560), gemischte Ware (1558, 1574, 1580—81) oder einfach gelieferte Ware (1574) erscheinen.132 Dennoch sind uns aus dem Jahr 1547 neben ihrem Warenangebot auch einige Kaufleute namentlich bekannt: der Kaufmann Kardos handelte mit Kastanien, schwarzer Farbe usw., Miklós Bárán mit verschiedenen Sorten Tuch, Leder, Leinen, Zucker usw., und der Student Imre mit Tuch, Messern, Eisengegenständen, Kastanien usw.133 Im Jahr 1569 verstarb Fladschi Mahmed Schirvani, Bewohner von Weissenburg und Gemischtwarenhändler:134 In seinem Nachlass befanden sich Eisenwaren, Textilien, 100 Block Kupfer, 2 Block Bronze, 479 Messer, 180 Stück Futterstoff, 4-5 Stück Futterleinen und eine wenig Tuch. Man kann also feststellen, dass em Gemischtwarenhändler — was seinen Warensortiment betrifft — eine nicht genaue definierbare, weitverzweigte Tätigkeit ausübte und sich mit verschiedenerlei Handelsartikeln beschäftigte. Das Wachs (vermutlich Bienenwachs), dieses leicht schmelzende, brennende, formbare, fettig glänzende und griffige organische Material, wurde im Mittelalter als Klebe- Imprägnier- und Isolierstoff verwendet. Nach einer Urkunde von 1373 lieferten Kaufleute aus Hermannstadt Wachs nach Weissenburg.135 In den Jahren 1543-44, 1547 sowie zwischen 1563 und 1566 verzollten Kaufleute grosse Mengen von Säcken.'*6 Der Anteil an eingeführten Halbfertigprodukten in Weissenburg war im Vergleich zu den Fertigwaren etwas geringer. Wahrscheinlich wegen der vielen städtischen Mühlen erwähnen die Defter (1560) Mehllieferungen relativ selten.137 In beträchtlichen Mengen und häufig wurden dagegen Tierfelle in die Stadt gebracht (1543-44, 1547, 1560, 1580-81): darunter namentlich im Jahr 1560 Rinderfelle, 1547 Lammfelle und 1563—66 Schaffelle.138 Einer der wichtigsten Rohstoffe für die mittelalterliche Textilindustrie war die aus der Schurwolle von Schafen hergestellte Wolle. 1543—44 wurde in Weissenburg Wolle (Japak) verzollt.139 Eisenstädter Kaufleute lieferten 1431 Textilien (aus Garnen gewebtes, gewirktes usw. Tuch) nach Weissenburg.140 Zum Weben von Tuch und Stoff verwendete man Wolle oder andere, stärkere Garne. Im Jahr 1558 und um 1580 trafen Stoffe in Weissenburg ein. Der Kaufmann András handelte 1543^14 mit Wollstoff (Aba) und Nikola mit Samtstoff (Katife).141 * Der Weissenburger Markt wurde mit grosse Mengen Wolltuch (aus Kammgarn gewebter und gewalkter, dicker Stoff) beliefert (1547, 1558, 1563—66, 1570).142 Graner Kaufleute nahmen 1255 Wolltuch aus Weissenburg nach Gran mit.143 Namentlich sind uns unter den Tuchhändlem PálDukai (Tuchlieferant), Khalil (der Wolltuch verzollte), die Juden Nikola und Manahem (die Wollstoff verzollten) (1543-44) bzw. Mihály Szabó (der für Breslauer Wolltuch Zoll zahlte) (1558) bekannt.144 127 SZIKM 86.427, 428.1; 86.430.1-2; 86.431, 432; H. GYÜRKY 1991, 33; SIKLÓSI 1993, 77, 83. «s H. GYÜRKY 1991, 33-34. «s VELICS-KAMMERER 1890 II., 16-17; KÁROLY 1898, 266; HEGYI 1989,18. »a VELICS-KAMMERER 1890 II., 72, 223, 265; LAUSCHMANN 1993,134. »i VELICS-KAMMERER 1890 II., 223. 132 VELICS-KAMMERER 1890 II., 224, 264, 556, 632. 133 VELICS-KAMMERER 1890 II., 72, 73. »■i HEGYI 1989,16. »s KÁROLY 1898, 256; FEJÉR CD IX. 4, 554; SZÉKELY 1961, 321. 130 VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16, 73; LAUSCHMANN 1993,134. 137 VELICS-KAMMERER 1890 II., 265. 138 VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16, 72-73, 223, 264, 265, 556; LAUSCHMANN 1993,134. iss VELICS-KAMMERER 1890 II., 15-16. i4» KÁROLY 1898, 256; FEJÉR CD IX. 4, 554; SZÉKELY 1961, 321. mi VELICS-KAMMERER 1890 IL, 15-16, 224; VASS 1989,175. i« VELICS-KAMMERER 1890 IL, 72; VASS 1989, 99; LAUSCHMANN 1993,134. M3 GYÖRFFY 1987, 380. 144 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 15-16, 223-24. 14

Next

/
Thumbnails
Contents