Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Probleme der Zweiteilung des Illyricums. p. 65–73.

nischen Kelten zeigte sich auch ein Jahrhundert später, wie das bei nebeneinander lebenden keltischen Völkern auch zu erwarten war. Es kann sein, daß auch davon die Rede war, aber die Mitteilung des Velleius Paterculus und des Plinius deuten eher auf eine andere Auslegung. So wie die Eroberung Rätiens war auch die des Noricums der bewußte Aufmarsch Roms im Donauraum. Von strate­gischem Gesichtspunkt aus wurde die Ostgrenze des eroberten Gebietes nicht durch den östlichen Rand des norischen Stammesgebietes bestimmt, sondern von der Strecke der nach Italien führenden Bernsteinstraße. Die entlang der Straße errichteten frühen Militärlager machen den militärischen Charakter der Grenzen unanfechtbar (Fitz 1977, 543-556; Fitz 1993-1995, 120; Redő 1979, 369; Redő 1981, 284-286). Durch die Anwesenheit der illyrischen Armee war der schmale Grenzstreifen an das Noricum geknüpft, er wurde aber in Wirklichkeit niemals Teil des Noricums: Die Inschriften aus Magdalensberg, in denen die norischen Völker aufgezählt sind, erwähnen weder die Bojer noch die Taurisker (Sasel 1967, 70-74). Die Forschung hat die Gründung der ersten pannonischen coloniae mit den Veteranendeduktionen in Zusammenhang gebracht (Möcsy 1959, 18). Aufgrund der Deduktionsinschriften erscheint dies auch allgemein glaubhaft, aber aus der Ansiedlung der Veteranen kann im Gegensatz zu der bisherigen Deutung nicht die Schluß­folgerung gezogen werben, daß diese innerhalb der Provinzgrenzen, im Illyricum bzw. in Pannonién, erfolgt war. Auch den Beginn der pannonischen Urbanisation hat die Forschung bis heute übereinstimmend beurteilt. Als erstes hat Emona den Rang einer Stadt bekommen, nachdem die bisherige Legionsgarnison, die legio XV Apollinaris, abgezogen war (Saria 1938, 245-255; Mócsy 1959, 18; Mócsy 1962, 596; Sasel 1969, 540-578; Lányi 1990, 216). Eine Inschrift (CIL, III, 10768, p. 2328, 25 = IL/, 303, AU 170a, b) datiert die Errichtung der Stadt­mauern in die Zeit unmittelbar nach der Thronbesteigung des Tiberius. Die nächstfolgende Stadtgründung war die von Savaria, das, nachdem die Bernsteinstraße des Noricums Pannónia angeschlossen worden war, ebenfalls durch eine Veteranendeduktion unter Claudius colonia wurde (Möcsy 1959, 37; Möcsy 1962, 596; Möcsy 1990b, 62; Lányi 1990, 217). Beide Angaben bedürfen der Berichtigung. Die Zugehörigkeit Emonas zu Pannonién, was von der ungarischen und slowenischen Forschung überein­stimmend - wenigstens hinsichtlich des 1. Jahrhunderts ­angenommen wurde (außer den genannten A. Sasel - J. Sasel 1963-1986), kann im Einvernehmen mit der Argumentation J. Sasels, aber auch darüber hinaus, in Frage gestellt werden. Dem Zeitpunkt der Stadtgründung kann man sich ausgehend von zwei Daten nähern, diese Daten allerdings können nur unter gewissen Voraus­setzungen in Einklang gebracht werden. Die Bauinschrift kann in die Zeit des Machtwechsels 14-15 n. Chr. datiert werden. Da die Inschrifttafel sehr fragmentarisch ist, kann man nur vermuten, daß sie sich auf den Bau der Stadtmauer bezieht, und auf dieser Vermutung basiert die Bestimmung, die die Verleihung des Stadtranges an Emona in die Zeit der beginnenden Herrschaft des Tiberius setzte. Die Stadt wurde zur Zeit ihrer Gründung colonia lulia, und ihre Bewohner wurden in die Claudia tribus eingereiht. Aufgrund der Inschrift schien es eindeutig, daß ihr Gründer Tiberius war. Die Claudia tribus errangen in größerer Zahl die X. regio und die Städte des Noricums. Letztere sind Gründungen Kaiser Claudius', in der italischen Region stammen sie, an einen Zeitpunkt geknüpft, aus der Zeit des Octavians bzw. Augustus. Über die Stadtgründungen des Tiberius ist nichts bekannt, demnach kann also die Annahme, die das Attribut und den tribus der colonia Emona an diesen Kaiser knüpfen würde, nicht eindeutig sein. Im Falle Emonas kommt Kaiser Claudius als Stadtbegründer eindeutig nicht in Frage, so kann ihre Gründung eher zusammen mit den Städten Gallia Cisalpinas vor 14 n. Chr. erfolgt sein. Die Bauinschrift hatte nichts mit der Stadtgründung zu tun. Auch die frühere Vermutung, bei der aufgrund des Stadtmauerbaus angenommen wurde, daß die legio XV Apollinaris unmittelbar davor Emona verlassen hätte und nach Carnuntum gezogen wäre, kann nicht bestätigt werden. Die Legion kann zu dieser Zeit an der Donau nicht nachgewiesen werden, andererseits haben die Ausgrabungen in Emona keinerlei Spuren hervorgebracht, daß das Legionslager auf dem Gelände der späteren Stadt gewesen wäre. Die illyrischen (dalmatischen) Städte sind Gründungen des Iulius Caesar, des Octavians bzw. Augustus, erstere wurden in die Tromentina, letztere in die Sergia tribus eingereiht. Emona kann zu keiner davon gezählt werden. Da durch keinerlei Angabe bekräftigt wird, daß der Stadtrang von Tiberius stammen würde (so Möcsy 1990b, 62), bietet sich die Feststellung an, daß Emona zur Zeit der Rangerhöhung in die X. regio gehört hatte. In der X. regio bekamen laut Nachweis durch Kubitschek im Laufe der Zeit 28 Siedlungen den Rang einer Stadt, darunter war eine Reihe, neun an der Zahl, die in die Claudia tribus eingereiht wurden, Concordia und Iulium Carnicum waren colonia lulia. Kubitschek zählte gerade aufgrund der in^Ms-Ubereinstimmung auch Emona zu dieser Region X (IRTD, 111). Condordia war vor Caesar ein vicus, von dem vier magister erwähnt sind {CIL, V, 1890), Augustus erhob es in den Rang einer colonia (Hülsen 1901, 830-831). Auch Nedinum gehörte bereits vor 14 v. Chr. in die tribus Claudia (CIL, III, 2865). Infolge Fehlens entsprechender Angaben kann man die Annahme riskieren, daß die in die Claudia tribus eingereihten Städte ihren Rang zur gleichen Zeit, während einer Urbanisierungsperiode, bekommen haben konnten, was aufgrund der Annahme Mommsens Concordia betreffend vor 27 v. Chr. erfolgt sein kann. 68

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