Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 31. 2001 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2002)
Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Pannonien im „Neuen Pauly”. p. 105–108.
SZEMLE - RUNDSCHAU Alba Regia, XXXI, 2002 J. FITZ PANNONIÉN IM „NEUEN PAULY" Wer sich in den Bänden der Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft über die pannonischen Städte informieren wollte, fand zur Zeit ihrer Veröffentlichung (1962) eine auf hohem Niveau stehende Zusammenfassung der Forschungsergebnisse. András Mócsy hatte in seiner Arbeit Pannónia die erste zeitgemäße, akzeptable Beschreibung, Interpretierung der Provinz gegeben. Obwohl seit dieser Zeit vier Jahrzehnte, die reich an Forschungen waren, vergangen sind, hat diese ausgezeichnete Arbeit - trotz in der Zwi-schenzeit vorgenommener modifizierter Deutungen, neuer Ergebnisse, der Bestimmung früherer Irrtümer - nichts an ihrem Wert verloren. Der Autor hat die Aufarbeitung der Städte zu dem gegebenen Zeitpunkt - im allgemeinen - anhand des damaligen Standes der Forschung vorgenommen und zusammengefaßt. Zu ähnlich günstigen Feststellungen kann man im Zusammenhang mit den wesentlich kürzeren Artikeln pannonischen Belangs in dem Kleinen Pauly gelangen, in dem nach den Mitteilungen in der Realencyclopädie auch die neuen - den neuesten Stand bildenden - Forschungsergebnisse veröffentlicht worden waren. Nach diesen tatsächlich ausgezeichnete Voraussetzungen bildenden Ergebnissen hält man nun die neueste, absolut nicht nach Vollständigkeit strebende, dritte Variante der Lexikonserie verständnislos in den Händen. Es ist um so schwieriger, dieser überraschenden Wende zu folgen, weil diese mitunter groben Fehler bei dem überwiegenden Teil der sich auf Pannonién beziehenden Zusammenfassungen für die Aufarbeitungen anderer Provinzen nicht nur nicht charakteristisch sind, sondern man wird damit zum Beispiel auch bei Carnuntum oder Vindobona nicht konfrontiert. Es ist souveränes Recht der Redaktionskommission, die Autoren für die einzelnen Stichwörter zu bestimmen, sie trägt aber auch die Verantwortung dafür, mit dieser Aufgabe Forscher zu beauftragen, die sich in dem Thema des jeweiligen Stichwortes auskennen. Es ist gemeinsames Charakteristikum der Artikel über Pannónia im Neuen Pauly, daß an der Jahrtausend wende nicht die Erkenntnisse der Forschungser-gebnisse, des Forschungsstandes zur Jahrtausendwende dargelegt sind. Betrachtet man die Bibliographie, die den 57 Zeilen des Stichwortes Carnuntum hinzugefügt ist, so ist dort eine umfangreiche Literatur aus den letzten zwei Jahrzehnten gegeben. Der andere Sitz der Provinz, Aquincum, umfaßt - unbegründeter Weise - nur insgesamt 15 Zeilen, von den fünf in der Bibliographie angeführten Werken ist der letzte Erscheinungstermin das Jahr 1968 {Tabula Imperii Romani, Aquincum - Sarmizegetusa - Sirmium. Budapest). Das aber ist keine Ausnahme. Die letzte Quelle über Brigetio datiert aus dem Jahre 1976, sie stammt aus den Akten des 12. Internationalen Limes-kongresses. Siscia ist durch die 1974 in der Realencyclopädie erschienene Schrift von J. Sasel, Sirmium durch eine 1971/72 erschienene Studie von S. Popovic vertreten. In Sirmium wurden, wie bekannt, nach diesem Zeitpunkt umfangreiche französische bzw. amerikanische Ausgrabungen vorgenommen, und durch diese bedeutenden Freilegungen wurde das bis 1972 bestehende Bild über die Stadt modifiziert. Das gleiche gilt für Gorsium, wo seit 1958 großangelegte Ausgrabungen im Gange sind, die Ergebnisse sind in den veröffentlichten Berichten und in zahlreichen Studien allen zugänglich: Die in die Bibliographie aufgenommenen, aus den Jahren 1962, 1964 und 1968 zitierten Schriften haben nichts mehr gemein mit den Interpretierungen vom Ende des Jahrhunderts, aber auch nicht mit denen aus den siebziger Jahren. Darüber hinaus bedeutet dies auch nicht, daß die Autoren ihren Text aufgrund der den einzelnen Stichworten hinzugefügten, in der Mehrheit veralteten Bibliographie abgefaßt hätten. Über Gorsium zum Beispiel ist zu lesen, daß es eines der Zentren der keltischen Eravisker war. Den sich mit der Geschichte der Siedlung befassenden Arbeiten nach war von einer 105