Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Szilvia, K.: Römerzeitliches Pferdegrab in Tihany. p. 17–45.

*? °°'®@ Abb. 26: Rekonstruktion des linken Zaumzeuges Funde aus Mözs und Tihany, ohne Hebelstangengebiß, bewei­sen könnten (Gaál 1977-78, 34-35, Abb.20; Abb. 12). In seinem angeführten Werk berichtet Frey von einem Wagenfund aus Norditalien, wo zu den beiden Zugpferden ein einfaches Gebiß mit Ringen, zum dritten, einem Reitpferd, ein Hebelstangengebiß gehörte (1983, 123). Die Kombinationen Hackamore-Hebelstangengebiß sowie das vorangehende Beispiel aus Italia dürften zur Entscheidung der in der Fachliteratur wiederholt angeregten Frage beitragen, ob die Gebiße mit Hackamore bei den Reit- oder Zugpferden benützt wurden (Taylor 1975, 114-115; Lawson 1978, 143; Radnóti-Gabler 1982, 62). In den vereinzelt freigelegten Pferde­gräbern konnten eindeutig Reitpferde festgestellt werden. Infol­gedessen müssen auch die Hackamoren der Wagengräber nicht zu den Zugpferden gehören, sondern zu den Reitpferden. Das dritte Pferd in Nagytétény, welches in einer gewissen Entfernung von den beiden Pferdeskeletten gefunden wurde und dem auch die Hackamore angehörte, wurde auch von F . P u 1 s z к у als „Sattelpferd" oder „Pferd des Vorreiters" bezeichnet (Gaul 1890, 107). Aus den vermengten Funden von Sárszentmiklós stellte K. Gaul zwei Wagen (einen Zwei- und einen Ein­spänner) zusammen, mit einer Hackamore für den Zweispänner. Bei einer Revision dieses Wagenfundes könnte sich leicht her­ausstellen, daß in Wirklichkeit damals die Bestandteile bzw. Beschläge eines vierrädrigen Zweispänners und eines dritten Pferdes - Reitpferdes zum Vorschein gekommen sind. Damit könnte auch der scheinbare Widerspruch gelöst werden, warum nur eines der Zugpferde mit einer Hackamore beschirrt wurde (ibid, 119-120). Demnach wären in Sárszentmiklós zwei der drei Tiere Zugpferde und das dritte (mit der Hackamore) ein Reit­pferd gewesen. Diese Verteilung wird auch durch das Wagen­grab von Inota und die Figuren der Grabsteine bestätigt (Palá­gyi 1981, 12-14, 28-29). Vor einer Erörterung der Rekonstruktion des Tihanyer Pfer­degeschirrs müßte noch die Frage der verschiedenen pannoni­schen Gebißtypen bzw. Zaumkombinationen behandelt werden. Der hier untersuchte Zeitraum erstreckt sich auf des 2.-3.Jh., die vom Gebrauch der Mehrheit der pannonischen Hackamore gekennzeichneten Periode. Wie bereits erwähnt, sehen wird den Urtyp der vom 2.-3.Jh. datierbaren lautenförmigen Bindeglie­der in den Typen mit Omega-Variationen aus dem 4.-3.Jh. v.Chr., von denen einige bis zum 2.Jh. n.Chr. beobachtet werden können (Werner 1984, Abb.l:l; Zirra 1981, 128, 165, Abb.6). Die Ausgestaltung der Seitenglieder aus dem 2.-3. Jh. kann jedoch wesentliche Abweichungen aufweisen. Die bedingte chronologische Reihe könnten wir mit den Hackamoren des Taylor-Typs 1-3 beginnen (Taylor 1975, 130 - mit Hebelstangengebiß kombiniert), und entweder mit dem Stangengebiß ohne Hackamore oder dem zweiteiligen Gebiß mit großen Ringen von Inota aus der Traian-Hadrian-Periode, fort­setzen (Palágyi 1981, 26, T. XVI. 1); diesen könnten die Stangen­typen mit durchbrochenem Anschlußglied folgen (Sellye 1941, 77-78, T. XXII. 4-8). Das Erscheinen des Gebisses mit zwei Ringen sowie der anderen durchbrochenen und lautenförmigen Glieder würde erst nachher folgen. In dieser Reihe dürfen wir freilich auch die ständige Präsenz der einfachen Gebisse mit einem Ring nicht vergessen (Sellye 1941, 77-78, T. XXII. 1-3; Gaál 1977-78, 20, Abb.33; Palágyi 1981, T. XVII.26, XVIII.2). Wenn aber das Hebelstangengebiß aus Newstead tatsächlich aus der Zeit um die Mitte des 2.Jh. stammt (Taylor 1975, 130), so wird diese unsere chronologische Reihe nicht mehr stimmen, denn die Gleichzeitigkeit mit anderen Gebißtypen wird ja völlig 37

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