Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)
In der vorliegenden Arbeit steht die Bemühung um die Rekonstruktion der antiken Architekturformen im Vordergrund. Die Bauwerke bestanden jedoch nicht nur aus den auf den ersten Blick als Architekturstücke erkennbaren Steinen. Auch die reliefierten Steine, die bisher in der Literatur weniger in Hinsicht auf ihre Funktion, sondern vor allem wegen ihrer mythologischen Szenen und ihrer kunsthistorischen Bedeutung behandelt wurden, stellen Architekturteile dar, meist Wandplatten von Grabädiculen. Bei einem Teil der Reliefplatten im Aquincum-Museum war bisher unklar, wozu sie eigentlich ursprünglich dienten (Ertel, Grabbauten). Während einige Forscher, z.B. B. Kuzsinszky in Aquincum, die Bestimmung der Steindenkmäler meist richtig erkannten, verzichteten andere Autoren überhaupt auf Angaben zur Funktion der Stücke. Bei der Arbeit an dem jüngst erschienenen CSIR-Band Veszprém und Zala (ErtelPalágyi-Redö 1999) widersetzten sich vor allem die in der Literatur als "Grabsteine" oder "Grabtafeln" bezeichneten Stücke der typologischen Einteilung. Es handelte sich dabei nicht um Grabstelen, sondern um verschiedene Reliefdarstellungen mit unklarem Verwendungszweck, in den meisten Fällen um Bestandteile von Grabädiculen. Da in Pannonién keine vollständigen Grabbauten erhalten sind, war es tatsächlich schwierig, eine Deutung für die reliefierten Steine anzugeben. Das Bekanntwerden der Grabädiculen von Sempeter (Klemenc u.a. 1972.) war daher eine wichtige Voraussetzung für die Rekonstruktion eines Gesamtbildes der römischen Sepulchralarchitektur in Pannonién. Erst mit ihnen lagen Beispiele vollständiger Grabbauten vor, in deren Gefüge man die vorhandenen Bruchstücke einzusetzen versuchen konnte. Die intensive Beschäftigung mit diesem Lehrbeispiel führt zu vielen neuen Erklärungen. Die Bearbeitung des Materials wurde 1998 aufgenommen. Die Zeichnungen wurden von Frau Zsuzsa Maguly a, einer Zeichnerin des Szent István KirályMuseums, angefertigt. Die vorliegende Arbeit konnte nur durch diese Hilfestellung des Museums, für die ich herzlich danke, in relativ kurzer Zeit bewerkstelligt werden. Bis heute konnte etwa die Hälfte der Mauerstrecke zwischen dem Südwestturm und dem Westtor in der beschriebenen Weise untersucht werden. Man darf daher annehmen, daß bis zum Ende der Arbeiten die doppelte Menge des bisher vorliegenden Materials zu erwarten ist. Eine Monographie des gesamten Steinmaterials aus Gorsium, auch der in Székesfehérvár gefundenen Stücke, ist in Planung.