Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)
Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Szilvia, K.: Römerzeitliches Pferdegrab in Tihany. p. 17–45.
Analogie des Doppelknopfes außer in Vajta auch in Mözs und Szálacska zu suchen ist (Fülep 1949, T.28.5, 29.1 ; Gaál 1977-78, Abb.20; Paulovics 1953, 122). Bis auf den Riemenverteiler finden wir Analogien fast aller Stücke der Tihanyer Geschirrbeschläge in den Lagern entlang oder in der Nähe des Rheins, zumeist so, daß die Geschirrbeschläge eines Lagers - infolge ähnlicher Zusammensetzung gleich für mehrere Tihanyer Beschläge als Analogien dienen, so etwa aus dem Geschirrkomplex von Zugmantel - laut Barthel aus der ersten Hälfte des 3. Jh. - der Beschlag mit Anhängsel, der Niet mit pilzförmigem Kopf, der Doppelknopf und die D-förmige Schnalle (Oldenstein 1976, T.34, 46-47, 58, 77, 138, 168, 170). Mit ähnlichen, westlichen Gegenstücken der Tihanyer Geschirrgarnitur können wir schon seit den ersten Jahrzehnten des 2.Jh. rechnen, doch ist ihr Gebrauch eher für die zweite Hälfte des 2.Jh. und für das 3Jh. bezeichnend (ibid. 139, 168-170, 220, 217). Die pannonischen Hackamore, oder Zaumkonstruktionen mit Hackamore kamen größtenteils aus „Wagengräbern" oder vereinzelten Pferdegräbern zum Vorschein.^ Im Falle der letzteren enthalten die Gräber keine an sich einwandfrei datierbaren Funde, bezeichnend ist für sie vor allem, daß sie neben einer Siedlung aus dem 1.-3. oder dem 3. Jh., am Rand eines Gräberfeldes aus dem 2.-3. Jh. bzw. in der Nähe eines Gräberfeldes aus dem 4. Jh. liegen (Radnóti-Gabler 1982, 48; Gaál 1977-78, 71, 75; MRT 2, 194-195). Die die Wagen- und Geschirrbeschläge ergänzenden Bronzegefäße als Beigaben bilden schon eine festere Basis zur Datierung. Am meisten beruhigend unter den Wagenbestattungen mit Hackamore sind die Fundzusammenhänge von Nagytétény; immerhin sind auch die Gräber 1, 2 und 3 von Környe sowie die Gräber von Vajta als Wagenbestattungen aufzufassen, angesichts der Situation des an den Grabsteinen dargestellten Wagens, der zwei Zugpferde, des Reitpferdes. Es sei allerdings betont, daß beim „Wagen"-Grab 1 und 3 von Környe überhaupt keine Wagenbestandteile zum Vorschein kamen (Bonis 1982, 120,122, 157, 158, 161 ; Palágyi 1981, 29, Anm.25), ebensowenig auch aus den Gräbern 1 und 2 des leider mehrfach aufgewühlten Fundortes von Vajta, obwohl uns hier aus Erzählungen und späteren Fundeinlieferungen einige Wagenbestandteile tatsächlich bekannt sind (Fülep 1949, 40-41, 51). Bereits durch das Beispiel von Nagytétény und noch mehr durch die Freilegung der Hügelgräber von Inota 1973-75 wurde die Authentizität der an den Grabsteinen befindlichen Darstellungen bestätigt. Die unter bescheideneren sozialen Verhältnissen lebenden Hinterbliebenen mußten sich anstatt einer tatsächlichen Beisetzung mit Wagen und Pferden damit abfinden, die bestehenden Gewohnheiten ledigleich am Grabstein zu rekonstruieren (Gaul 1890, 100-107; Palágyi 1981, 12-14,29). Der Wagen mit dem Reitpferd, dem Schild und einem Teil der Bronzegefäße sowie die beiden Zugpferde wurden in je eine eigene Grube unweit des Grabes gelegt, während die meisten Beigaben mit einem Teil der Aschen in die Grabsgrube kamen. In die Grube der Zugpferde wurde außer dem Pferdegeschirr und dem Joch nichts weiteres gelegt. (Palágyi 1981, 12-14, 29). Die Verteilung der Grabbeigaben erfolgte offenbar nicht nach (3) Aus Wagengräbern: Nagytétény, Sárszentmiklós (Gaul 1890, 100-107, 108-114), Környe 1. (Alapi 1913, 36-40), Környe 3. (Bonis 1982, 144, 147, 159-161), Vajta (Fülep 1949, 40, 44, 50-51, T.29.3). Aus „einsamen" Pferdegäbern : Oroszvár (Radnóti Gabler 1982, 47, 55, 56, 58, 60), Mözs (Gaál 1977-78, 34, Abb.35), Tihany (Abb.ll). Abb. 22: Riemenanschluß vom linken Zaumzeug einer bestimmten Ordnung oder Gewohnheit, sondern wurde vielmehr durch die Zweckmäßigkeit, vielleicht durch die Funktion des Reitpferdes und des Wagens im Leben oder bei der Einäscherung bestimmt. Der Wagen und die beiden Pferde wären eher in der gleichen Grube zu erwarten, doch die Situation in Inota widerlegt diese Vermutung. Die in Vajta gefundenen Pferdeskelette, Pferdegeschirre und Bronzegefäße dürften Teile einer und derselben Bestattung in mehrere Gruben gewesen sein, doch infolge der wiederholten, unbefugten Eingriffe kann man schon nicht einmal Schlüsse auf das System ihrer Verteilung ziehen. Auch im Falle der sog. Wagengräber 1 und 3 von Környe ist es die Vielfalt der Funde, die uns an eine Wagenbestattung denken läßt. Im Kohlenrevier von Környe (Környebánya) wurden Funde in den Jahren 1912 und 1913 freigelegt (Bonis 1982,120,122,157-158); Ratimorská 1982, 255-256). Zwischen den beiden Steinsarkophagen wurden Bronzegefäße, ein Eisenstuhl, 2 Riemenschleifen und in der Abgrabung vor den Sarkophagen ein Pferdeskelett sowie Beschläge gefunden; im Jahre 1913 wurde ein vier- und ein zweirädriger Wagen freigelegt, doch konnte man deren Zusammenhang mit bzw. von dem 1912 entdeckten Pferdeskelett nicht klären. Leicht möglich, das die Bronzegefäße zwischen den Sarkophagen sowie der Eisenstuhl zur Grabsgrube des Wagenbestattungs-Komplexes gehörten, welche bei der Aufstellung der Sarkophage auf- oder gar zum Teil zerwühlt wurde. Bei der Schilderung des „Wagenfundes" Nr.3 von Környe behauptete É. Bonis wiederholt, es seien zwar keine Wagenbestandteile im Bericht über die Funde er32