Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 33. 2003 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2004)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. I. Forschungen. III. p. 25–53.

nicht durch archäologische Untersuchungen geklärt ist, kann man von ihrem tatsächlichen Verlauf nur aufgrund von Hypothesen und Schlussfolgerungen ausgehen. Durch die Ausgrabungen konnte der Ausgangspunkt einer gan­zen Reihe von Straßen bestimmt werden, und es blieben auch keine Zweifel über die Funktion des Straßenknoten­punktes bestehen. Die Größe der Siedlung - anhand der Luftaufnahmen und Geländebegehungen kann man sie als eine der Großstädte Pannoniens bezeichnen - lässt die Theorie erzwungen erscheinen, die den Verlauf einer der beiden erwähnten Straßen - ohne archäologische Beo­bachtungen - so bestimmt, dass sie die Stadt umgangen hätte. Weitere Zweifel tauchten hinsichtlich der Feststel­lungen, die den heiligen Bezirk des Kaiserkultes betref­fen, auf. Diese beruhten meistens auf epigraphischen Schlussfolgerungen, ließen aber die konkreten Feststel­lungen der archäologischen Forschung außer acht. In allen drei Fragen werden die in epigraphischer, topographischer und historischer Hinsicht sehr mangelhaften Kenntnisse durch gut deutbare archäologische Angaben und Beo­bachtungen ergänzt. Darum kann sich diese Zusammen­fassung nicht nur auf die Darlegung der Ausgrabungser­gebnisse beschränken, sie ist auch eine Streitschrift hin­sichtlich der Deutung der Tácer Siedlung. Eine Streit­schrift mit dem Nachteil, dass sie die Erscheinungen, Vorkommnisse in der gegebenen Phase der Ausgrabungen deutet, sie muss aber mit der Möglichkeit rechnen, dass durch das Vorkommen neuer Erscheinungen jederzeit Modifizierungen vorgenommen werden können. Zweifellos ist die Aufarbeitung einer so groß angeleg­ten Ausgrabung und die Bewertung der Angaben nach Beendigung der Arbeiten begründet und aktuell. Aller­dings erfordern die Ergebnisse von mehrere Jahrzehnte oder auch mehr als hundert Jahre dauernden Ausgrabun­gen zeitweise eine Zusammenfassung, eine Auswertung: Ohne diese können die unterschiedlich ausgelegten Teil­ergebnisse die Forschung in die Irre führen. Die kontinu­ierliche Freilegung Gorsiums ist seit 1958, beinahe ein halbes Jahrhundert, im Gange, fast 6 Prozent der gesam­ten Siedlung sind bisher freigelegt. Vorliegende Zusam­menfassung wird nach 47 Jahren Forschung noch vor der vollständigen Freilegung weiterer wichtiger Details und der Klärung von die Siedlung betreffenden bestimmenden Fragen (die Teile außerhalb des Zentrums) durch die Zwangslage begründet. Mit den Ausgrabungen wurde 1958 aufgrund äußerer - Fremdenverkehrs-Initiativen ­begonnen, sie wurden aber durchgehend im Rahmen einer über bescheidene finanzielle Mittel verfügenden Komi­tatsmuseumsorganisation, fast als eine Privatangelegen­heit des Ausgräbers durchgeführt. Die 1989 erfolgten 28

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