Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.
tereinanderliegenden Räumlichkeiten {Gebäude IV). 1 Die bei der Freilegung von Gebäude I festgestellten Bauperioden zeigten sich auch hier. Unter Gebäude IV waren drei in das 2./3. Jahrhundert zu datierende Gebäude, von Westen nach Osten sind dies Gebäude LXXVII, Gebäude XXXII (Fitz 1979, 193-194) und Gebäude XXVII (Fitz 1979, 192-193). Hier wurde es möglich noch zwei weitere Perioden zu umgrenzen. Bei Gebäude XXVII waren zwei Bauphasen zu beobachten: Eine Säulenreihe, von der zehn Fundamente erhalten sind, dann das eigentlich Gebäude XXVII, in das diese Pfeiler teils eingebaut sind. Auf dem gleichen Gelände wurde - nach der Zerstörung von Gebäude IV - ein Friedhof angelegt, in dem awarenzeitliche und mittelalterliche Gräber gefunden wurden. Auf dem Friedhof war im Laufe des Mittelalters eine Dorfkirche {Gebäude XXVI) - dem Typ nach in der Zeit nach dem Mongoleneinfall - errichtet worden (Fitz 1978, 174). An der Nordseite der von Südwesten nach Nordosten verlaufenden und von Säulen umgebenen Straße wurden zu beiden Seiten von Gebäude I in mehreren Schichten Gebäudereste freigelegt. Dem Verlauf der Straße von Westen nach Osten durch die Siedlung aus dem 4. Jahrhundert folgend trennte eine schmale Gasse das nur in seinen Umrissen bestimmbare Gebäude LXXIP von Gebäude I und eine noch schmalere Gasse von Gebäude III (Bánki 1963/64, 213-214; Fitz 1972, 11-14). Letzteres kann aufgrund seines 16,5x11 Meter großen Innenraumes, an den sich an der Nordseite eine geräumige Apsis anschließt, und einem die Außenseite der Apsis berührenden Taufbecken aus Ziegelsteinen als eine frühchristliche Basilia der dritten Bauperiode betrachtet werden. 9 Beide Gebäude wurden auf frühere Bauten errichtet. Gebäude LXXXVII (Fitz 2003, 37) trennte eine schmale Straße von Gebäude XXV. An der anderen Seite des Hauses wurde es, so wie im 4. Jahrhundert, durch eine enge Gasse von Gebäude XXIII getrennt (Fitz 2003, 37). Über die Funkti7 Fitz 1963/64, 216; Kanozsay 1965/66, 154 - 155; Fitz 1972, 196; Fitz 1978, 172 - 173; Fitz 1979, 194. - Das Gebäude konnte der ersten Interpretierung nach eine tabernae gewesen sein. Die von den Arkaden aus Eingang gewährenden Räumlichkeiten konnten als Geschäfte, die hinteren als Lager gedient haben. Die späteren Ausgrabungen stellten diese Deutung in Frage. Die mit einer Mauer umgebene innere Stadt aus dem 4. Jahrhundert hatte in erster Linie administrativen Charakter, die 6 x 6 Meter großen Räume übertrafen die gewohnten Maße eines Geschäftes. Als bei der Deutung von Gebäude I die Möglichkeit aufkam, dass es eventuell der Palast des Statthalters der Provinz Valeria gewesen sein könnte, konnte sich die Funktion von Gebäude IV dem angeschlossen haben. Die aus zwei hintereinander liegenden Räume bestehende Reihe von Räumlichkeiten entsprach den Kasernen der Militärlager: Es konnte vielleicht das Quartier der Statthaltergarde gewesen sein. Die zwanzig Räume konnten die Unterbringung von 200 Personen gewährleistet haben (Vorschlag von Prof. U. Nuber). Fitz 1990, 96. - Dieses Gebäude ist hier irrtümlich mit Gebäude L VIII gekennzeichnet. 9 E. Tóth betrachtet das Gebäude nicht als frühchristliche Basilika. Die aus dem Noricum und Dalmatien bekannten vollkommen identischen Taufbecken aber bestimmen den Charakter des Gebäudes. Seine Funktion macht der im 6. Jahrhundert daneben angelegte Friedhof eindeutig. on der beiden Bauten ist nichts bekannt. Aus den Mauern von Gebäude XXIII kamen zwei Silvanus ge-weihte Skulpturen und Altäre zum Vorschein. Eine weitere Silvanus darstellende Terrakotta wurde in dem Abwasserkanal vor dem Gebäude gefunden. Diese fünf Silvanusdenkmäler gehörten wahrscheinlich nicht zu diesem Gebäude, sondern zu dem Tempel an der Südseite der gepflasterten Straße. Einen Raum von Gebäude XXIII zierten Fresken, die an den Anfang des 3. Jahrhunderts datiert werden können. Zwei Porträts an der Decke gehörten zu einer Komposition der vier Jahreszeiten. Eine Nische dieser Räumlichkeit war mit einem die Geschichte Endymions darstellenden Fresko verziert (Bánki 1991). Aufgrund der breiten, von Säulen umgebenen, mehrmals umgebauten Straße von guter Qualität und der Bebauung dieses Geländes stand bereits zu Beginn der Ausgrabungsarbeiten fest, dass die frühere Annahme, es handle sich hierbei um eine Villenwirtschaft nicht aufrecht erhalten werden kann. Unter dem - aufgrund seiner Kirche bestimmbaren - mittelalterlichen Dorf Föveny muss wenigstens in zwei aufeinander folgenden Perioden eine römische Siedlung städtischen Charakters in Betracht gezogen werden (Györffy 1987, 385). Bei der Freilegung von Gebäude II in Margittelep kam ein Wohnhaus aus dem 4. Jahrhundert mit Fußbodenheizung und Baderäumlichkeiten ans Tageslicht (Bánki 1961/62, 146; Bánki 1963/64, 91-127, 213; Fitz 1972). Weitere Gebäudereste kamen westlich {Gebäude XXVIII) und östlich {Gebäude XLVII) dieses Hauses zutage, woraus auch in diesem Gelände auf eine Bebauung städtischen Charakters geschlossen werden kann. Aus den unter den Gebäuden aus dem 4. Jahrhundert gefundenen Mauerfragmenten geht hervor, das dieses Gebiet auch in der vorhergehenden Periode bewohnt war. Es konnten nicht nur zwei Gebäude (LXXXI und LXXXII) bestimmt werden, sondern auch zwei Straßen, die die beiden Häuser von Norden und Westen umgaben. Unter den Steingebäuden aus dem 2./3. Jahrhundert bildete eine Reihe von in die Erde vertieften kleinen Lehmhäusern mit zahlreichen Herden eine noch frühere Periode. Anhand des Fundmaterials bestand diese frühe Siedlung bis in die Zeit der Markomannenkriege (Kocztur 1965/66, 161; Koczrur 1972, 69-148). Der Periode des 4. Jahrhundert folgte ein spätrömischer Friedhof, dessen älteste Gräber aus den 380er Jahren stammen und dessen jüngste Funde in die dreißiger Jahre des 5. Jahrhunderts datiert werden können. 10 Die aus dem 4. Jahrhundert freigelegten Gebäude war genauso 10 Fitz 1960, 161-162; Lányi 1961/62, 147-150; Lányi 1963/64, 216218; Lányi 1965/66, 160-161; Fitz 1976, 122-123; Fitz 1980, 166. Die frühesten Gräber wurden in dem Gelände zwischen den Gebäuden aus dem 4. Jahrhundert und dem Militärterritorium angelegt, später wurde dann auch in den Räumlichkeiten der verlassenen und zerstörten Häusern bestattet. So entstand im Inneren von Gebäude XXVIII die kleine mit Gräbern umgebene Grabkapelle {Gebäude XXIX). In Gebäude II sind ähnliche Bestattungen zu beobachten, eine Ausnahme bildet der mittlere Saal mit Apsis, der vermutlich als Friedhofskirche benutzt worden war (Annahme L. Barkóczis). 32