Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.

Jahren als Zentrum des Kaiserkultes der Provinz kenn­zeichnete. 23 Westlich von Gebäude VII kann aufgrund der zur zweiten Periode gehörenden Gebäude nicht eindeutig behauptet werden, dass sich der heilige Bezirk auch auf diese Fläche erstreckt hätte. Die Bestimmung von Gebäu­de XIV als Forum sprach von vornherein für den städti­schen Charakter dieses Geländes. Der an der Nordseite des vermuteten Forums stehende dreizellige Tempel (Ge­bäude XLII) (Fitz 1981, 201) wurde aufgrund seiner Lage und Dreiteilung in der Frühphase der Forschung als kapi­tolischer Tempel in Betracht gezogen. Diese Bestimmung wurde durch den in der mittleren Zelle zutage gekomme­nen Jupiter-Kopf in der Größe eines halben Menschkop­fes bekräftigt (Fitz 2003, 87, Nr. 44). Das bei Gebäude XXV erwähnte Minerva-Skulpturfragment ähnlichen Ma­ßes konnte, wenn das Gebäude das horreum war, bei diesem Tempel in Betracht gezogen werden. 24 Gebäude XXIII kam aufgrund der darin gefundenen Silvanus­Skulpturen, Inschriften und seines Grundrisses nicht als Heiligtum in Betracht. Dass Gebäude XXVII einen kulti­schen Charakter haben könnte, wurde noch nicht aufge­worfen. 25 Aus all dem kann man darauf schließen, dass der heilige Bezirk im nordöstlichen Teil der Siedlung, östlich vom Forum und an der Nordseite der von Südwest nach Nordost durch die Siedlung verlaufenden Hauptstra­E. Tóth weist in zwei seiner zitierten Artikeln die Deutung als heiliger Bezirk des provinziellen Kaiserkultes zurück. „Die Gebäude deuten auf Mysterien oder militärische Zeremonien, abhängig von der Datie­rung kann am ehesten der Dolichenus-Kult (oder alle beide) in Frage kommen" (E. Tóth 1989, 52; E. Tóth 1992, 105-106). Zur Datierung allerdings gibt es keine Alternative. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts kann man, da überzeugende Beweise und Funde fehlen, überhaupt nicht vom Iuppter-Dolichenus-Kult sprechen. Kein einziges Stück des an östliche Kulte zu knüpfenden Fundmaterials aus Tác kann in die Zeit vor die Markomannenkriege datiert werden. Die von G. Alföldy vermutete Dii-Magni-biscbrift entstand Ende des 2. Jahrhunderts. Der Tempel für Deus Sol Elagabalus wurde um die Jahrhundertwende errichtet {RIU 1490). Die Mithras-Denkmäler können nicht datiert werden. Auch die kleine Sabasios-Skulptur kann nicht in frühere als in die Zeit der Ostfeldzüge in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts datiert werden. Die unbegreifliche Idee der „militärischen Zeremo­nien" basierte auf der übereilten Annahme einer kontinuierlichen Anwesenheit des Militärs, was mit dem Fortschreiten der Ausgrabun­gen zur Zeit der Abfassung des Artikels durch E. Tóth bereits über­holt war. Bei der gegen die area sacra hervorgebrachten Argumen­tierung hat sich der Autor nur mit zwei Hallen {Gebäude VII und IX) befasst, und im Zusammenhang mit der einen {Gebäude IX) bezwei­felt er, dass es der Haupttempel des provinziellen Kaiserkultes gewe­sen sei (was auch niemand behauptet hat). Eine Deutung der beiden aus den Zusammenhängen herausgerissenen Gebäuden kann nicht zu annehmbaren Hypothesen führen. Das dritte Mitglied der kapitolischen Trias ergab sich durch die Identifizierung einer sitzenden Skulptur im halber Menschengröße als Juno (Erdély - Fülep 1954, 274, Nr. 386, Taf. LXXXVIII. 5). Die in Intercisa gefundene Skulptur kann zu den aus Gorsium verschleppten Steindenkmälern gehört haben. Bei der früheren Deutung der ersten Zeile der Inschrift an der in der Nordwand des Gebäudes verbliebenen Säulenbasis wurde bis zu dem Versuch G. Alföldys (Alföldy 1997, 225 - 241) - [...]£ oder £[...] MAGA [...] - nicht die Möglichkeit aufgeworfen, dass dieses Gebäude ein Tempel gewesen sein könnte. ße (decumanus maximus) angelegt worden war. Die reprä­sentative Mauer nördlich der von Westen nach Osten führenden Hauptstraße mit den beiden Zierbrunnen, den zu den Hallen hinaufführenden Treppen und oben mit einer Säulenreihe kann als Fassade der Area sacra aufge­fasst werden. Der westliche Abschluss des heiligen Bezir­kes wird auch durch die kleine Straße bekräftigt, die zwi­schen dem Forum und Gebäude VII verlief und sich dann dem Verlauf der Apsis letzterer Halle folgend nach Osten wandte. Die weiteren Freilegungen bestätigten die Annahmen im Zusammenhang mit dem heiligen Bezirk. Der größere Teil der dem Kult dienenden Gebäude stammt vom Be­ginn des 2. Jahrhunderts. Ein Teil davon ist im Laufe der Markomannenkriege zerstört worden: das Quellenheilig­tum (Gebäude XXXIV) und der Podiumstempel (Gebäude XVII). Diese wurden nicht wieder aufgebaut. Auch der Speisesaal (Gebäude XL), das Gebäude X, das aufgrund seiner reprä-sentativen Fresken und Stukkos sowie der Fußbodenheizung eventuell der Administration des heili­gen Bezirks gedient haben kann, wurden von der Ka­tastrophe heimgesucht. Die vernichteten bzw. beschädig­ten und dann wiederhergestellten Gebäude standen bereits Mitte des 2. Jahrhunderts wieder. Die zum Vorschein gekommenen Münzen und die große Menge der datierba­ren Funde bestimmen die Errichtung der area sacra ­übereinstimmend mit den Schichtenbeobachtungen - in die ersten beiden Jahrzehnte des 2. Jahrhunderts, in die Zeit, als Kaiser Trajan in den Donauprovinzen nacheinan­der die heiligen Bezirke des Kaiserkultes errichten ließ. Es kamen der Schauplatz des sich den Feierlichkeiten anschließenden Festessens sowie das Amphitheatrum (Fülöp 1985, 114), die bei ähnlichen heiligen Bezirken unausbleiblichen Schauplätze der sich an die feierlichen Zeremonien knüpfenden gemeinsamen Programme, der Gladiatoren- und der Tierkämpfe, zum Vorschein. Nach den Markomannenkriegen wurde ein Teil der Gebäude wiederhergestellt oder aber neue Gebäude an ihrer Stelle errichtet. So entstand Gebäude XVIII, sein west-licher Teil wurde auf den Überresten von Gebäude XVII erbaut. Dieses Gebäude konnte einer der neu errichteten Tempel des heiligen Bezirks gewesen sein, eventuell der Tempel des Mark Aurel (CIL III, 3345 = RIU 1498) oder der von Syrer aus Intercisa erbaute Tempel zu Ehren des Deus Sol Elagabalus (RIU 1490). Aufgrund der seit 1958 erfolgenden Freilegungen er­wies sich die Kreuzung der von Südwest nach Nordost und der von Norden nach Süden verlaufenden Straßen in der ersten Periode als Zentrum des Militärlagers und in der dritten Periode als Zentrum der mit einer Mauer um­gebenen Siedlung großen Ausmaßes. Was die zweite Periode anbelangt, so war es bis in die neunziger Jahre hinein nicht möglich zu entscheiden, ob als Zentrum die­ser Siedlung das der Siedlung der ersten und dritten Peri­ode angenommen werden kann, was durch die Identifizie­rung von Gebäude XIV mit dem Forum als möglich er­37

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