Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gabler Dénes: Italische Sigillaten mit Stempel in Pannonien. p. 75–98.
Alba Regia, XXIX, 2000 D. GABLER ITALISCHE SIGILLATEN MIT TÖPFERSTEMPEL IN PANNONIÉN Die mit den meisten Informationen dienende Gruppe der italischen Sigillaten sind die Stücke mit Namenstempel. Nach Pannonién lieferten - soweit bislang bekannt - 132 italische Töpfer (Unternehmer?) ihre Ware; die Gefäße von einigen tauchen nur in Emona auf. Die verwaltungsmäßige Zugehörigkeit dieser Stadt ist umstritten (Saria 1938, 253; Degrassi 1954, 124; Sasel 1968, 526-567, 574-575; Mócsy 1974, 74, 94); laut neueren Forschungen gehörte sie wohl eher zu Italien (so früher Mommsen CIL III. p. 483; Kubitschek 1889, 111 neuerdings Sasel 1989, 169-174; Fitz 1993, 30). Die Angabe von Plinius (NatHist, III. 147), Emona sei ein Teil Pannoniens gewesen, besitzt höchstens für das 1. Jahrhundert Gültigkeit, und auch dann nur für einen kürzeren Zeitraum, da man das Territorium der Colonia lulia infolge der Maßnahmen Vespasians, spätestens aber Trajans, im Zusammenhang mit der Umorganisierung der Provinz, Italien angegliedert haben dürfte (0rsted 1989, 185 ordnet Nauportus und Emona dem späteren Pannonién zu; s. zu dieser Frage noch Petru 1977, 513). Angesichts dessen, daß ein Großteil der italischen Importe in das 1. Jahrhundert zu setzen ist, darf man die in Emona eintreffende Ware als Teil der Lieferungen für Pannonién betrachten. Denn diese Stadt wurde eindeutig erst ab dem 2. Jahrhundert eine italische Colonia. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Emona eine Art corpus separatum in der Grenzzone bildete (Sasel 1989, 169-174). Allein die Aufzählung aller Stempelvarianten der 132 italischen Töpfer/Unternehmer beliefe sich auf mehrere hundert Positionen, weil von einem Meister häufig - wenn auch vermutlich nicht gleichzeitig - fünf bis sechs Stempel verwendet wurden. Das würde in unserem Fall zwar weder einen chronologischen Unterschied, noch einen Unterschied nach dem Herstellungsort bedeuten. Wo diese Möglichkeit jedoch besteht, haben wir auch die Varianten angegeben. Die Liste ist beim gegenwärtigen Stand der Forschung als mehr oder weniger vollständig zu betrachten, da vor nicht allzu langer Zeit eine gründliche Analyse des Sigillata-materials der Gräberfelder von Emona erschien (Mikl-Curk 1979, 339-371) und I. Mikl-Curk (1981, 5667) das 1968 publizierte Sigillatamaterial von Poetovio 1981 ergänzte. Die 1978, 1981 bzw. 1995 publizierten Funde aus Neviodunum (Petru-Petru 1978), Sirmium (Brukner 1981) und Siscia (1995; vgl. noch Makjanic 1988, 55-65) ergänzen den von A. Oxé und H. Comfort zusammengestellten Katalog der Stempel der italischen Sigillaten (CVA) in wesentlichen Punkten. M. Grünewald hat das Verzeichnis der von Carnuntum Namenstempel zusammengestellt (1979, 2-3), dessen Ergänzungen S. Zabehlicky-Scheffenegger vornahm (1986). Das ungarländische bzw. burgenländische Material wurde von E. Vágó (1977, 77-124) bzw. vom Verfasser des vorliegenden Beitrages publiziert (1973). Die im Rahmen der Veröffentlichung der Funde aus dem Pannonién nahegelegenen Flavia Solva und Gleisdorf mitgeteilten Beobachtungen lassen sich auch zur Aufarbeitung der Sigillaten unserer Provinz nutzbringend anwenden (Schindler-Kaudelka 1994, 357-391; Schindler-Kaudelka 1996, 65-85). Von grundlegender Wichtigkeit sind die Arbeit von S. Zabehlicky über die späte Gruppe der padanischen Sigillaten (1992, 415-.) bzw. eine Ergänzung der Sigillaten vom Magdalensberg (Zabehlicky 1998, 183-263). 1. Verteilung des Materials nach Fabrikaten Aufgrund ihrer Tonbescheffenheit und Überzuges, ihrer Farbe und anderen Merkmale lassen sich die italischen Sigillaten folgendermaßen gruppieren: Anzahl der Töpferstempel Fabrikat A 27 Fabrikat В 70 Fabrikat С 2 Fabrikat D 5 Fabrikat E 3 Fabrikat A2 5 Sonstige padanische Ware 12 Sonstige italische Ware 2 Ware aus der Umgebung von Bologna 1 Ware aus Pisa 5 75