Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 31. 2001 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2002)

Tanulmányok – Abhandlungen - Nagy Levente: Spezifische Beigabensitten in den römerzeitlichen Hügelbestattungen in Komitat Fejér. p. 7–18. t. I–VIII.

Charakteristiken der „keltisch-gallischen" Grabsitten. 5 Die nach der Bearbeiterin Zs. Bánki keltische Traditionen bewahrende Gemeinde im Gräberfeld Sárbogárd-Virág­rész bestattete ihre Toten ausschließlich ohne Verbren­nung (Bánki 1998, 94-95). Skelettgräber gehörten in den Wagrengräbern und in den Flachgräberfeldern bestimmt nicht zu armen Leuten der Gemeinde, die das Verbrennen nicht bezahlen konnten. In der römischen Totenkult waren die Toten mit Wein (anstatt des Blutes), Ei, Brot, Bohnen, Linsen, Salz, Kuchen und Wurst versehen (Cumont 1959, 50-54; Toynbeel971, 62-63), dagegen zeigen die Schwein-, Geflügel- und übrigen Knochenspenden in den Hügel­gräbern auch das Weiterleben der La Tène-zeitlichen Traditionen der Fleischbeigaben (Vörös 1991, 351-352; Vörös 1994, 87) mit gewissen Romanisierungstendenzen (die Knochen in den untersuchten Hügeln in Teller und Schälchen gefunden wurden, Palágyi-Nagy 2002, 150). Die Formen und Riten der untersuchten Hügel-, Flachgräber- und übrigen Bestattungen sind, wie auf Tabelle 1. zu sehen ist, sehr abwechslungsreich: die Bestattungen unter Hügel, in Grabkammer, mit Wagen, Hund und Pferde, bzw. Urnen- Streubrand- und Skelettbestattungen kommen fast alle in einer bestimmten Periode (2. Jh, bei Vajta vielleicht 1. Hälfte des 3. Jh. n. Chr.) in einer bestimmten Region (Komitat Fejér) vor. In diesen Bestattungen mit verschiedenen Riten und Grabformen findet man im meisten Fall einheitlichen Beigabensitten, ähnliche Gefäß-, Fibel- und Waffentypen, bzw. Masken- und Tierdarstellungen vom keltischen Stil. Ähnlichens Fundmaterial kennen wir auch aus den Häusern der als Verglech angeführten einheimischen Siedlung Tác-Margittelep. Die übrigends nicht so bedeutenden Unterschiede in den untersuchten Beigaben­sitten sind die folgenden: - in Wagengräber legte man anstatt Keramik Bronz­egefäße und Lampen, mehrere Waffen, Pferde­geschirre, Statussymbole (z.B. hasta in Sárszentmiklós, eiserne Klappstühle in Nagylók, Kálóz, Vajta), strigiles (Kálóz, Vajta) ins Grab (Bonis 1982b, 134-144; Palágyi - Nagy 2002, 84, 86, 151; zum Klappstuhl und hasta als Statussymbolen: Bonis 1981, 131-134; Amandl988, 202; Mócsy 1962, 37-38; Alföldi 1959, 7, 11; Kovács 2002; skeptisch: Nuber 1972, 171-172), die in den einfacheren Gräbern nicht üblich sind. Die hinter dem Beigabenreichtum steckenden Vorstel­lungen sind aber die gleichen, abgesehen davon, daß in den Verzierungselementen der Wagen oft mit diony­sischen Symbolen begegnet (über die Rolle der Bacchus-Kult bei der einheimischen Aristokratie: Amandl988, 197; Becker 1993, 365ff; Mráv 2002, 40­41.) Nach statistischen Berechnungen sind 14 % der römerzeitlichen einheimischen Gräber in Germanien und Nordgallien Skelettgräber (Groeneveld 1998, 394 mit weiterem Literaur) - Grab 11. von Sárbogárd, Virág-rész war ein Wagen­grab, während die anderen Wagengräber der Region einsam stehend, und nicht in einem Gräberfeld gefunden worden sind. - in einigen Flachgräbern, die mehr Schmuck oder Waffen enthalten, gibt es weniger Keramik - im Grab 27. von Sárbogárd, Virág-rész gibt es eine größere Menge sog. dakische Keramik, die aus Hügelgräbern völlig fehlt. Diese zwei letztere kleine Unterschiede im Beigaben­brauch der untersuchten Hügel- und Flachgräber sind eher Hinweise auf verschiedene Traditionen zwei einhei­mischen Gemeinden oder Familien, als Beweise für eine verschiedene ethnische Zugehörigkeit der hier unter­suchten Gemeinden. Der Ausbau der ostpannonischen ripa hat schon in der Claudier-Flavierzeit begonnen, (Tóth-Vékony 1970, 158; Gabler 1997, 85-89; Gabler 1999, 75ff), aber die frühesten ostpannonischen Hügel­gräber erschienen nach unseren bisherigen Kenntnissen nur in der Regierungszeit Traians. Da die topographische Angaben über Hügel entlang den ostpannonischen Straßen problematisch sind, aufgrund der Beigaben­bräuche und Bestattungsriten der untersuchten Hügel- und Flachgräberfelder ist die Einsiedlung einer verschiedenen einheimischen Bevölkerung nach Ostpannonien am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. aus strategischen Gründen, oder das Zusammenleben zwei Bevölkerungen auf dem untersuchten Gegend nicht zu beweisen (Nagy 2001, 152 mit weiterem Literatur). Nach den bisher vorgelegten Angaben ist die Zugehörigkeit der Hügelbestattungssitte zu irgendeinem Ethnikum sehr schwierig. Die Spuren der italischen Beigabenbruche (Urnen, Glasbalsamarien, Münzen, Öllampen) sind in den untersuchten Hügelgräbern vorhanden, aber in keinem Grab sind diese Bräuche eindeutig: obwohl in den Hügelgräbern von Noricum und Westpan-nonien die italischen und einheimischen Bestattungsbräuche gut separiert werden können (Nagy 2002, 302-306), kein Grab konnte in unserer Tabelle 2. registriert werden, wo die Münzenbeigaben zusammen mit Lampen, Urnen und Balsamarien vorkommen. Es ist wahr, daß das Beigabenmaterial der untersuchten Bestattungen zum Größtenteil aus provinzialrömischen Waren besteht ohne spezifischen eiheimischen Merk­malen. Das bezieht sich nicht nur auf die importierten Bronze-, Glas-, und terra sigillata-Gefäße, sondern auch auf ein Teil der einfachen Hauskeramik (z.B. Abb. 5, 1­10, 19, 22-23, 25.) Die als Wirkung der Romanisation ins Grab gelegten provinzialrömischen Gefäße erscheinen aber in vielen Hügelgräbern als Stücke der einheimischen Beigabensitten zeigenden zahlreichen Gefäßbeigaben. Die Töpfe der pátkaer Typ, Ringschüssel der pátkaer Typ {Abb. 5, 11-13.), Schüssel mit S-Profile (Abb. 5, 14­15.), tiefe Schüssel mit senkrechtem Rand und schüssei­förmigen Deckel (Abb. 5, 20-21.), Schüssel mit Stempel­verzierung (Abb. 5, 16-17.), und Töpfe mit Wellenlinien­11

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