Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Siklósi Gyula: Berufe und ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár hammamdsie gewesen sein könnte, da es in nächster Nachbarschaft der verfallenden und damals als Steinbruch benützten „Kirche von Szentkirály“ stand.52 Von Zeit zu Zeit lebten auch die ungarischen Könige in Weissenburg, die dann den frühen bzw. neueren Königspalast und oftmals den Propsteipalast bewohnten.53 Viele Weissenburger Grundstücke gingen infolge des Devolutionsrechtes der Könige in königlichen Besitz über. 1285 fiel das Weissenburger Haus von Baltins Sohn Jordán, der ohne Nachkommen verstarb, an Ladislaus IV. und wurde von diesem verschenkt.54 Im Jahr 1487 erwähnt eine Quelle drei Häuser König Ludwigs I. in Weissenburg.55 Weltliche Adlige wählten Weissenburg ebenfalls gern zu ihrem Wohnsitz. 1325 findet man den Namen von Márkus’ Sohn Iván, des Edlen gu Osfrány, unter den Bürgern der Stadt.56 Das Haus von Mózes Bufray ging 1490 als Schenkung Maximilians I. in den Besitz des Florian Waldauf gu Waldstein über,57 und 1511 benennt eine Quelle das Haus der Herrin Annád8 Unter den türkenzeitlichen Grundbesitzern der Jahre 1546—1547 sei der Weissenburger Vasalle, der Beiter Bali bin Iljas, Besitzer eines Timargutes, erwähnt.59 * Bis 1490 stand in der Nähe des Ofner Tores von Weissenburg das Haus des Hofrichters Albert.S’0 Ein Hofrichter (Wduabiro), möglicherweise Albert, wird auch 1487 erwähnt.61 Innerhalb der Grenzen des mittelalterlichen Weissenburg lebte eine grosse Zahl von Leibeigenen. Es genügt vielleicht, an die Leibeigenen der beiden Kapitel und des Johanniterkonvents zu erinnern. Schriftquellen erwähnen unter anderem einen cohospes Csávási (Chauasi) (1443) und den Leibeigenen Gergely Hegy (1539).62 Sowohl mittelalterliche, als auch türkenzeitliche Quellen berichten von vielen Knechten bzw. Sklaven. Die Herrin Margit schenkte 1152 drei leibeigenen Mägden die Freiheit.63 In einer Urkunde des Jahres 1416 liest man von Antal, dem leibeigenen Knecht des Tamás Nagy (Magnus), von Simon, dem Diener de.s Schreibers Miklós, und 1539 von János, dem leibeigenem Knecht des Gergely Hegy.64 Dass im türkenzeitlichen Weissenburg ein reger Sklavenhadel betrieben wurde, geht unter anderem aus dem Deftern der Jahre 1543^-5 und 1582—83 hervor, wo auch die Knechtabgabe (Nuh gulam) Erwähnung findet.65 In mehreren Quellen des Zeitraums 1234—1679 ist von den Weissenburger Gefängnissen die Rede.66 Der Begriff Gefängniswärter wird darin entweder als Beschäftigung (1544: Profos Albert, Kerkermeister, Profos Pál) oder auch als Familienname (1415: Geschworener Márton Porkoláb, 1484 und 1545: Bertalan Porkoláb, weiters 1479 und 1487) angegeben.67 Zu den Pflichten der Stadt Weissenburg gehörten ausserdem die Zahlung des Kirchenzehnts, der städtischen Steuer sowie der Kriegskosten.68 Als Privileg genossen die Bürger der Stadt dagegen landesweit Zollfreiheit, auch an den Grenzen. Sehr wichtig war daneben das Recht zur freien Marktabhaltung, wofür sie dem König keine Zölle zahlen mussten.69 Diese Vergünstigungen schufen die Basis für einen blühenden Handel. Um Handel treibende Latiner aus Weissenburg und Gran geht es im Artikel 31 des Szabolcser Konzils von 1092.70 An den Komitatssitzen hielt man Wochenmärkte ab, wo gleichzeitig gesetzgebende Tätigkeit ausgeübt wurde- ab der Zeit Ladislaus des Heiligen hauptsächlich in Weissenburg und Gran.71 Im Jahr 1153 schrieb der Araber Idrisi seine Geographie, die der Zahlreichen Märkte von „Beigraba“ gedenkt.72 Der Weissenburger Wochenmarkt war bereits vor 1249 königlicher Wochenmarkt, während die Feiertage zu Ehren Maria Himmelfahrt und des hl. Stephan in der Zeit zwischen dem 14. und 28. August Gelegenheit boten, einen Landesmarkt auszurichten, der wahrscheinlich schon vor 1279 stattfand.73 52 VELICS-KAMMERER 1890 II., 52; SIKLÓSI 1990, 39, 88; LAUSCHMANN 1993, 128-129. 53 SIKLÓSI 1989, 104-120. 54 HAZAI OKMÁNYTÁR VIII., 239; DEGRÉ 1972,147. 55 CSÁNKI 1897', 309. 56 GYÖRFFY 1987, 381. 57 MON. HUNG. JUD. 1980 XWIIL, 451^153. 58 MON. HUNG. JUD. 1966 IX., 68-69. 33 VELICS-KAMMERER 1890 II., 60-61. “JUHÁSZ 1958,9. 01 CSÁNKI 1897, 312. 62 CSÁNKI 1897, 309; ÉRSZEGI 1971 « GYÖRFFY 1987, 377. 64 ÉRSZEGI 1971, 208, 261-262. « VELICS-KAMMERER 1890 I., 24-28; II., 559-560. « SIKLÓSI 1990, 38-39. 67 VELICS-KAMMERER 1890 II., 24-25; CSÁNKI 1897, 312; KÁROLY 1898, 264; ÉRSZEGI 1971, 229, 244. 68 KÁROLY 1898, 251, 258, 259. » KÁROLY 1898, 250; GYÖRFFY 1972, 58; DEGRÉ 1972,143-148. 7(1 GYÖRFFY 1972, 49. 71 FÜGEDI 1967, 35. 72 GYÖRFFY 1987, 377. 73 FÜGEDI 1967, 40. 10

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