Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)

Decke 53 gehören Seitenwandplatten mit einer Breite von mindestens 42 cm, das Fragment 105 überdeckte einen Abschnitt von mindestens 66 cm Länge. Auffällig ist allerdings, daß die vorliegenden Fragmente 53 und 174 nur den rückwärtigen Teil einer Ädicula mit den seit­lichen Wandplatten zu überdecken scheinen. Möglicher­weise gehörten sie also nicht zu prostylen Bauten, oder sie wurden durch einen zweiten Teil, z. B. die Platte 105, ergänzt, der Dübellöcher für die Säulchen aufwies und hinten noch auf den Wandplatten auflag. Die Platte 175 stellt vielleicht das linke Pendant zu Fragment 53 dar, da die Breite der Rückwandnut gleich bleibt und das Dübelloch in der spiegelbildlich gleichen Position sitzt. Das Deckenfragment 105 könnte die rechte Hälfte eines zweiten Deckenstreifens darstellen, der die Platte 53 und 174 an der Frontseite ergänzte. Alle drei Stücke weisen eine senkrechte Fläche (53 und 174) oder eine leicht konkav gehöhlte Schräge mit Stirnleiste (105) nach außen. Da die Kapitelle allfälliger Pilaster immer auf den Wandplatten angeordnet wurden, übernahmen diese Seitenstreifen die Rolle eines Architravs oder Gesimses. Das Fehlen der Profilierung paßt zu dieser tektonisch geprägten Positon. Die nicht unkomplizierte Konstruktion dürfte zu einer größeren, gut ausgestatteten Grabädicula gehört haben. Interessant ist auch die Abschwächung der Deckenplatte im freitragenden, unbelasteten Bereich auf die unbedingt nötige Mindeststärke des Materials. 1.7 Gesimsplatten von Grabädiculen Als Gesimse werden im folgenden profilierte Platten bezeichnet, die an der dem Profil gegenüberliegenden (Innen)Seite eine Stoßfläche ausbilden. Gesimse sind balkenartige, längsrechteckige Bauteile und keine flächigen Platten. Ist trotz ausreichender Tiefe keine bearbeitete Rückseite zu beobachten, handelt es sich um Fragmente von Decken- oder Bodenplatten. In einigen Fällen von schmäleren Fragmenten ist die Unterscheidung der Stücke nicht möglich. Die Stärke der zu Ädiculen gerechneten Stücke liegt bei ca. 20 cm. Gesimsplatten größermaßstäblicher Architektur weisen Stärken um 30 cm auf. Die Gesimsplatten aus Carnuntum, deren archi­tektonischer Kontext allerdings unbekannt ist, sind 27 bis 35 cm stark (Ertel 1991, 153 ff, Kat.Nr. 4.1.2-4.1.11, Taf. 11, 12, 35, 36.). Die Platten des Krongesimses des römischen Tumulusgrabes bei der Villa von Baláca sind 28 bis 31 cm hoch (Ertel 1996, 99 ff, 161 f, Taf. 8, 9.). Die häufigste Abfolge der Profilierung besteht aus einer Viertelkehle am unteren Rand der Platte, auf die mit oder ohne Vermittlung einer senkrechten Leiste eine Simawelle folgt. Über ihr kann wieder eine Leiste eingeschoben werden; die Stirnleiste schließt die Komposition ab. Auch bei den Gesimsen aus Carnuntum ist die Profilabfolge vorherrschend. Im folgenden wird sie auch als konventionelle Profilierung bezeichnet. 1.7.1 Gesims teile mit abgeschrägter Rückseite 94 Eckplatte L: 140, T:60, H: 19. Das Gesims bildet eine Ecke aus. An der Schmalseite geht das Profil in eine schräge Fläche offensichtlich an der Rückseite des Bauwerks über, das Ende des Stücks ist hier abgebrochen. Ausgehend von einer 21 cm breiten Auflagerfläche ist die Rückseite bis auf eine 5 cm hohe senkrechten Stirnleiste abgeschrägt. Aus diesem Profilquerschnitt folgt, daß diese Gruppe von Profilen keine Decke bildeten. Die vordere Profilierung setzt sich aus einer Viertelkehle, einer Simawelle und der Stirnleiste zusammen. Die Profile sind gut proportioniert. (Abb. 31, 77; Taf. XXIII) 165 Eckplatte L: 130, B: 54,11:20. Die Profilierung begleitet hier den kürzeren Schenkel des in vier fragmente gebrochenen Stückes und endet auf der Langseitc bald nach der Ecke. An der längeren Seite wird es durch eine schräge Fläche ersetzt. Der längere Schenkel des Stückes ist in vier Teile gebrochen. (Abb. 31, 77, 80; Taf. XXIII) 56 Eckplattc L: 71, T: 57, 11:20. Beide Schenkel des Eckstückes sind abgebrochen. Ihre Rückseiten sind ausgehend von der 23 cm breiten Auflagerfläche nach oben bis auf eine 5 cm hohe senkrechte Stirnleiste abgeschrägt. Das Profil setzt sich aus der üblichen Viertelkehle und Simawelle zusammen. (Abb. 32, 77; Taf. XXIV) 97 Gesimsplatte L: 67, T: 50, II: 19. Das bis auf eine kleine Schadstelle an der Rückseite vollständig erhaltene Stück weist eine 19,5 cm breite Auflagerfläche auf. Die Rückseite ist nach vorne hin abgeschrägt. Das gut geschnittene Profil besteht aus einer Viertelkehle und einer schön geschwungenen Simawelle. (Abb. 32, 77, 80; Taf. XXV) 175 Gesimsplattc L:77, B:49, H: 19. Ein weiteres gerades Gesimsstück liegt an der westlichen Böschung der Grabungsfläche westlich der Stadtmauer. Die Auflagerfläche ist 23 cm breit. (Abb. 32, 77, 79; Taf XXV) Alle Stücke liegen mit der ehemaligen Unterseite nach oben im Gelände. Obwohl die Gesimsteile insgesamt zwischen 50 und 60 cm breit sind, lagen sie nur auf einem Streifen 20 bis 23 cm breiten Streifen auf einer Wand auf. Daraus folgt, daß diese Wände nicht aus Mauerwerk bestanden, da Bruchsteinmauern nicht so dünn sein können, sondern aus Steinplatten, die wiederum auf eine Grabädicula hindeuten. Da die Gesimsplatten relativ schmal und innen abgeschrägt sind, wurde der Innenraum in der Höhe dieses Gesimskranzes noch nicht überdeckt, sondern blieb noch offen. Vermutlich folgte eine gesondert gearbeitete Deckenplatte. Eine monolithische Kuppel wie bei den Grabädiculen der Ennii und Prisciani in Sempeter (Klemenc u.a. 1972, Prisciani: 80, Block 55 (238 x 189 cm, H 106,5 cm); Ennii: 77, Block 265 (125 x 96, H 96 cm).) ist ausgeschlossen, da der Gesimskranz innen gerade Fluchten behält. Mit der Abschrägung wurde 24

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