Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 26. 1989-1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1997)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Die goldene Schildrahmen von Sárvíz aus dem 5. Jarhundert und der Skirenkönig Edica. p. 83–132.

Abb. 20. 4.Jh. - Kov-rig 1979, 129, Taf. 30) und dem mit Steinen besetzten Rahmen dürfte wahrscheinlich mit grellen Farben bemalt gewesen sein. F. Mutmaßlicher Besitzer des Fundes Es läßt sich freilich nicht auf Anhibe sagen, wer der namentliche Besitzer des Schildes gewesen sein mochte, denn bei den Gegenständen aus dem 5.-7. Jh. ist nur im Falle einiger Grabfunde der Namen ihrer ehemaligen Besitzer bekannt; obendrein stammt unser Schildrahmen wahrscheinlich gar nicht aus einem Grab. Von den im 5.Jh. beigesetzten Persönlichkeiten ist nur der Franken­könig Childerich (+482) zu nennen, dessen Grab und Funde uns bekannt sind (Chiflet 1655; Böhner 1980). Wir kennen zwar das Grab und die Funde des ebenfalls im 5.Jh. gestorbenen und in Apahida begrabenen Omharus (Finály 1889; Fettich 1953, 41-45; Kiss 1987), wie auch die des in Pouan beigesetzten Heva (Salin-France-Lanord 1956), doch ist keiner der beiden aus schriftlichen Quellen bekannt. In der Person der Verstorbenen in dem einen Grabe der Kathedrale von Saint-Denis vermutete die Forschung die fränkische Königin Arnegunde (+cca 570) bestimmt zu haben (France-Lanord-Fleury 1962). [Postscriptum: Der Zweifel von H. Roth anläßlich der Bestimmung des Verstorbenen (Roth 1986) wurde von M. Martin abgelehnt (Martin 1991 81-82)]. Aus dem 7.Jh. kennen wir das Grab und die Funde des in Sutton Hoo begrabenen Königs Raedwald (599-624) (Bruce-Mittford 1975-1978) sowie das Grab und die Funde aus Malája Perescepina des Mitte des 7.Jh. beigesetzten bulgarischen Königs Kuvrat von Pontus (Borbinskojl914; Werner 1984). Diesen seltenen Beispielen zufolge sind uns von den frühmittelalterlichen Hunderttausenden der archäo­logisch erschlossenen oder allenfalls aus archäologischer Sicht in Betracht kommenden Personen aus dem 5.-7.Jh. nur ganz wenige auch namentlich bekannt. Allerdings können wir auf den Rang des ehemaligen Schildbesitzers aus mehreren Tatsachen schließen: 1. Mutmaßliches Gewicht des Schild­rahmens Laut vorangehender Schätzungen konnte das hypothetische Goldgewicht des Schildrahmens 2,17-2,85, durchschnittlich 2,5 Pfund gewesen sein, was einen beträchtlichen Wert darstellte, bedenk man, daß zur Gebrauchszeit des Schildes, in den zwei Jahrzehnten nach Attilas Tod das Byzantinische Reich einem oder dem anderen germanischen Königreich des Karpatenbeckens im Jahresschnitt 100 Pfund Gold als "Unterstützung" (Subsidien, Jahrgelder, Tribut) gewährte (Kiss 1981a, 149-150; Kiss 1986, 108-109). Deutlich wird der Wert des Schildes (700,24-933,23 g, Durchschnitt: 821,20 g) auch dann, wenn wir ihn mit einer wahrhaft "königlichen" Grabbeigabe vergleichen: In König Childerichs Grab wurden 100 S о l i d i gelegt, die insgesamt nur 454 g wogen (Böhner 1980)! In der Hunnenzeit, im Jahre 448, betrug das Lösegeld eines Kriegsgefangenen 12 Solidi (Priskos frg. 5). Also der Wert des Schildrahmens bedeutet im Falle der Annahme seines Minimalgewichtes den Wert von 13, bei seinem Maximalgewicht den "Wert" 107

Next

/
Thumbnails
Contents