Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Lövei Pál: Erforschung von Wohnhäusern in der Innenstadt von Stuhlweissenburg. p. 73–81. t. I–II.

Zwischen dem heutigen Eingang und dem vom Westen her zweiten Fenster ist die Südwand in Straßenrichtung ein wenig gebrochen, auch hier sind Unregelmäßigkeiten im Mauerwerk zu beobachten. Der Bruch erscheint auch an der südlichen Kellerwand und entspricht der ursprünglichen Inneneinteilung des Erdgeschosses : die beiden kleineren westlichen Räume wur­den nicht gleichzeitig mit dem größeren östlichen Raum gebaut, doch sind beide Teile noch mittelalterlich. Auch die nördliche Frontmauer ist aus Bruchstein, stellenwei­se mit mittelalterlichen, schmalen kanellierten Ziegelsteinen. Oberhalb der gegenwärtigen Fußgängerebene des Hofes war der Bogenscheitel des ursprünglichen Kellerabstieges mit schräg abgekantem Rahmen zu sehen. Nach Freilegung durch Vertie­fung der Ebene erwies sich der rundbogenförmig geschlossene Rahmen als völlig unversehrt. (Abb. 7) Auf den vorspringen­den, abgewetzten Schwellenstein wurde die neuzeitliche Ver­mauerung gebaut. An beiden Seiten der Öffnung erschienen die an die Fassade angebauten Brüstungsmauern des ehemaligen Abstieges. An der Fassade, gründlich zergliedert durch spätere Öffnungen und Rauchfänge, kam eine einzige weitere mittelal­terliche Öffnung zum Vorschein: ein kleines, höchstens 25-26 cm breites Fenster, überbrückt mit einem Brett oder einer dün­nen Steinplatte, recht hoch als Lichtloch angeordnet. Erhalten geblieben ist die eine Fensterstütze mit getünchter Oberfläche, zwei Bolzenlöchern der eisernen Gitterstangen und einer tricht­erförmigen Leibung. Die östliche Frontmauer wurde in der Neuzeit vollständig renoviert, während die westliche Mauer nicht untersucht werden konnte, da der westliche Raum im Erdgeschoß bewohnt war. Die mittelalterlichen Umfassungsmauern des Kellers geben aber deutlich die Abmessungen des ehemaligen Hauses an. Das Ton­nengewölbe des Kellers wurde im 18. Jh. gebaut und ließ den mittelalterlichen Abstieg verschwinden. Später wurde auch der mit dem Gewölbe zeitgleiche, vom Norden her offene Abstieg bei der nordwestlichen Ecke vermauert und der heutige, von der Straße zugängliche Abstieg ausgestaltet. Zur Unterstützung der Trennwände des Erdgeschoßes wurde das Gewölbe mit zwei Tragbalken befestigt. Die Wand zwischen der vom Westen ersten und zweiten Räumlichkeit wurde im Mittelalter aus Bruchstein gebaut. Die Tür dürfte im südlichen Teil gewesen sein, doch die hier entdeck­te - später vermauerte - große Öffnung trug die Spuren neuzeit­licher Bautätigkeit. Im zweiten Raum wurden die Spuren einer neuzeitlichen Heizvorrichtung bzw. die Schulter eines Tragbal­kens zwischen der westlichen und östlichen Trennwand freige­legt - der Raum war vermutlich im 18-19. Jh. die Küche. Den Stumpf der ursprünglichen, mittelalterlichen Wand zwischen dem zweiten und dritten Raum fanden wir an der nördlichen Mauer, hier wurde in den letzten Jahrzehnten die heutige Zwi­schenwand gebaut. Die Zwischenwand der beiden östlichen Räumlichkeiten ist ebenfalls neu, hier befand sich im Mittelalter ein einziger, größerer Raum, mit starken, aus Ziegelsteinen gemauerten Tragbogen in drei Teile zergliedert : an der nördli­chen Wand kamen die Gewölbekämfer im besseren Zustand zum Vorschein als an der südlichen. Das zunächst zwei-, sodann dreizellige mittelalterliche Ge­bäude stand im Friedhof einer romanischen Kirche, die auf der anderen Seite der Straße, an der Stelle der heutigen Grundstücke Rózsa F. u. 3 und 5, von Alán Kralovánszky freigelegt wurde; allerdings war allenfalls dieser Teil des Friedhofes nicht mehr benützt, als das Haus errichtet wurdet Abb. 7: Székesfehérvár, Rózsa F. u. 4.: mittelalterlicher Kellereingang mit dem jetzigen Bodenniveau. Kossuth utca 3 Das ursprünglich viel größere, mit den benachbarten Grund­stücken zusammenhängende Gelände stand zu Beginn des 18. Jh. noch leer - das erste Wohnhaus wurde hier vor 1727 gebaut (S. Anm.l). (Freilich konnte hier im Mittelalter ein Haus gewe­sen sein, doch nach der Türkenzeit blieben keine restaurierbaren Überreste.) Im Laufe der Mauerforschung 1982 erwies sich der Straßenflügel des heutigen Hauses als einheitliches klassizisti­sches Bauwerk, wo nur im Keller geringfügige frühere Mauerab­schnitte zu finden sind. Die Bauzeit ist nach 1826 anzusetzen; die Hofflügel wurden zu Beginn des 20. Jh. errichtet. Die Ge­schichte des Gebäudes hing im 18. Jh. mit der des Wohnhauses zusammen, welches einst im östlichen Teil des Géza Platzes stand und an dessen Stelle Gyula Siklósi 1984-85 mittelalterli­che Mauerreste freilegte ; auch im Haus Kossuth u. 3 wurden in die unteren Teile der Westmauer des westlichen Flügels mittelal­terliche Überreste eingebaut (Siklósi 1985, 119; 1986, 111). Kossuth utca 13 Im Jahre 1743 noch „pusztás ház" (etwa: ruiniertes Haus) genannt, befand sich die Liegenschaft in der ersten Hälfte des 18. Jh. im Besitz der Familie Zichy/ 6 ) Nur der südliche, unter­kellerte Teil des heutigen Gebäudes enthält bedeutendere, mög­licherweise frühere Mauerreste mit einigen mittelalterlichen Zie­gelsteinen, doch es kamen keinerlei datierbaren Einzelheiten zum Vorschein. Das heutige einstöckige Wohnhaus, mit klassi­zistischer und einigermaßen barockartig geprägter Fassade, wurde zwischen 1801 und 1805 gebaut^. Die unbedeutenden und im Laufe der Renovierung abgerissenen hinteren Flügel wurden im dritten Viertel des 19. Jh. errichtet. (5) Grabungsbericht von Gyula Fülöp, 1986, Manuskript (Ungari­sches Denkmalamt, Plansammlung). (6) Archiv des Komitats Fejér, Archiv der königlichen Freisadt Stuhlwei­ßenburg (in weiteren sind alle Archivdaten von hier), IV. A. 1002/b, Acta Politica et Juridica, fasc. 45, 29/1743. (7) In den vier Jahren ist der Kaufs- bzw. Verkaufspreis des Grundstük­kes über das Zehnfache gestiegen, was sich nur durch den Einbau erklären läßt: 1801: IV.A.1002/c, 152/1801, 1805: Grundbücher 1775-1830. 79

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