Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. A Szent István Király Múzeum évkönyve - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 37. (Székesfehérvár, 2008)
Tanulmányok, közlemények - Régészet - Gábor Váczi - Máté Stibrányi: Neue Erdburgen der Vatya-kultur im Komitat Fejér
Alba Regia 37 (2008) Százhalombatta-Földvár,26 in der Erdburg von Alpár27 oder im Gräberfeld II von Izsák28 gefunden wurden, kann man belegen, dass ihre Herstellung auch in der jüngeren Zeit der Vatya-Kultur fortgesetzt wurde. Der Becher mit gedehntem S-Profil (Taf. 1. 12) kann wegen seiner Fragmentiertheit zeitlich nur annäherungsweise bestimmt werden, da diese Grundform in den Fundmaterialien, die der Kulcs-Phase der Nagyrév-Kultur zugerechnet werden können,29 in den jüngeren Funden der Kisapostag-Kultur30 und unter den frühen Stücken der Vatya-Kultur31 genauso gefunden werden kann. Die genaue chronologische Einordnung des Fragmentes einer waagerecht ausladenden, mit vier kurzen Rippen gegliederten Schüssel (Taf. 2. 12) ist wegen der Streuart des Fundes nicht möglich. Die Schüssel kann aufgrund ihrer Form nicht eindeutig in das früh- oder mittelbronzezeitliche Fundmaterial eingeordnet werden. Die polierten Rippen mit dreieckigem Querschnitt sind häufig an den Krügen der frühen Phase der Nagyrév-Kultur zu finden.32 Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Schüssel aus der mittelbronzezeitlichen Schicht der Erdburg stammt und muss deshalb als Import behandelt werden. Ihre Analogien können in diesem Fall im Tal des Flusses Maros gefunden werden.33 Das Material bietet nur in begrenztem Rahmen die Möglichkeit einer genauen chronologischen Bestimmung innerhalb der Nagyrév-Kultur. Während der Aufarbeitung der Fundmaterialien, die in der Umgebung von Budapest mit der Nagyrév-Kultur in Verbindung gebracht werden können, hat R. Schreiber innerhalb der jüngeren Periode der Kultur die Phasen ’a’ und V unterschieden. In die Periode ’a’ hat sie die Siedlungen von Diösd und Budafok, in die Phase ’b’ das Gräberfeld von Szigetszentmiklös eingeordnet.34 Aufgrund des Fundmaterials aus Holdhegy können die zwei Perioden in der Siedlung nicht eindeutig voneinander unterschieden werden. In Kenntnis der Schichtenfolge der befestigten mehrschichtigen Siedlungen, die aus dem Donautal bekannt sind, kann behauptet werden, dass der Holdhegy bei Ercsi in der Periode, die von R. Schreiber als Periode 3a bezeichnet wird,35 also im Zeitraum, der der Kulcs-Phase vorangegangen war, besiedelt wurde - gleichzeitig mit der Schicht E/4. von Bölcske-Vörösgyűrű,36 sowie mit den ersten Schichten der befestigten Siedlungen von Baracs-Földvár,37 Dunaújváros-Kosziderpadlás38 und Százhalombatta-Földvár.39 Aufgrund des vorgestellten Fundmaterials kann festgehalten werden, dass die Erdburg nach der dritten Periode der Frühbronzezeit auch in der ersten Hälfte der mittieren Bronzezeit intensiv bewohnt war. Mit den Streufunden aus den Raubgruben kann aber nicht belegt werden, dass die Siedlung auch in der zweiten Hälfte der mittieren Bronzezeit (während der Perioden Vatya III und Vatya-Koszider) genutzt wurde. Székesfehérvár — Üörgöndpuszta-Uiszlóhegy Die Westseite von Dinnyés-Fertő, einer sumpfigen Niedemng, die gelegentlich unter Wasser steht, wird von einem Hochufer begrenzt, das sich unvermittelt aus der Ebene erhebt. Entlang des Übergangs vom Sumpf in die steile Uferseite liegt der längliche Lászlóhegy (Lászlóberg). Seine Höhe ist nur von der Niederung her eindeutig zu erkennen, aus westlicher Richtung betrachtet erhebt er sich zwar auch, fügt sich aber in die umgebenden Hügelrücken ein. Der Hügel wird am nordwestlichen Ende von einer schmalen Auswaschung abgeschnitten, in Richtung Sumpf endet er in einem steil abfallenden Plateau, das sich über dem Feuchtgebiet erhebt. Das dreieckförmige Plateau wird vom Hochufer und vom anderen Teil des Hügels mit einem künstlichen, bogenförmigen Graben getrennt, Spuren einer Schanze wurden aber nicht gefunden.40 Auf der nördlichen und östlichen steilen Seite umgibt eine 10-12 m breite Terrasse das Plateau. Das Gelände der Erdburg ist mit einer Fläche von 0,6 ha eher klein, es ist mit Akazienbäumen und dazwischen wenigem Unterholz bewachsen. Trotz des Bewuchses kann hier in kleine Stücke zerbrochene bronzezeitliche 26 POROSZLAI 2000a, 46. Pl. VI. 5. 27 BÓNA—NOVÁK1 1982, 212. XII. kép. 10. 28 BÓNA 1975, Taf. 77. 7. 29 BÓNA 1975, Taf. 3. 5-6; Taf 4. 14; Taf. 8. 6; Taf. 10. 5, 7; KALICZ-SCHREIBER 1995,116. 30. t. 4. 30 BÁNDI 1965-66, Pl. II. 3; Pl. III. 7. 31 POROSZLAI 2000a, 54. Pl. XIV. 5; 62. PL XXII. 1. 32 BÓNA 1963,16; R. CSÁNYI 1982-83, 55. 33 P. FISCHL1998,146. 32. kép. 16. 34 SCHREIBER 1981,153-154. 35 Schreiber 1981,153; Schreiber 1984,34. 36 POROSZLAI 1992,142-143. 37 VlCZE 1992,146-147. 38 BÓNA 1992,149-150. 39 POROSZLAI 2000a, 18-20. 40 Ihre Gestaltung weist eine Ähnlichkeit mit der Schanze von Baracs-Bottyán und den Festungsspuren von Ercsi-Göböljáráspuszta-Bolondvár auf (NOVÁKI 1952, 9. 12-13. kép). 208 i