Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.

Werkstätten usw. hatten auf seinem Territorium nichts zu suchen. Die bestimmende Rolle des heiligen Bezirks berührt unter Berücksichtigung des Straßenknotenpunktes nicht unsere mit den Behauptungen der früheren Forschung identische Stellungnahmen (Fitz 1993, 173-174). Die neuen Beobachtungen aber machen diese Bestimmung noch komplexer. Das Militärlager lag in der frühen Perio­de an der Straßenkreuzung. Auf ähnliche Weise war der Verlauf der Straßen seit dem 4. Jahrhundert durch die Tore der abermals mit einer Mauer umgebenen städti­schen Siedlung. Im 2./3. Jahrhundert allerdings umgingen sowohl die W-O- als auch die N-S-Straße (inbegriffen die Überquerung der Sárvíz) den an der Stelle des früheren und späteren Zentrums errichteten heiligen Bezirk. Die sicher sehr verkehrsreichen Straßen konnten nicht durch die Kultstätte verlaufen. Die Verlegung des sich an der Kreuzung von sieben Straßen befindenden Verkehrskno­tenpunktes kann als weiteres Argument für die große staatliche Kultstätte angesehen werden. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts wäre wohl kaum für den heiligen Bezirk einer östlichen Mysterien-Religion der wichtigste Stra­ßenknotenpunkt im nordöstlichen Teil der Provinz verlegt worden. Die neue Bewertung der Ausgrabungen modifiziert die bisherigen Ergebnisse hinsichtlich des Wiederaufbaus im 4. Jahrhundert nicht. Allein die Wahl der Stelle für das neue Stadtzentrum verlangt eine vom bisherigen abwei­chende Erklärung. Im früheren Stadium der Freilegungen erschien es eindeutig, dass das neue Zentrum an der Stelle des zerstörten Stadtzentrum zustande kam. Heute muss dies anders gesehen werden: Als neues Stadtzentrum wurde das Gelände des zerstörten heiligen Bezirkes aus­ersehen. Das stellt einen bedeutenden Unterschied dar, den Gründen und Ursachen dafür kann man sich heute höchstens durch Annahmen nähern. Der Platz für das Militärlager war durch das sich aus dem ebenen Gelände abhebenden Hügel bestimmt, der auch in die Weite einen guten Überblick gewährleistete. Wahrscheinlich entsprach der hervorgehobene Charakter des Hügels auch den Zwe­cken des heiligen Bezirks. Möglicherweise gelangte im 4. Jahrhundert, als das neue Zentrum, mit einer Mauer um­geben, zu einer Festung wurde, abermals die Übersicht­lichkeit des Geländes in den Vordergrund. Durch die Verlegung des Stadtzentrums verschwand nicht nur der heilige Bezirk auf nicht mehr zu rekonstruierenden Wei­se, sondern auch das Zivilzentrum der zweiten Periode. Als zur Zeit der Tetrarchie die neue Stadt errichtet wurde, zog man vermutlich nicht die Vorläufer der Stadt in Be­tracht, sondern berücksichtigte die günstigsten geographi­schen Bedingungen. Zu den im weiteren zu beantwortenden Fragen gehört die auffallende Übereinstimmung der Tore und der Ver­lauf der Hauptstraßen bei der ersten (Militärlager) und der dritten Besiedlung (Stadt im 4. Jahrhundert). Vorerst sind der Eingang oder die Eingänge zum heiligen Bezirk in der anderthalb Jahrhundert dauernden zweiten Periode nicht bekannt, es scheint aber wahrscheinlich, dass man sich den offensichtlich zwischen der ersten und dritten Periode bestehenden Zusammenhang nicht anders vorstellen kann, als in dem etwaigen Weiterbestehen der früheren Straßen­strecken. An der Westseite des heiligen Bezirks war in der Linie der späteren decumanus naximus - davon etwas nördlicher - Steinpflasterung, die auch außerhalb des späteren Stadttors verfolgt werden kann. An den anderen drei Seiten waren die Ausgrabungen noch nicht bis zu diesen Punkten fortgeschritten, wo derartige Erscheinun­gen hätten festgestellt werden können oder aber durch beweisbare Beobachtungen die Widerlegung der Behaup­tung erfolgt sein könnte. Wann die dritte Periode begonnen hat, darüber stehen uns, genauso wie über den Beginn der zweiten Periode, keine konkreten Beweise (datierte Inschriften oder Auk­torzitate) zur Verfügung. Die gezogenen Konsequenzen basieren nur auf Grabungsbeobachtungen, die weite zeit­liche Grenzen ermöglichen, gleichzeitig aber machen sich an bekannte historische Ereignisse knüpfende Verbindun­gen die Hypothese wahrscheinlich. In der der Vernichtung um die Mitte des 3. Jahrhun­derts (wahrscheinlich im Jahre 260) folgenden Über­gangsperiode blieb die Siedlung nicht ganz unbewohnt. Die sich über die Schichten, die die große Zerstörung anzeigen, erstreckenden weiteren Niveaus sind nicht un­bedingt als bestimmend zu betrachten. An zwei Stellen aber konnte das Weiterleben der örtlichen Bevölkerung festgestellt werden. Über dem Becken des östlichen Nymphäums kam ein auf die Zerstörungsschicht funda­mentierter anfänglicher Bau zutage, bei dem die Säulen des früheren Heizungskanals mitbenutzt worden waren (Fitz 1968, 222 -223). Ein anderes Beispiel dafür ist im nördlichen Teil des Hofes von Gebäude XIV zum Vor­schein gekommen, denn hier fand man zwischen dem Geh-niveau des Hofes und der Pflasterung der cardo maximus aus dem 4. Jahrhundert ebenfalls die Überbleib­sel eines primitiven Hauses. In den schwersten Jahrzehn­ten des 3. Jahrhunderts, als noch keine Möglichkeit zu einem Neuaufbau bestand, muss die am Leben gebliebene Bevölkerung unter fast urzeitlichen Bedingungen gelebt haben. Anhand der überwiegenden Mehrheit der Schnitte ist eindeutig, dass zwischen der Mitte des 3. Jahrhunderts zerstörten Siedlung und dem Wiederaufbau im 4. Jahr­hundert keine Phase des Aufbaus lag. Die Mauern der zum heiligen Bezirk gehörenden größeren Gebäude wur­den wahrscheinlich noch vor Beginn der Wiederaufbauar­beiten abgetragen und wahrscheinlich weggeschafft. Der­artig vernichtete Bauten waren Gebäude IX und XCVII. Möglicherweise wurde deren Steinmaterial zu den den zivilen Bauarbeiten vorangehenden Limesrekonstruk­tionsarbeiten herangezogen. Zu diesen beiden Gebäuden konnte auch der Teil des Steinmaterials aus Intercisa gehört haben, der vermutlich aus der Tácer Siedlung ver­41

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