Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)
Bei den beiden Platten handelt es sich vermutlich wegen des einfachen Charakters um Boden-, nicht um Deckenplatten. Das Stück 24 könnte zu einer kleineren Ädicula ohne Bogenstellungen an den Seiten gehören, da die Platte hierfür nicht tief genug ist, um ihnen in einem angemessenen Abstand zu den Säulen Platz zu bieten. Der Abstand zwischen den Plinthenabdrücken beträgt 49 cm, ein ebenfalls ziemlich geringes Maß, die Breite der Ädicula ist identisch mit der Breite der Platte von 108 cm. Die Platte 8 gehörte zu einer größeren Ädicula. Der Plinthenabdruck ist mit 26 x 26 cm größer als bei 24. Wollte man analog zu 24 einen zweiten Abdruck im Bereich der abgebrochenen Ecke konstruieren, betrüge der Abstand zwischen den beiden Basen nur 31 cm, erheblich weniger als bei der Platte 24, was sich nicht mit den größeren Basen vereinbaren läßt. Man muß daher davon ausgehen, daß diese Bodenplatte aus zwei Teilen bestand. Verdoppelt man das Stück spiegelbildlich, betrug der Abstand zwischen den Basen 116 cm, die Tiefe 115 cm abzüglich Rückwand, das sind ca. 95 cm. Für eine schmale Seitenwandplatte mit ca. 40 cm Breite wäre genug Platz. Die Erkenntnis, daß für eine sinnvolle Interpretation dieser Platte ein zweites Stück nötig ist, führte zur Deutung der Fragmente 8 und 24 als Bodenplatten. Eine Verdübelung der Basen fehlt, vermutlich waren die Kapitelle mit der Decke verdübelt. Eine doppelte Verdübelung ist nicht erforderlich und wurde auch bei der Grabädicula der Prisciani in Sempeter unterlassen. Wenn die Seitenwände des Ädiculageschosses geschlossen waren, konnten die Säulen bzw. Kapitelle ohne Verdübelung eingeschoben werden und bleiben aufgrund der Reibung und der großen Auflast in ihrer Position. An der Grabädicula der Spectatii Prisciani wies der große Kuppelblock Nr. 55 an der Unterseite keinerlei Verbindungslöcher für die Säulenkapitelle auf (Klemenc u.a. 1972, 80, Taf 8.). /. 1.3 Dreiteilige Bodenplatte mit Viertelkehle 5 Eckplattc L:88, T:68, H: 17. Das aus einer flachen Kehle und einer Stirnplatte bestehenden Profil bildet eine Ecke aus. Auf der Oberfläche ist eine Linie erkennbar, bis zu der v die Platte entlang der Langseite des Profils eingemauert war (Mörtclreste) bzw. frei lag. Dieser 24 cm breite, in der Zweitverwendung freiliegende Streifen entlang der Langseite ohne Profil ist grau verwittert. {Abb. 4, 72, 81; Taf. IV) 6 Bodenplatte L:90,T:75, H: 17. Die Platte wird an zwei Seiten mit einer Ecke von einem einfachen Profil umfaßt, das aus einer flachen Hohlkehle und einer niedrigen Stirnleiste besteht. Die zweite Schmalseite weist einen Falz mit einer 3 cm hohen und 2 cm vorspringenden Leiste auf. Die vierte Seite schließlich ist glatt, aber im unteren Teil gröber als im oberen, sehr fein mit Zahneisen bearbeiteten Abschnitt. (Abb. 4, 72; Taf. IV) 10 Bodenplatte L: 132, B:69, H: 18, Kalkstein Die Platte ist an drei Seiten von einem Profil umgeben, das auch einer flachen Kehle mit begleitenden Leisten und einer Sockel- oder Stirnleiste besteht. An einer Seitenfläche ist das Gesims fast ganz abgeschlagen. Die Platte endet mit einer Langseite als Stoßfläche. (Abb. 3, 72, 81; Taf. IV) Die Platten 5, 6 und 10 fielen durch ihre gleichartige Profilierung auf, eine einfache Viertelkehle mit Stirnleiste. An den Stücken 5 und 6 nimmt das Profil zwei Seiten ein, die miteinander eine Ecke ausbilden. Die beiden anderen Seiten sind Stoßflächen. Die Platte 10 ist dagegen an drei Seiten mit dem Profil umsäumt. Da die Ecken der Stücke 5 und 6 korrespondierten, wurden sie versuchsweise mit der Platte 10 zu einer 140 x 125 cm (Oberfläche ohne Profil) großen dreiteiligen Platte zusammengefügt. Aufgrund des Mittelstoßes zwischen den Teilen 5 und 6 handelt es sich trotz der zarten Dimension von 17 cm Stärke nicht um eine Deckenplatte, sondern um eine Bodenplatte. An größeren Grabädiculen, z. B. des Grabbaus der Prisciani, kommen sehr wohl mehrteilige Deckenplatten vor. Ihr Mittelstoß wird von einem Steinbalken, der als Unterzug dient, abgestützt (Klemenc u.a. 1972, 79, Stein Nr. 163 , Taf. 13, 61, trägt als Unterzug den Boden des Ädiculageschosses.). Bei kleineren Adiculen, die ohne Schwierigkeit von einer einteiligen Platte überdeckt werden können, ist eine derartig komplizierte Konstruktion nicht zu erwarten. Mehrteilige Decken von kleinen Grabädiculen sind in der Form denkbar, daß die Decke in Querstreifen geteilt ist, die auf den Seitenwänden und vorne auf den Säulen aufliegen. /. 1.4 Sockelprofil einer Ädicula mit konventioneller Profilierung (Viertelkehle, Simawelle) Die Blöcke 15, 16 und 17 sind Eckblöcke, deren Profilierung an den Enden der Langseite eine Ecke ausbildet. An den Schmalseiten wird das Profil nur noch kurz weitergeführt und dann durch eine schräge Fläche ersetzt. Vermutlich sind diese Seiten als Rückseiten des Gebäudes zu verstehen. 15 Eckplatte L:134, T: 59, H: 22, gelblich verfärbter Kalkstein mit Hohlräumen Das Profil bildet rechts eine Ecke aus, das an der Schmalseite und an der Ecke im oberen Bereich abgeschlagen ist. Die linke Schmalseite ist gebrochen, dort fand sich ein anpassender (nicht gezeichneter) Teil. Das gut proportionierte Profil setzt sich aus einer Viertelkehle mit Leiste und einer schön geschwungenen Simawelle mit Stirnleiste zusammen. Die Rückseite stellt eine originale Stoßfläche dar. (Abb. 5, 73, 79; Taf. V) 16 Eckplatte L: 105, T: 53, H: 25. Das Gesims bildet links eine Ecke aus, kurz danach endet die Profilierung und damit der sichtbare Teil der Schmalseite. Das Profil wird durch eine schräge Leiste ersetzt. Die Rückseite ist original erhalten und weist einen 57 cm breiten und 7 cm tiefen Rücksprung, vermutlich eine Stoßfläche auf, wo vermutlich die nächste Gesimsplatte anschloß. Das Profil setzt sich aus einer steilen Viertelkehle und einer weit ausladenden Simawelle mit Stirnleiste zusammen. Die nach oben 10