Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. A Szent István Király Múzeum évkönyve - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 37. (Székesfehérvár, 2008)
Tanulmányok, közlemények - Régészet - Gábor Váczi - Máté Stibrányi: Neue Erdburgen der Vatya-kultur im Komitat Fejér
Alba Regia 37 (2008) Szőlősi halom5 und im Horizont VI der befestigten Siedlung von Százhalombatta6 zu finden. Diese Form ist ein häufiger Typ der Okörhalom-Phase,7 in der Phase II der Frühbronzezeit tritt sie gleichermaßen in der Gegend des Unterlaufs der Theiß und im Gebiet der Harangedény-Csepel-Gruppe auf.8 Gleichzeitig signalisiert der Topf mit dem asymmetrischen Henkel, der aus Szigetszehtmiklós-Felsőtag veröffentlicht wurde, dass das Fragment von Holdhegy auch zu einem ähnlichen, in einer jüngeren Periode angefertigten Gefäß gehören könnte.9 Auch das Fragment des Kruges mit kegelstumpfförmigem Hals und scharf gebrochenem Profil (Taf. 1. 2) kann eher in die frühen Gefäßformen der Nagyrév eingeordnet werden. Bikonische Krüge mit ähnlicher Randgestaltung und kurzem Hals kann man in der Theißgegend an den frühen Nagyréver Fundorten antreffen.10 Der großformatige Krug mit profilierter Schulter (Taf. 1. 10), und die Randfragmente ähnlicher Krüge (Taf. 1. 5, 6, 11; Taf. 2. 7) treten schon in der frühen Phase der Nagyrév-Kultur auf, aber in größeren Mengen erscheinen sie in der Theißgegend und im Donautal in der jüngeren Phase der Kultur.11 Diese späte Krugform ist in Töszeg-Laposhalom,12 Százhalombatta-Földvár,13 in Diósd,14 Dunaújváros-Dunasor15 sowie auch in den Gräberfeldern von Kulcs16 und Szigetszentmiklós17 zu finden. Auch das mit einem senkrechten Linienbund verzierte Gefäßwandfragment (Taf. 1. 3) könnte zu einem größeren Topf oder Krug gehören. Diese Verzierungsart löst das zuvor genutzte Rippendekor ab und ist in der Kulcs-Phase der Nagyrév-Kultur häufig.18 Neben den erwähnten Gefäßen konnten zahlreiche Schüssel- und Topftypen in der dritten Periode der Frühbronzezeit hergestellt worden sein, die meisten von ihnen waren aber auch in der frühen Phase der mittleren Bronzezeit in Gebrauch geblieben, weshalb sie nur innerhalb eines größeren Zeitraums datiert werden können. Die Schüsseln mit ausladendem Rand, scharf gebrochener Schulter, mit einem Bandhenkel, der vom Rand abgeht und sich auf die Schulter stützt (Taf. 1. 4, 8, 9; Taf. 2. 5), erscheinen gleichzeitig in den Fundmateriahen der späten Nagyrév-, der jüngeren Kisapostag- und der frühen Vatya-Kulturen,19 obwohl die Verzierung des unteren Teils der Schüsseln mit Linienmustern häufig in der frühen Periode der Vatya-Kultur zu finden ist.20 Die Varianten, die mit den vorherigen die gleiche Form haben, deren Schulter aber mit Eindrücken gegliedert (Taf. 2. 6) und deren Bauch mit Besenstrich geraut ist (Taf. 2. 4, 9) können schon sicherer in die frühe Periode der Vatya- Kultur datiert werden.21 Das im Fundmaterial auftretende Wandfragment eines Topfes oder einer Amphore, mit einer Wandung, die von einer Rippe mit Fingereindrücken gegliedert ist, und mit einem Bauch, der eine besengestrichene Oberfläche hat (Taf. 2. 11), kann ähnlich wie die Schüsseln auch in die frühe Periode der Vatya- Kultur eingeordnet werden.22 Es ist eine schwierigere Aufgabe, die Gefaßfragmente mit senkrechtem Rand, mit von Besenstrich oder eingeritzten Linien gegliederter Wandung (Taf. 2, 3, 8) genau zu datieren, weil sie nämlich unter den frühen Nagyréver Fundmaterialien der Fundorte von Dunaföldvár-Kálvária23 und Rákóczifalva-Kastélydomb24 genauso auftreten wie in Bölcske-Vörösgyűrű in den Schichten, die mit der frühen Vatya-Kultur in Verbindung gebracht werden können.25 Aufgrund der Exemplare, die in der Schicht I. vom Ende der mittleren Bronzezeit von 5 R. CsAnyi 1982-83, 41. 10. kép. 4. 6 POROSZLAI 2000a, 69. Pl. XXIX. 9. 7 Bona 1963,14. 8 R. CSÁNYI 1982-83, 57. 9 Schreiber 1972,161. 8. kép. 1. 10 BÓNA 1963,14; R. CSÂNYI 1982-83, 57. 11 R. CSÂNYI 1982-83, 58. 12 Banner—Bóna—Márton 1959,92.1.1.17. 13 POROSZLAI 2000a, 63. Pl. XXIII. 2; 72. Pl. XXXII. 11. h SCHREIBER 1981,147. 14. kép. 3. is BÓNA 1963, Pl. XVIII. 2. i* Bóna 1960, Pl. IV. 3. 11 KA1.1CZ-.SCHRP.TBER 1995, 124, 38. t. 2-3; 127. 41. t. 7. 18 Dieser eingeritzte Musterschatz erscheint neben dem Gräberfeld von Kulcs (BÓNA 1960, Pl. IV. 9; Pl. V. 3, 19; Pl. VI. 13) auch im Gräberfeld von Szigetszentmiklós (KALICZ-SCHREIBER 1995, 124. 38. t. 2; 125. 39. t. 3), in der Siedlung von Pákozd-Várhegy (MAROSI 1930, 70. 73. kép. 5) und auch in Érd (BÓNA 1963, Pl. XVIII. 14). 19 KALICZ-SCHREIBER 1995, 43; Reményi 2002, 80. 2“ BÓNA 1975,47. 21 REMÉNYI 2002, 80. 22 KALICZ-SCHREIBER 1995, 42. Die Rippenmuster mit Fingerkniffen und die mit Einschnitten oder Eindrücken gegliederte Schulter bleiben auch in den jüngeren Perioden der Vatya-Kultur erhalten, aber der untere Teil der Gefäße wird eher mit parallelen Linien, mit Linienbündeln, die aus einem Punkt ausgehen, oder mit Netzmustern gegliedert (Bóna-Nováki 1982, 67, 70; Poroszlai 1990, 213). 23 SZABÓ 1992, LIX. kép. 4. 24 R. CSÂNYI 1982-83, 39. 9. kép. 6. 25 POROSZLAI 2000b, 142. Abb. 30. 1. 207