Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.
Veränderungen machten aber den selbst früheren bescheidenen Möglichkeiten ein Ende. Die kontinuierliche Unterstützung der Ausgrabungen durch das Museum - d. h. die Möglichkeit der planmäßigen Arbeit - wurde eingestellt. In den darauffolgenden Jahren wurden die zu bewältigenden Aufgaben von nicht vorauszusehenden Faktoren (etwaige Unterstützung durch ein Unternehmen der Stadt Stuhlweißenburg, durch die Erlangung einer der zahlreichen eingereichten Ausschreibungen) bestimmt. Die Verschlechterung der finanziellen Bedingungen erfolgte zeitgleich mit den in der Forschung auftretenden großen bedeutenden Veränderungen. Das bedeutet aber leider nur, dass das Wichtigsten, was der Ausgrabung harrt, die Beendigung des die bisherigen Ausgrabungen bestimmenden Abschnittes, in Zukunft die Arbeit einer unabsehbar langen Zeit sein wird. Es scheint unwahrscheinlich, dass sich das offizielle Verhalten irgendwann einmal ändern wird. Der Leiter der Ausgrabungen muss in Betracht auf sein Alter - damit rechnen, dass nicht er es sein wird, der die Arbeiten zum Abschluss bringt. Dadurch ist es begründet, dass die Veröffentlichung der bisherigen Freilegungen nicht nach der vollständigen Ausgrabung des Zentrums des heiligen Bezirks erfolgt (was abhängig von der Unterstützung noch 2, 5 oder 12 Jahre dauern kann), sondern zu einem von den Ergebnissen und Problemen unabhängigen Zeitpunkt, mit den bis zu den Jahren um 2004 erzielten Ergebnissen. Die Freilegungen und deren Interpretierung sind seit fast einem halben Jahrhundert an eine einzige Person geknüpft. Die Weitergabe ihrer persönlichen Beobachtungen an die zukünftige Forschung kann also nicht mehr aufgeschoben werden. Die seit 47 Jahren dauernde Freilegungen sind, selbst wenn sie bei weitem nicht den Erfolg zeitigen, den sie unter weitaus weniger stiefmütterlichen Bedingungen hätten hervorbringen können, eines der hervorragendsten Resultate der Pannonienforschung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auf einem ausgedehnten, unbebauten Gelände wurde mit der kontinuierlichen und nach Vollständigkeit strebenden Ausgrabung einer römischen Siedlung begonnen. Neben den wissenschaftlichen Ergebnissen bergen sie auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung des archäologischen Parks in sich, der in 44 Jahren angelegt wurde. Die noch lange Zeit andauernden Freilegungen können die bisherigen Forschungsresultate noch in mehreren Beziehungen modifizieren. Sicher aber ist schon jetzt, dass Mitte des 1. Jahrhunderts an der Überquerungsstelle der Sárvíz, an der Kreuzung zweier strategisch wichtiger Straßen, ein Militärlager errichtet worden war. Die Errichtung des Lagers kann zeitlich engbegrenzt bestimmt werden (46-49 n. Chr.), was auch durch die militärische Besetzung des nordöstlichen Drittels Pannoniens untermauert wird. Die Dis-kussion um die Deutung des heiligen Bezirks wird durch die Freilegung des großen, zentralen Tempels entschieden. In dem auf dem Gelände des einstigen Militärlagers, offensichtlich auf staatliche Initiative hin, durch die Verlegung der strategisch wichtigen Straßen entstandenen heiligen Bezirk großen Ausmaßes kann man kaum etwas anderes erblicken als den Sitz der von Trajan gegründeten concilium provinciáé der Provinz Pannónia Inferior. Nach der Zerstörung im Jahre 260 wurde Ende des 3. Jahrhunderts eine neue Stadt errichtet, deren Zentrum an der Stelle des heiligen Bezirks entstand und das mit einer Mauer umgeben wurde. Die Siedlung bestand wie die Friedhöfe bezeugen - auch nach der Aufgabe der Provinz Valerie kontinuierlich weiter. An dem Straßenkreuzungspunkt entstand - in der Periode nach der Landnahme durch die Ungarn - teils unter Benutzung der römischen Gebäuderainen die unter dem Namen Föveny bekannte kleine Gemeinde, die, wie aus dem Friedhof hervorgeht, bis ins 16. Jahrhundert hinein existierte. Die freigelegte Fläche stellt heute bereits eines der größten Ruinengelände Pannoniens dar, und man kann ausgenommen die beiden Zentren Pannoniens: Carnuntum und Aquincum - mehr über sein Schicksal, seine Gebäude und Bewohner sagen als über andere Städte der Provinz. FORSCHUNGEN HISTORISCHER ÜBERBLICK ÜBER DIE FORSCHUNGEN Die Forschungen vor den kontinuierlichen Freilegungen Von dem Fundort 1 hatte man bereits seit geraumer Zeit Kenntnis (F. Pesty: Ortsnamenverzeichnis [Manuskript] Der Name des Fundortes gestaltet sich genauso abwechslungsreich wie die Ergebnisse der Ausgrabung. In der ersten Phase der Forschung, als die Identifizierung der Siedlung mit Gorsium noch nicht zur Debatte stand, berichtete Flóris Romer über die Fövenyeser Puszta (Fövenyesi puszta), in den weiteren Veröffentlichungen, so in der Monographie András Grafs ist von Fövenypuszta, in der Publikation von Edit Thomas von Tác-Fövenypuszta die Rede. Unter Berücksichtigung der Resultate der ersten Ausgrabungen identifizierte Graf diesen bedeutenden Fundort mit Gorsium-Herculia (Graf 1935, 120). Die von Graf gegebene Bestimmung wurde durch die im weiteren freigelegte städtische Siedlung, die Straßen und nicht zuletzt durch die durch die Stadt führenden Straßen mehr und mehr bekräftigt. Diesem entsprechend ist der Fundort in meinen Arbeiten unter dem Namen Gorsium angeführt. Zur besseren Information habe ich im Untertitel anstelle von Fövenypuszta, die heute von dem römischen Fundort und der vernichteten mittelalterlichen Gemeinde entferntere Siedlung den Namen des Dorfes Tác angegeben. Im Laufe der Freilegungen sind die Kirche, der Friedhof und einige Gebäudereste der in Urkunden angeführten und zur Zeit der türkischen Besetzung zerstörten kleinen, mittelalterliche Gemeinde zum Vorschein gekommen. Das mittelalterlich Dorf kann als Nachfolger der römischen Siedlung im 10.-16. Jahrhundert betrachtet werden. In diesem Sinne bietet sich der vollständige Name der anderthalb Jahrtausend bestehenden Siedlung in der Form Gorsium-Herculia-Föveny an. Diese Bezeichnung ist dann begründet, wenn von der gesamten - der römerzeitlichen und mittelalterlichen - Geschichte die Rede ist. Es ist allerdings nicht üb29