Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Szilvia, K.: Römerzeitliches Pferdegrab in Tihany. p. 17–45.

Abb. 20: Riemenverteiler-Scheibe des Hintergeschirrs (Beigabe 18), nach Grabungszeichnung Außer dem Zaumzeug konnten wir von den Bronzebeschlä­gen des Tihanyer Pferdegeschirrs noch weitere 194-200 St. ret­ten, und zwar: 3 der profilierten, mit rhombischen Gliedern geteilten, dreiteiligen, eingeränderten Riemenverteiler-Scheiben, 4 der zweiteiligen, herz- oder phallusförmigen Beschläge mit Anhängsel, 4 der zur Anhängung von Riemen oder weiterer Beschläge dienenden Beschläge, 4 der kleineren, länglich herz­förmigen Beschläge mit doppeltem Befestigungsniet, 4 der gera­den, am Rand mit Rillen verzierten Beschläge mit Doppelniet, 2 Doppelknöpfe, 1 D-förmige Schnalle, 12 der D-förmigen Rie­menklemmen (Ringe), 150-156 St. der nach Größe in fünf Gruppen einzustufenden Nieten mit halbkugelförmigem Kopf, und schließlich 10 verschiedene Ringe/ 2 ) (Abb.19.,11-17). Mit dem Fund aus Tihany stieg die Zahl der aus Pferde-oder Wagengräbern bzw. aus sonstigem Milieu zum Vorschein ge­brachten Hackamore auf 12 an. Auf der Suche nach Analogien der Tihanyer Funde müssen wir uns vor allem im pannonischen Material orientieren, zumal im Falle der durchbrochenen Pfer­degeschirre und Wagenbeschläge - die als Analogien in Betracht kämen - auch I. Sellye mit lokalen Werkstätten rechnet. Abgesehen vom Riemenverteiler, lassen aber die übrigen Be­schläge einen weiteren Kreis vermuten, der - mit besonderem Hinblick auf die Rheingegend - von Belgien (Britannien) bis Bulgarien bzw. Syrien reicht. (Sellye 1940, 237; Sellye 1941, 64; Sellye 1970, 69-70; Oldenstein 1976, 139; Alapi 1913, 39^0, Abb.9; Fülep 1949, 40, 41, 45, 50, T. 28.5, 28.7, 29.1 ; Paulovics 1953, 122; Bonis 1982, 148-149, 160). Die Tihanyer Riemenverteiler-Scheibe - den 4 speichigen Stücken aus Környe ähnlich - stellt eine einfachere Variante der Stücke gleicher Funktion dar. Eine genaue Analogie finden wir in Volubilis (Alapi 1913, Abb.10; Sellye 1941, T.XIV.l; Bonis 1982, Abb.19.2; BOUBE-PICCOT 1980, Fig. 109). Eine etwas kompliziertere Variante des rhombischen oder „profilierten" Gliedes, welches den Rahmen mit dem Mittelteil verbindet, gelangte aus Brigetio in das Museum von Komarno (Sellye 1941, T.XIV.6). An den Scheiben des Brustriemens und Hinter­geschirrs der Pferdezeuges oder der durchbrochenen Wagenbe­(2) Aus den usprünglich 104 St. winziger Nietfragmente können wir auf 90-96 ganze Stücke schließen. schlage erscheinen oft die kleinen rhombischen bzw. profilierten Halsungen, die den Rahmen mit dem Mittelteil (bestehend aus trompetenförmigen oder sonstigen komplizierten Motiven) ver­binden. Die Untersuchung ihrer Verbreitung ermöglichte nicht die genauere Lokalisierung ihres Herstellungsortes, denn, ob­wohl sie in Pannonién zweifellos in erheblicher Anzahl vorkom­men, ist das Motiv von Belgien bis zum Balkan zu verfolgen (Sellye 1940, T.XXX.1-2, XXXIII.lb, XXXVI.4; Sellye 1941, T.X, XII,4, XIII. 1-2, XIII.4, XIV.6, XVI. 1,3, XVIII.3, XVII. 1, XX.8, XXI.8; Oldenstein 1976, T.89: 1149, 1150, 1155). Die Lösung des Anhängegliedes des Beschlages mit Anhäng­sel führt uns abermals nach Celles-les Waremmes, nachdem das untere Glied des belgischen Beschlages eine breitere Variante des herzförmigen, massiven Beschlages aus Tihany darstellt. An Stelle des muschelförmigen Anhängegliedes wurde in Tihany ein Niet mit halbkugelförmigem Kopf verwendet. Obschon die Ti­hanyer Beschläge einer einfacheren Garnitur angehörten, achte­te man sorgfältig auf einheitliche Zusammenstellung. Der halb­kugel- oder pilzförmige Kopf der Nieten verschiedener Größe erscheint sowohl in den mittleren Ornamenten der Riemenver­teiler-Scheiben wie auch an den Anhängegliedern der Beschläge mit Anhängsel (Sellye 1941, T.X.6) (Abb. 13-17). In der Reihe der pannonischen Funde, die auch die Hackamo­re enthalten, finden sich die massiven herz- oder phallusförmi­gen Beschläge und Anhängsel aus Környe und Vajta. Das An­hängeglied ist in beiden Fällen jeweils unterschiedlich, ja, die Stücke aus Vajta weisen sogar eine breitere, unten weniger gegliederte Variante auf. (Alapi 1913, Abb.9; Fülep 1949, T.85.5). Die beste Analogie des Beschlages mit Anhängsel sehen wir im entsprechenden Stück aus dem „Wagengrab" 1 von Környe. Ein, unserer D-förmigen Schnalle ähnliches Stück finden wir unter den Beigaben des Grabes Nr.l von Vajta, während eine Abb. 21: Zügelring und Zügelansatz (Beigabe 31) 31

Next

/
Thumbnails
Contents