Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.
bekam. 58 Gleichzeitig wurde die nördliche, größere Hälfte des in zwei Provinzen aufgeteilten Pannónia Inferior nach Valeria, der Tochter Diokletians, benannt. Die drei Perioden machten nicht nur zeitliche Begrenzungen möglich, weitere auffallende Übereinstimmungen und Abweichungen lenkten die Aufmerksamkeit auf die Gesichtspunkte, die bei den Wiederaufbauarbeiten zur Geltung kamen. Von diesen kann als bedeutendste diese Beobachtung genannt werden, nach der sich zwischen dem Militärlager und der späteren Stadt bedeutende Zusammenhänge zeigen. Obwohl die Stadtmauern im 4. Jahrhundert ein weitaus größeres Gelände umgaben als das des Militärlagers, befanden sich doch die aus dem Lager bzw. aus der späteren Stadt führenden Tore an der nördlichen und östlichen Seite an der gleichen Stelle, und auch durch das rechteckige Tor des Lagers gelangte man in Richtung Süden auf die gleiche Straße wie aus dem größeren, viereckigen Tor der Stadt im 4. Jahrhundert. 59 Es ist anzunehmen, daß man auch an der Westseite mit einer Übereinstimmung der Tore in beiden Perioden rechnen kann: Die ausgebauten Straßen führten in beiden Fällen durch dieses Tor in das Lager bzw. in die Stadt. Das bestätigt gleichzeitig, daß auch hier die allgemeine römische Praxis zur Geltung kam: Die anstelle eines aufgelassenen Militärlagers aufgebaute Stadt richtete sich im allgemeinen nach der Struktur des einstigen Lagers, inbegriffen die unveränderte Benutzung der durch das Lager führenden Straßen. Aus der zweiten Periode sind an keiner einzigen Seite Überreste der Stadttore zum Vorschein gekommen. Die Erklärung dafür, die in der damaligen Phase der Ausgrabungen auch gar nicht anders sein kann, war, daß in diesen anderthalb Jahrzehnten weder die die Siedlung umgebenden Mauern noch die die Straßen absperrenden Stadttore existierten, das Zentrum verschmolz mit den an der Nord-, Ost- und Südseite entstandenen Stadtvierteln. Im 4. Jahrhundert verband die von Norden nach Süden verlaufende Straße (cardo maximus) das nördliche und südliche Stadttor miteinander, was von der Praxis im Lager abwich, denn dort mündete die von Süden kommende cardo in die von Westen nach Osten führende Hauptstraße {decumanus maximus). Das Zentrum des Lagers nahm - nördlich von letzterer - ursprünglich das Gebäude der Lagerkommandantur, die principia, ein. 60 Als an dieser Stelle in der Periode des 2.-3. Jahrhunderts keine Straßenpflasterung, sondern ein großes rechteckiges Gebäude mit einem großen Hof in der Mitte {Gebäude XIV) gefunden wurde, schien es eindeutig zu sein, daß an der Stelle der Lagerkommandantur auch im 2. Jahrhundert Endre Tóth stellte in seinem zitierten Artikel (1982) auch die Namengebung Iovia-Herculia zur Zeit der Tetrarchie in Frage. Mit dieser Frage befasse ich mich auf S. 22. Fitz 1998, 240. Fitz 1981, 205. - der damaligen Praxis entsprechend - in der neuen Siedlung ein kleineres forum bestand. Mit den fortschreitenden Freilegungen wurden - wie dies auch zu erwarten war - die Annahmen, die in den anfänglichen Ausgrabungsphasen gemacht worden waren, in kleineren oder größeren Maßen oder aber auch grundlegend modifiziert. Diese Ergebnisse erbrachten auch Veränderungen in solchen das Gebiet betreffenden Fragen, bei denen sich die Forschung bisher auf die zur Verfügung stehenden Inschriften und Reisebeschreibungen berufen konnte, auf deren Grundlage akzeptabel erscheinende Erklärungen und Deutungen gesucht und gefunden worden waren. Bei der Beurteilung des Charakters der Siedlung stieß die Forschung sozusagen von dem Augenblick an, als anstelle des Großgrundbesitzzentrums eine städtische Siedlung festgestellt wurde, auf entschlossene Gegenmeinungen. An der Stelle von Militärlagern gegründete Städte waren im Römischen Reich überall bekannt. 61 In Falle „Gorsiums", wo ebenfalls an der Stelle eines Lagers eine Siedlung städtischen Charakters mit einem Forum im Zentrum entstanden war, schien der Stadtrang eindeutig zu sein. In dem Inschriftenmaterial sind mehrmals städtische Beamten, collegii angeführt 62 - die Stadt selbst aber wird in keinem einzigen Steindenkmal namentlich genannt. Auf dieser Grundlage ist der Rang der Siedlung in der Literatur, in erster Linie in den Arbeiten András Mócsys 63 und auf deren Wirkung hin - so zuletzt auch im Handbuch der Archäologie Pannoniens -, ungeklärt geblieben, und Gorsium gelangte nicht unter die registrierten Städte Pannoniens. Das Kriterium für den Rang einer Stadt aber ist nicht deren Erwähnung in einer Inschrift, sondern ihr städtischer Charakter, ihre Ausmaße, ihre bestimmenden Gebäude und ihre romanisierte Bevölkerung. „Gorsium" ist eine der Städte Pannoniens mit der größten Ausdehnung, aus der aufgrund der Ausgrabungen und von Luftaufnahmen das größte Amphitheater der Provinz, das 20 000 - 25 000 Zuschauer faßte, bekannt ist. 64 Dieses Bauwerk an sich entscheidet den Status der Siedlung: In Dörfern (uici), waren derartige und so große Bauwerke nie zu finden. In der ersten Phase der Freilegungen waren die unter den bedeutenden Gebäuden aus dem 4. Jahrhundert (Gebäude I: Palais 65 , Gebäude III: frühchristliche Als charakteristisches Beispiel sei Glevum (Gloucester. Wacher 1975, 137-148.) in Britannien angeführt. RIU, 1495: d[ec(urio)] m(unicipii), II uir q(uin)q(uennalis). - RIU 1497: magister coll(egii) centonariorum. - 1527: aug(ustales) m(unicipii). - RIU 1540: dec(urio) mun(icipii). Mócsy 1969, 349. ; Mócsy 1973, 382. ; Mócsy 1990, 63.; Lányi 1990, 221. Das Gelände des Amphitheaters war außer durch die Rettungsgrabungen auch durch Luftaufnahmen bestimmbar (L. Tóth 1999, unnumerierte Tafel). Thomas 1955, 79 - 152. ; Fitz 1960a, 154 - 160, 163. ; Fitz 1961/62, 141 - 145, 150 - 152. -; Fitz 1963/64, 2206 - 213, 218 - 219. -; Fitz 1972a, 4-10. 18