Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)

I. MATERIALUBERSICHT Der folgende Bericht behandelt 125 von bisher rund 180 bisher numerierten Steinen. 89 Steine davon sind plattenartige Steine, nämlich Relief-, Gesims-, Decken-, Sockel- oder Dachplatten, und bestreiten einen Anteil von 71 % des Materials. Dies erklärt sich aus dem Verwen­dungszweck des Altmaterials, der Herstellung einer waagrechten Fläche für das aufgehende Mauerwerk der Stadtmauer, für den sich am besten plattenartige Steine eigneten. Kleinere Fragmente anderer Form dienten offensichtlich als Zuschlagsstoff des Gußmauerwerks. Kapitelle kommen nur in sehr geringer Zahl vor, auch der Anteil der Säulen- und Pfeilerfragmente (10 Stück) ist im Vergleich zu der Anzahl der Grabädiculen mit Säulen, auf die die Seitenplatten rückschließen lassen (ca. 6) nicht übermäßig hoch. Balkenartige Elemente wie Architrave, Firstbalken und Mauerdeckel bestreiten den Rest des bisher aufgenommenen Materials. Eine Unterteilung der Bauglieder nach ihrer Funktion liegt nahe. Bei einem Teil der Stücke ist nicht mehr feststellbar, zu welchem Bauwerk sie ursprünglich gehörten. Eine weitere Gruppe von Bauteilen ist auch dem Zweck ihrer Verwendung nach als Baumaterial von Grabbauten zu identifizieren. Ihr Anteil am Fundmaterial aus Gorsium beträgt 72 %. Aufgrund der auf den Reliefs dargestellten mythologischen Szenen und sonstigen Schmuckmotiven ist ein Teil dieser Gruppe mit Sicherheit Grabädiculen zuzuweisen (1.2). Andere Architektur­fragmente, Kapitelle, Gesimse, Decken- und Dachplatten (1.1, 1.3 - 1.8), sind aufgrund ihrer Dimensionen ebenfalls als Teile von Kleinarchitektur zu erkennen, die nicht mit Sicherheit, aber in Zusammenhang mit den anderen ein­deutigen Stücken wahrscheinlich ebenfalls von Grab­ädiculen oder Grabumfassungen stammen. Der Stadtplan von Gorsium weist keine anderen kleinmaßstäblichen Denkmäler auf, z. B. kleine Tempel von orientalischen Gottheiten, die mit diesen Stücken in Verbindung gebracht werden könnten. Ähnlich ist die Situation bei den Loricae (1.10), die zwar häufig, aber nicht zwangs­läufig immer mit Grabbezirken in Verbindung zu bringen sind. Sie hatten die Funktion, die Krone von freistehenden Mauern abzudecken, und könnten z. B. auch von der Umfassungsmauer eines Tempelbezirkes stammen. Auch eine solche oder eine andere geschlossene Hofanlage fehlt in Gorsium, sodaß auch die Loricae zur Sepulchral­architektur gerechnet wurden. Weitere Gruppen von Fragmenten stellen Teile von Grabumfassungen und Grabaltäre dar (1.9, 1.11). Die Reihenfolge der Behandlung der Stücke im Text folgt ihrer früheren Position am Bauwerk im Sinne des Bauvorganges von unten nach oben. 1. BESTANDTEILE VON GRABBAUTEN 1.1 Bodenplatten von Grabädiculen /. /. / Einteilige Bodenplatte mit Simawelle und Stirnleiste 150 = 162 Bodenplatte L: 145, B: 126, H: 16. Das Profil wird an vier Seiten der Platte herumgeführt. Es besteht aus einer ilachen, aber gleichmäßig gekrümmten Simawelle mit Stirnleiste und einer geraden Leiste entlang des oberen Randes. Die nach oben weisende Fläche ist grob bearbeitet, in der Mitte ist eine Bosse stehengeblieben, die von einem unregelmäßig breiten Streifen (32-50 cm) umgeben wird. (Abb. 1, 58, 81; Taf II, XLV) 172 Bodenplatte L: 77, B: 63, П: 16. Die Plattenecke gehört aufgrund der gleichen Stärke und Profilierung zu der Platte 150 = 162 und stellt die abgebrochene Ecke dar. (Abb. 1, 81; Taf. II) Das größere Plattenfragment erweckt aufgrund der Bosse im Mittelbereich zunächst den Eindruck, daß es unfertig ist. Eine ähnliche Erscheinung zeigt jedoch auch die Dachplatte 22. Bei dieser wurde allerdings die nicht sichtbare Unterseite der Platte nur in dem Bereich bearbeitet, wo sie aufliegen oder anschließen sollte. In diesem Sinne ist vielleicht auch das vorliegende Stück zu verstehen. Eine Decke einer offenen prostylen Ädicula wäre allerdings von unten einzusehen, sodaß es sich entweder um eine Bodenplatte eines geschlossenen, hohlen Gebäudeteils handeln kann, dem Sockelgeschoß einer zweigeschossigen Ädicula oder aber um einen abgeschlagenen Statuensockel handeln kann. Auf den geglätteten Randstreifen wurden die Wandplatten auf­gesetzt. Die flache Simawelle paßt sich der Position des Baugliedes an. . 1.1.2 Mehrteilige Bodenplatten mit Vertiefungen für Säulenbasen 24 Bodenplatte L: 108, B: 86, H: 21 In zwei Ecken der Oberlläciie sind zwei quadratische Flächen leicht vertieft (1,5 cm) eingelassen. Sie sind 22 x 23 cm (rechts) bzw. 22 x 20 cm (links) groß. Die drei Seitenflächen unmittelbar hinter und zu beiden Seiten der Quadrate sind profiliert. Unter einer 7 cm hohen Stirnleiste, dem Rand der Oberfläche, folgt eine flache, 10 cm hohe Hohlkehle. Vermutlich nahmen diese Vertiefungen die Plinthen kleiner Säulchen auf (Abb. 2, 83; Taf. III) 8 Bodenplatte L: 114, B: 85, II: 17. Auf der Oberlläciie der Platte zeigt sich eine 26 x 26 cm große, 1,5 cm tiefe quadratische Eintiefung. Die Seitenflächen, soweit erhalten, sind nicht profiliert. (Abb. 2, 71, 80; Taf. III) 9

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