Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.
XV, 246), als Flóris Romer, europaweit berühmte Pionier der ungarischen Archäologie, im Jahre 1866 folgendes in der Zeitschrift Archaelogiai Közlemények veröffentlichte: „In der einst viel er-wähnten Fövenyeser Puszta findet man auch gegenwärtig viele Münzen. In der Flur Nyakastábla, dort, wo die Straße einen Winkel macht, suchte ich an der höchsten Stelle das römische Castrum, auf das mich János Erdy aufmerksam gemacht hatte. Zirka 30 Klafter östlich vom Kanal der Puszta sieht man viele Gräben und Gruben, auch Ziegelsteinstücke kann man finden, aber ob die Festung selbst tatsächlich hier war, wage ich, da zuverlässige Angaben fehlen, nicht zu behaupten" (Romer 1866, 103, Nr. 810). Die erste Meldung über das von Romer begangene und für ein Militärlager gehaltene Gelände war vor fast 100 Jahren bereits erfolgt. In der zur Zeit Kaiser Josephs II. 1783 vorgenommenen militärischen Vermessung ist an der Stelle und in den Maßen, wo die Forschung 200 Jahre später die einstige Stadtmauer bestimmte, eine viereckige Mauer markiert (Fülöp 1983, 82-88). Bei der Ackerbearbeitung und bei Rebanpflanzungen sind zahlreiche römische bearbeitete Steine, Skulpturen und andere Funde zum Vorschein gekommen. Die ersten gegenständlichen Hinterlassenschaften wurden noch im 18. Jahrhundert gefunden, darunter war das Bauinschriftfragment über die Wiederherstellung des Tempels des Septimius Severus das bedeutendste. 2 Daran erinnerten sich G. Cattaneo (Cattaneo 1819) und dann auch J. F. Miller {Opera J. Ferd. Miller, Manuskript, Bd. XVIII, 486) bevor sie nach Sárpentele zur Wiederherstellung der Mühle der Familie Farádi Vörös gebracht wurden. Die Gutsbesitzerfamilie Zichy wirtschaftete ein Jahrhundertlich, bei der Bezeichnung der römischen Siedlungen, Städte und Militärlager den heutigen Namen der weiterexistierenden Siedlung dem aus der Antike hinzuzufügen (Aquincum-Óbuda [Altofen], SavariaSzombathely [Steinamanger], Carnuntum - Deutsch AltenburgPetronell usw.). In dieser zusammenfassenden Arbeit benutze ich- in Anbetracht darauf, dass die Freilegung als Archäologischer Park bekannt geworden ist - den doppelten Namen der antiken Siedlung, Gorsium-Herculia. Die Frage des Namens der antiken Siedlung ist aber damit nicht abgeschlossen. Ein Teil der ungarischer Forscher zieht anstelle der früheren auf Kuzsinszky zurückgehenden Feststellung - Herculia könne als späterer Name von Gorsium angesehen werden (Kuzsinszky 1902, 897) - zwei gesonderte Straßenstationen in diesem Raum in Betracht (E. Tóth 1982, 55-72). Da es nicht eindeutig scheint, ob die freigelegte Siedlung mit Gorsium oder Herculia identifiziert werden kann, ist der Name der Siedlung in einem Teil der neueren Publikationen in der Form Tác gegeben. Die Frage wird allerdings durch die Bestimmung der durch die römische Siedlung führenden Straßen eindeutig entschieden (Fitz 2001, 141-142; siehe das Kapitel Änderungen des Straßenknotenpunktes). 2 CIL III, 3342. - Weitere Inschriften, die in Sárpentele gefunden wurden: CIL III, 3343, 3352. Der Fundort des Inschriftfragmentes CLL III, 3323 war laut Koller Hőgyész/Dunakömlőd (CIL), nach Fröhlich war es Paks (CIL III, p. 1680), demgegenüber hält Miller es für aus Föveny stammend. Diese Angabe findet sich auch im Inventarbuch des Ungarischen Nationalmuseums (RD, 202) und in dem Band von Romer - Desjardins 1873 (118, Nr. 202). In RLU 4 ist es mit der Nummer 1021 unter den Inschriften aus Dunakömlöd angeführt, in RIU 6 mit der Nummer 1542 - in berichtigter Lesung - unter den in Sárpentele gefundenen Steindenkmälern aus Gorsium lang mit den gefundenen Steinen, später wurden diese dann aus den Gebäuden Ihrer Besitzungen in Nagyláng 3 und Seregélyes (RIU 6, 1477) entfernt. Durch die Zichys gelangten auch mehrere Steine mit Inschriften in die Puszta nahe ihres Gutes Sárszentmihály, nach Sárpentele, das zu dieser Zeit im Besitz der Familie Farádi Vörös war. Ab Ende des 19. Jahrhunderts bereicherten die dann gefundenen Steine bereits das Ungarische Nationalmuseum bzw. das Lapidarium des Museums in Stuhlweißenburg. In den Berichten des Nationalmuseums über die Neueingänge sind außer den bearbeiteten Steinfragmenten wiederholt Fibeln angeführt, aber auch von einem Bronzehenkel, der mit einer Geniusfigur verziert ist, von einem zweiseitigen Intaglio aus Jaspis, einer Bronzefibel und sieben kleinen Stückchen Zierrat (Hpl. 1899, 429), einem silbernen Armreifen mit Schlangenkopf (Hpl. 1903, 428) ist die Rede. Aufgrund der in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts verstärkt vorgenommenen archäologischen Forschungen konnte Arnold Marosi, einstiger hervorragender Direktor des Museums in Stuhlweißenburg, im Zusammenhang mit den römischen Fundorten in der Umgebung von Stuhlweißenburg schreiben: „ Unter diesen Fundorten steht Tác durch die große Ausdehnung des Geländes, die große Anzahl der Funde und deren archäologischen Wert so hoch über den anderen wie eine Stadt über Dörfer ... " (Marosi 1934, 53). Im Frühling 1934 kam es zu den ersten Ausgrabungen auf dem Gelände der römischen Siedlung (Marosi 1934, 57), als man beim Umgraben der Reben beim Margitteleper Winzerhaus auf Gräber stieß. Bei den Freilegungsarbeiten wurden keine weiteren Gräber gefunden, aber im Hof des Winzerhauses zeigten sich die Grundmauern eines größeren Gebäudes. Parallel zu diesen Arbeiten wurde zirka 400 Meter nördlich mit den Forschungen in der Flur Nyakas dűlő begonnen, von wo die Dorfbewohner schon seit längerer Zeit Steine ausbuddelten und zu Bauarbeiten benutzten. Bei der Freilegung kamen hier drei größere Räumlichkeiten ans Tageslicht, an deren Nordseite sich bei allen dreien eine Apsis anschloss. In diesem Gebäude meinte die Forschung eine frühchristliche Basilika aus dem 4. Jahrhundert zu erblicken 4 und betraute Tibor Horváth, Praktikant im Ungarischen Nationalmuseum, mit deren Freilegung, der dann im Herbst desselben Jahres mit den Arbeiten begann (Horváth Marosi 1935, 35-38) und diese dann 1936 fortsetzte (Marosi 1936a, 53-71; Marosi 1937, 24-25). Die letzten Ausgrabungen vor dem Krieg führte 1939 Aladár Radnóti durch, er konnte klären, dass es sich bei diesem Gebäude nicht um eine frühchristliche Basilika handelt: Mit den sich um einen zentralen Hof anordnenden Räumlichkeiten kann es in den Typ der Villen mit Peristyl eingereiht 3 Siehe das Kapitel Steindenkmäler. 4 Über die vermutete frühchristliche Basilika: Marosi 1935b, L. Nagy 1938. 30