Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.
die Tore der mittleren (der zweiten) Periode kaum etwas, und diese Kenntnisse weisen nur teilweise identische Züge mit der inneren Anordnung während der beiden anderen Perioden auf. Vorerst ist aus der mittleren Periode nur eine an der Nordseite freigelegte einfache Umfriedigung der Gebäude bekannt. Spuren einer Mauer aus der zweiten Periode, die die Siedlung umgeben hätte, wurden bisher noch nicht gefunden. Weder an der Nord-, Ostnoch an der Westseite ist in der Linie der Straßen des 1. und 4. Jahrhunderts ein in die zweite Periode gehörendes Tor zum Vorschein gekommen. Unter der von Südwest nach Nordost verlaufenden Straße des 4. Jahrhunderts zeigte sich eine wesentlich breitere Pflasterung, die auch als Platz gedeutet werden kann. In der frühen Periode der Freilegungen konnte aus einer einzigen Erscheinung darauf geschlossen werden, dass die auffallende Kontinuität der Siedlungsstruktur der frühesten und spätesten Siedlung auch in der dazwischenliegenden Periode verwirklicht worden sein konnte, d.h., dass sie sich nach der Struktur des Lagers gerichtet hat. Im Zentrum des Lagers, dort wo die principia war, an der Kreuzung der via principalis und der via praetoria, stand in der zweiten Periode, ungefähr in den Maßen wie die principia, das Gebäude XIV mit einem großen Innenhof (Fitz 1972, 196-197; Fitz 1975, 289; Fitz 1978, 169; Fitz 1979, 191-192; Fitz 1980, 157-159; Fitz 1981, 204-208; Fitz 1986, 329 - 369). So wie anderswo auch, wo anstelle der Militärlager Städte gegründet worden waren, wurde an der Stelle der principia in der neuen Periode das forum errichtet. 16 Die strukturelle Übereinstimmung und die von anderswoher bekannten Analogien lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Nutzung des Lagergeländes auch in der zweiten Periode der Siedlung der römischen Praxis entsprechend vor sich gegangen war, d. h. in Gebäude XIV kann man das Stadtzentrum, das Forum sehen. Das Innere des Gebäudes - 36x22 Meter - entsprach den Maßen der bekannten kleinen Foren, 17 an drei Seiten war es von kleineren Räumlichkeiten (Geschäfte?) umgeben, der die Nordseite einnehmende längliche Saal entsprach der Basilika der Foren. 18 Das Gebäude XIV wurde in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zusammen mit den anderen Bauten dieser Periode zerstört. Die Bauvorhaben der dritten Periode waren nicht durch die frühere Struktur gebunden, die Stadtplaner hatten nur den Verlauf der durch die Stadt führenden Hauptstraßen berücksichtigt. Die Hypothese, die aufgrund der übereinstimmenden Lage von principia und forum die Stadtstruktur der zwei16 So unter anderen in Glevum und Londinum, siehe Freere 1977,102. 17 Das Innere des vermuteten Forums betrug 792 m 2 und kann mit dem Forum von Asseria (812 m 2 ), dem von Venta Icenorum (900 m 2 ), dem von Venta Silurum (1023 m 2 ) und anderen verglichen werden. 18 Die Deutung von Gebäude XIV als Forum weist E Tóth - ohne die Begründung zu berücksichtigen - zurück (Tóth 1992, 104). Dieser Typ Gebäude wurde tatsächlich zu sehr unterschiedlichen Zwecken benutzt. Hier ist von dem an der Stelle der principia errichteten Gebäude die Rede, wo - der römischen Praxis entsprechend - das Forum entstand. ten Periode der der ersten und dritten Periode anpasste, war von Anfang an nicht widerspruchsfrei. Die durch das westliche Lager- bzw. Stadttor führende Straße verlief offensichtlich über die vor diesem liegende Brücke der Sárvíz. Wenn die südwest-nordöstlich verlaufende Hauptstraße (decumanus maximus) der dritten Periode über diese Brücke führte, kann die sich 150 Meter südlich davon erstreckende, von Westen nach Osten über die Sárvíz verlaufende Straße, die seit 1954 bekannt ist und den archäologischen Beobachtungen zufolge an das 2.-3. Jahrhundert geknüpft werden kann, nur schwer gedeutet werden. Mit den fortschreitenden Freilegungen tauchte noch ein weiterer Widerspruch auf: Die SW-NOHauptstraße {decumanus maximus), die vor einer Mauer mit Zierbrunnen und zwei Treppen verlief, endete nach dem zweiten Zierbrunnen in einer Treppe. Diese Entdeckung machte klar, dass die Siedlungsstruktur in der zweiten Periode nicht identisch mit der des Militärlagers und der der dritten Periode war. In der ersten Phase der Ausgrabungen kamen in dem von den beiden Straßen umgebenen nordwestlichen Teil bedeutende Gebäude aus dem 4. Jahrhundert zutage: ein großes Palais {Gebäude I), an der Südseite der Straße ein anfangs als Geschäftszeile, dann als Garnisonskaserne betrachtetes Gebäude {Gebäude IV) und zwei frühchristliche Basilika {Gebäude Я /und V). Durch deren begründete Beibehaltung konnte sich über die Bauten aus der früheren, weniger bedeutend erscheinenden Periode kein den Charakter der Periode bestimmendes Bild herausgestalten.. Mit Ausnahme von Gebäude XXV, das als horreum bestimmt wurde, wurde kein deutbares Gebäude gefunden. Die Identifizierung von Gebäude XIV mit dem Forum aus der zweiten Periode war der erwähnten Widersprüche wegen nicht mehr so eindeutig wie anfangs. Auf dem Gelände östlich der N-S-Straße {cardo maximus) wiederum sind weitaus weniger Gebäude aus dem 4. Jahrhundert {Gebäude VIII und XIII) bzw. nicht zu bestimmende Gebäudereste {Gebäude XXXIX [Fitz 1972, 201-202; Fitz 1975, 291-292] und Gebäude LXXV 19 ) zum Vorschein gekommen, auf einer größeren Fläche konnten in die zweite Periode gehörende Gebäude freigelegt werden. Die hier gefundenen Gebäude bildeten keine insulae, es fand sich kein einziges Wohnhaus darunter. Es handelt sich dabei um sich den bescheidenen Maßen des Forums anpassende, Kleinstadtmaße übertreffende Hallengebäude, Säulenreihen, Treppen, Heiligtümer, Tempel und Zierbrunnen. Unter den freigelegten Gebäuden sind beAuf ein Gebäude kann man nur aus den vier großen Säulenbasisfundamenten schließen, die südlich der Säulenreihe des in die zweite Periode gehörenden Gebäudes IX gefunden wurden (Fitz 1968, 216, Abb. 1). Die vier Fundamente befanden sich - in einer Breite von 13 Metern - vor der östlichen Halle von Gebäude IX. Auch die Mauern der Halle waren bis zu den Funda-menten abgetragen, die Bestimmung in eine spätere Periode war nicht möglich. Die vier Säulenbasisfundamente standen sicher nicht ohne eine Funktion zu haben an dieser Stelle, es ist sehr wahrscheinlich, dass sie zur Fassade eines klassischen Tempels aus der Zeit der Tetrarchie gehörten. 35