Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.

schleppt worden war. Auch von Gebäude LXX waren die Grundmauern abgetragen, es ist möglich, dass die Steine zu den gleichen Bauvorhaben gebracht worden waren, wie die aus den Mauern der beiden anderen Gebäude, es kann aber auch sein, dass es zu diesen Steinabbrucharbei­ten erst im Mittelalter gekommen war. Ein Teil der Nordmauer von Gebäude LXX war so abgebaut worden, dass die Wände und der Terrazzofußboden der nördlichen Räumlichkeiten des darüber im 4. Jahrhundert aufgebau­ten Gebäudes XCII durchbrochen worden waren. Die im letzten Drittel des 3. Jahrhunderts vorgenom­menen Steinabbrucharbeiten gingen auf jeden Fall dem Aufbau der neuen Stadt voraus. Auch oberhalb der abge­tragenen Mauern wurden, wie auf dem Gelände des Zent­rums, zuerst eine großangelegte Enttrümmerungsarbeit vorgenommen, bevor mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Der Niveauunterschied zwischen den Nymphäen und Gebäude VII und IX verschwand durch die Auffül­lung vollständig. Andererseits lagen in den äußeren Siedlungsgebieten, wo die geebneten Ruinen nicht von umfangreichen öffent­lichen Gebäuden stammten, die Gebäude, d. h. die Schichten der beiden Perioden direkt übereinander. Im Laufe der Freilegung der das Zentrum umgebenden Stadtmauern kamen an mehreren Stellen zur früheren, zur zweiten Periode gehörende Gebäudereste zum Vor­schein. Größere Gebäude an der Nordseite des östlichen Stadttores sind Gebäude L V (Fitz 1987, 182), an der süd­östlichen Ecke, teils unter Gebäude LUI das Gebäude LIV (Fitz 1987, 184). Diese sowie die unter der westlichen Stadtmauer gefundenen kleineren Gebäude weisen ein­deutig darauf hin, dass die Stadtmauern aus der Frühphase der neuen Siedlung stammen. Das wird auch durch die Beobachtung untermauert, nach der die bearbeiteten Stei­ne der vorhergehenden Periode in der ersten Phase des Aufbaus der neuen Stadt benutzt wurden. Derartig bear­beitete Steine sind in den Mauern, als Fußboden (Grab­stein des P. Aelius Respectus und seiner Familie, RIU 1540; Fitz 2003, 26, Nr. 9) des Palais (Gebäude I), in der Säulenreihe der decumanus maximus (Grabstein der Aure­lia Sura, der Flavia Usaiu usw.) sowie im Fundament der verbliebenen westlichen Stadtmauer zu finden. Die bisher im Zentrum der Stadt des 4. Jahrhunderts freigelegten Gebäude waren zum überwiegenden Teil öffentliche Gebäude. Dazu gehörte das anfangs für eine Basilika, dann für eine Villa gehaltene Palais mit Peristyl von 60 x 50 Meter Ausdehnung (Gebäude I) mit Bad, großen, mittels Fußbodenheizung beheizten Räumlichkei­ten sowie einem langen Wirtschaftshof und Werkstätten an seiner östlichen Längsseite. Es ist gut möglich, das es das Palais eines leitenden Beamten der Provinz Valeria war, vielleicht gehörte es dem procurator der Provinz, es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass es die Residenz des Statthalters war, der die Angelegenheiten der Provinz bereits nicht mehr aus Aquincum lenkte. Für letzteres kann auch Gebäude IV in Frage kommen, das der Leibgarde des Statthalters als Quartier gedient haben kann. In der mit Mauern umgebenen Stadt stand oberhalb des östlichen Teiles der früheren fünfzelligen Halle (Ge­bäude LXXV) ein antiker Tempel aus der Zeit der Stadt­gründung, von dem nur noch vier große Pfeiler der Fassa­densäulenreihe vorhanden waren (Fitz 1967/68, 221, 228). Die beiden Basilika stammen noch aus der Zeit, als das Frühchristentum Verbreitung fand (Gebäude III und V). An der Ostseite der bis zum Nordtor verlängerten cardo maximus stand das frühere rechteckige Gebäude mit einem subsellium im nördlichen Teil. Der westlich der Straße stehenden späteren frühchristlichen Basilika wurde ein Taufbecken angeschlossen, so wie es auch aus Dalma­tien und dem Noricum bekannt (V. v. G. 1956, 65-68). Um diese Basilika herum wurde seit dem 5. Jahrhundert kontinuierlich bestattet. Ein weiteres Gebäude kultischer Bestimmung ist das Haus (Gebäude LUI) an der Südost­Ecke (Fitz 1987, 184). In seinem westlichen Teil war ein dreischiffiger Saal, und unter dem Fußboden kam ein Grab zutage. Aufgrund seines Fundmaterials - Zwiebel­knopffibeln in auffallend großer Zahl - kann auch Ge­bäude XV als öffentliches Gebäude angesehen werden (Fitz 1972, 201-202). Auch das über den Fassadenteil des Augustus-Tempels errichtete längliche Gebäude mit ei­nem Podium am Ende hatte den Charakter eines öffentli­chen Gebäudes, es diente wahrscheinlich kultischen Zwe­cken. Zu beiden Seiten der decumanus maximus befanden sich zwei öffentliche Bäder (Gebäude XXXI und XCII). In dieser Periode scheint ein Teil der Häuser neben der N-S-Straße (cardo maximus) (z.B. Gebäude VIII) (Fitz 1967/68, 221), fast sämtliche an der Innenseite der Stadt­mauer freigelegten Gebäude (Gebäude LIX und LXI) an der Südseite (Fitz 1995, 327) und Gebäude LVII und LXVII an der Westseite (Fitz 1990, 94) dieser Behauptung zu widersprechen. Denn dies waren alles Wohnhäuser. Aber die Errichtung der aus Ziegelstein- und Steinschutt mit Sand oder Lehm als Bindematerial zusammengebas­telten engen Häuser von schlechter Qualität war nach 378 erfolgt, als die Bevölkerung der äußeren Viertel in das mit Mauern umgebene Zentrum umsiedelte und dort auf jeder freien Fläche aus dem Trümmermaterial Wohnmöglich­keiten schuf. Während in der zweiten Periode mehrere geschlossene Plätze und die Gebäude voneinander tren­nende enge Gassen beobachtet werden können, sind in der dritten Periode die decumanus maximus und die cardo maximus betrachtet, außer den beiden sich kreuzende Hauptstraßen noch weitere regelmäßige Straßen zu sehen. Südlich der decumanus maximus ist - 63 Meter davon entfernt - parallel mit dieser eine gepflasterte Straße zum Vorschein gekommen. Auf dem Gelände östlich der car­do maximus sind noch zwei cardinis, die eine nimmt an der Ostseite von Gebäude LXIII aus der cardo maximus ihren Anfang, die andere war unmittelbar in der Nähe des östlichen Stadttores zu bestimmen, ihr südliches Ende fand sich vor dem porticus von Gebäude LUI. Die Entfer­nung zwischen den drei cardinis betrug ebenfalls 63 Me­42

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