Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.

Basilika 66 , Gebäude IV: Kaserne 67 , Gebäude V: früh­christliche Basilika 68 ) liegenden früheren Gebäude kleiner, weniger bestimmbar, ihrer teilweisen Freilegung wegen konnte ihre Bestimmung nicht eindeutig vorgenommen werden. An der östlichen Seite der cardo maximus allerdings kamen verstreut Gebäude der Stadt aus dem 4. Jahrhundert vor, deren Bedeutung durch die Überreste der späteren Zerstörungen erschwert wurde. Ein Teil davon waren Wohnhäuser, ein öffentliches Gebäude, 69 ein öffentliches Bad, 70 aufgrund einer größeren Pfeilerreihe vermutlich ein antiker Tempel 71 . Auf dem großen Gelände nordöstlich der Linie der decumanus und der cardo maximus war die Freilegung von Bauten aus der früheren Periode möglich. Aus dem freigelegten Abschnitt östlich der decumanus maximus kam vom forum eine mit einer Säulenreihe verzierte Mauer zum Vorschein, an der zwei Nymphäen 72 und zwei Treppen waren, die hinauf zu den auf höherem Niveau zum Vorschein gekommenen großen Hallen (Gebäude VII 73 und /X 74 ) führten. Es wurden dort so große Hallen freigelegt, die aufgrund des westlichen und nördlichen Stadttors, der decumanus maximus und der cardo maximus die Proportionen des von mittlerer Größe bestimmten Stadtzentrums weit übertrafen, und die es bereits vor der erneuten Deutung der Inschriften aus Sárpentele eindeutig werden ließen, daß in diesem Viertel der Stadt mit einer Gebäudegruppe von besonderer Bedeutung gerechnet werden kann. In dem nordöstlich des Stadtzentrums gelegenen Viertel kamen in der zweiten Phase der Freilegungen neben den großen Hallen repräsentativen Charakters verschiedene Tempel, Heilig­tümer (Gebäude XVIT 5 , XVIIf 6 , XXXIV, 17 LXXIV™ CHI, 19 C/V 8 ") und aus den heiligen Bezirken bekannte weitere Gebäude (Gebäude XL, Speisesaal) an die Oberfläche. Als reale Möglichkeit kam die Annahme auf, daß die Hallen und Tempel zur area sacra des provinziellen Kaiserkultes gehört haben könnten. Ebenfalls an den heiligen Bezirk konnte das von dem Ausgrabungsgelände zirka 100 Meter weiter nördlich liegende Amphitheater geknüpft werden, dessen Lage zu diesem Zeitpunkt bestimmt werden konnte. 81 66 Bánki 1963/64, 213-215, 219. ; Fitz 1972a, 11-14. 67 Fitz 1963/64, 216 - 218. ; Kanozsay 1965/66, 154 - 155, 162. ; Fitz 1972b, 196, 229 - 230. ; Fitz 1978, 172, 174, 238 - 239. 68 Fitz 1965/66, 155 - 159, 162. ; Fitz 1967/68, 218 - 219, 225 - 226. ; Fitz 1972b, 111-114. 69 Gebäude XV: Fitz 1972b, 201 - 202. 70 Gebäude XXXI: Fitz 1980, 164. ; Fitz 1983, 202 - 203. ; Fitz 1990, 96 -97. ; Fitz 1998, 96-97. 71 Gebäude LXXV: Fitz 2003, 58, 59, 118. 72 Fitz 1967/68, 220 - 223, 226 - 230. 73 Fitz 1967/68, 220-223. 74 Fitz 1967/68, 221-223. 75 Fitz 1975,290-291. 76 Fitz 1975, 290 -• 291. ; Fitz 1979, 192 - 193. 77 Fitz 1978, 171 - 172, 238-239. ; Fitz 1980, 161 - 162. 78 Fitz 1998,242-244. 79 Fitz 2003, 54. 80 Fitz 2003, 54. 81 Fülöp 1985, 113-114. Die ersten sich auf die angeführten Gebäude beziehenden Mitteilungen waren - ohne Kenntnis der Details und Zusammenhänge - nicht in solchem Maße überzeugend, daß in der Forschung - ohne Berück­sichtigung der Inschriften - nicht die verschiedensten Theorien aufkamen (die großen Hallen hätten militäri­schen Feierlichkeiten gedient 82 oder konnten - durch Hinterlassenschaften nicht beweisbar - der heilige Bezirk irgendeines östlichen Kults gewesen sein). In dieser Phase der Freilegungen konnte die Gorsiumer Herkunft der Inschriften von Sárpentele geklärt werden: Die großen Hallen und die bedeutende Anzahl der Tempel fanden sozusagen durch die von Mommsen angeführte - und jetzt bereits auch für „Gorsium" gültige - Bestimmung Bekräftigung. Den angenommenen heiligen Bezirk trennte eine Straße bzw. Umfriedigung von den anderen Teilen der Siedlung, war aber sichtbar eng an diese geknüpft. Das stand im Gegensatz zu der bisherigen bekannten Praxis: Die heiligen Bezirke der Provinzen gehörten, selbst wenn sie neben einer Stadt und auf einem von dieser abgegrenzten Gelände errichtet waren, nicht zu dieser, sie waren der Provinzversammlung unterstellt. Über das nicht eindeutige Problem der Verwaltung hinaus, hätte der im Zentrum der area sacra erwartete divus Augustus, das heißt, der den zu Göttern erklärten Kaisern geweihte Tempel, eine weitaus größere Bedeutung gehabt, den aufgrund der erwähnten Inschriftfragmente nach den Zerstörungen der Markomannenkriege Septimius Severus wieder aufbauen ließ. Der allerdings kam im Zentrum des angenommenen heiligen Bezirkes nicht zum Vorschein. Durch die weiteren Freilegungen wurden in erster Linie die Annahmen über den Charakter der Stadt im 2./3. Jahrhundert modifiziert. Die Hauptstraße, die die nach der Auflassung des Militärlagers errichtete Stadt von Westen nach Osten durchquerte (decumanus maximus), verlief nach dem östlichen Zierbrunnen über eine Treppe hinauf zu der kleineren Anhöhe. Die Struktur des Militärlagers war demzufolge in der östlichen Hälfte der Stadt nicht verwirklicht worden. Es hatte sich endgültig bestätigt, daß in der angenommenen Achse der area sacra weder der Tempel der zu Göttern erklärten Kaiser noch der Hauptaltar der Provinz gestanden hatte. Die scheinbaren Widersprüche wurden durch die fortschreitenden Ausgrabungen behoben. Der Tempel kam 1996 auf nicht erwartete Weise an einer nicht erwarteten Stelle auf dieser Erhöhung, zu der neben dem Zierbrunnen eine Treppe führte, zum Vorschein (Gebäude LXX)} 2, Die Freilegung des auf einem Podium stehenden Tempels erfolgte in den Jahren zwischen 1997 und 2001. Die zuerst gefundenen vier Pfeiler gehörten zur Fassade des Tempels griechisch-römischen Typs, hinter der - dem damaligen Brauch gemäß - die an den Seiten von Säulen abgeschlossene Vorhalle (pronaos) folgte, dann kam das E.Tóth 1989,54. Fitz 1998, 256-257. 19

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