Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Évi jelentés 1986–1988 – Jahresbericht 1986–1988 - Fülöp Gyula: Régészeti kutatások. – Archologische Forschungen. p. 215–223.

Archäologische Forschungen 1985 Bakonycsernye Im Flurteil namens Baláta dűlő, neben dem nach Nagyveleg führenden Feldweg, haben wir fünf jungsteinzeitliche Gräber der Lengyel-Kultur erschlossen. «Außerdem fanden wir sieben arg aufgewühlte Gräber und eine nur als Fleck identifizierbare Bestattung. Von den Gräbern mit reichen Beigaben sei das Grab 2 erwähnt, wo auch ein Frauenidol zum Vorschein kam. Die Fundrettung des von Straßenreparatur gefährdeten Gebietes wurde durchgeführt, doch es werden bald weitere Teile gefähr­det. (Béla Jungbert) Fehérvárcsurgó Die Freilegung der früheisenzeitlichen Hügelgräber im Wald von Eresztvény wurde fortgesetzt. Nachdem die Hügelgräber I und IV bereits früher erschlossen wurden, führten wir eine Kontrollsondierung im ausgeplünderten Hügelgrab II durch. Die im Vorjahr begonnene Freilegung des Hügelgrabes III wur­de weitergeführt und das Hügelgrab V vollständig erschlossen. In den Hügeln I und III fanden wir Grabbauten mit Holz- und Steinkonstruktion, im Hügel IV eine Grabkammer ausschließ­lich aus Stein. Im kleineren, aber an Beigaben reichen Hügel V gab es keinen Grabbau. (Éva F. Petres-Tibor Kovács-Béla Jungbert) Dunaújváros, Inter cisa-castellum Im Zusammenhang mit der Regulierung des Donauufers ent­lang der Altstadt mußten wir die Spurlinie des oberflächlichen Wassergrabens auf dem Festungsgelände ausgraben. Im seicht­en Graben, unmittelbar unter der Bodenfläche entdeckten wir einen Teil des Baukomplexes, erforscht 1908 von Ede Mah­ler ; (um diesen zu retten, veränderten wir die Spurlinie des Grabens): Freigelegt wurde ein Teil des hypocaustum eines anderen Gebäudes, auch entdeckten wir Spuren früherer Aus­grabungen, zumeist Raubgrabungen. (Jolán В. Horváth) Dunaújváros-Martinovics utca lm Juli 1985 wurde in dem noch nicht erschlossenen Teil des großen römischen Gräberfeldes von Intercisa die Wasserleitung gebaut. Infolge der Beschleunigung dieses Projektes konnte die archäologische Erschließung nur gleichlaufend mit der mechani­sierten Erdarbeit erfolgen. Hierbei kamen 25 Gräber, davon 3 Aschengräber, zum Vorschein. Die Skelettgräber waren größ­tenteils fast völlig aufgewühlt, wahrscheinlich durch neuzeitliche Eingriffe. Zusätzlich erschwert wurde die Erschließung dadurch, daß die Spurlinie des Kanals unter der gepflasterten Straße verlief und dadurch für seitliche Grabung unzugänglich war. Vielfach konnte das Grab nur durch den Fleck in der Seiten­wand des Grabens lokalisiert werden. Mitarbeiter: Jolán В. Horváth, Emilia Pásztor, Gábor Hatházi. (Attila Zarnóczki) Baracska Im Flurteil Kokaserdő - Karám, entlang des Gewässers Vali víz, wurden bei der zwecks Bodenmeliorisation durchgeführten Aushebung eines Grabens Gräber aufgewühlt. Wir konnten zwei keltische Gräber freilegen; erwähnt seien folgende Beiga­ben : Keramik mit Graphitverzierung, Eisenfiebel, blasenförmi­ger bronzener Beinreif. (Emilia Pásztor-Béla Jungbert) Dunaújváros-Fűzfás dűlő Im Frühling 1985 begann man, im Stadtteil Fűzfás dűlő von Dunaújváros Einfamilienhäuser zu bauen. Da bereits im Jahre 1956 Spuren einer römerzeitlichen Villa zum Vorschein kamen (E. B. Vágó, AÉrt; LXXXV, 1958, 87), wurde die archäologi­sche Erschließung eines Teiles dieses. Gebietes notwendig. Wäh­rend der Fundrettung wurden Überreste eines Gebäudes (26 x 5 x 18,5 m) gefunden. Da allerdings die Bodenfläche durch den wiederholten Weinbau und infolge des recht steilen Hanges stark erodiert war, konnte das Fundament bei einem Teil des Gebäudes nur in Spuren erfaßt werden. Die Anordnung der Grundmauern läßt auf ein größeres Gebäude mit fünf Räum­lichkeiten schließen, mit einem risalitförmigen Überstand an der Seite. An der nordöstlichen Seite des Gebäudes stand ein flu­rähnlicher Bau, wahrscheinlich mit Halbdach, von beiden Seiten offen. Aus dem Gebäude und seiner Umgebung kamen recht untypische Keramikfunde aus dem 2.-4.Jh. zum Vorschein. Hingegen fanden wir in einem kleinen Raum neben dem Flurteil am mutmaßlichen Fußbodenhorizont eine Münze von Valens (RIC, 7b, 2) und im Fundament der nordöstlichen Wand dessel­ben Raumes eine Münze von Valentinian I. (RIC 15a, 10). Wahrscheinlich war das Gebäude Teil einer villa rustica, erricht­et im 3. Jh., renoviert oder mit weiteren Räumen vergrößert im 4. Jh. Etwa 25 m südwestliche von der Villa kamen weitere Mauerreste zu Vorschein, doch konnte ihre Ausdehnung nicht festgestellt werden. Etwa 250 m westlich von der Villa entdeck­ten wir drei Gräber. Das eine wurde leider durch Erdarbeiten zerstört und es blieb davon nur ein kleines graues Töpfchen aus dem 4. Jh. erhalten. Im relativ intakten Männergrab fanden wir eine zwiebeiförmige fibula, im Frauengrab Armspangen, Perlen und ein Ohrgehänge. Die Gräber können vom 4. Jh. datiert werden. Westlich von der Villa kam eine Abfallgrube mit der üblichen römischen Keramik zum Vorschein. Hier fanden wir auch eine gefurchte Perle und eine Elagabal-Münze. (Attila Zarnóczki) Adony-Szőlőhegy Auf dem Grundstück Nr. 2180, am sehr steilen Osthang des Weinberges, wurden bei der Ebnung der Grundstückgrenze an dessen oberen Ende awarenzeitliche Gräber entdeckt, bzw. zer­stört. Ein Frauengrab konnten wir freilegen (SW-NO 58-26'), und Spuren von 3-4 weiteren Gräbern in der Böschung und auf der Bodenfläche feststellen. Etwa 100-150 m nördlich vom Fun­dort wurde einige Monate früher ein awarischen Reitergrab gefunden (s. Adony, Ráchegy, Gyula Fülöp). (Jolán В. Hor­váth-Gábor Hatházi) Dunaújváros-Stadtteil Béke-Alsófoki patak Die nordwestliche Zone der bereits früher erforschten (1979, 1983-84) awarenzeitlichen Siedlung wirde diesmal freigelegt: sieben Häuser, sechs halbwegs in den Boden versenkte Öfen und mehrere Gräben. Ein kleinerer Teil des Fundgutes stammt aus der Awarenzeit, das Gros aus dem 8.-9. Jh. Der noch unter der Bodenfläche befindliche Teil der awarischen Siedlung liegt im Garten der Häuser am Baracsi ut. (Gyula Fülöp) Rácalmás-Göböljárás Mit den 46 Gräbern der Grabungen im Jahre 1985 stieg die Zahl der Gräber des auf dem Acker der LPG „21. März" zum Vorschein gebrachten Gräberfeldes aus dem 10. Jh. auf 484 an. Seit Jahren wird eine vollständige Erschließung angestrebt, die finanziellen Mittel der Museumdirektion des Komitats Fejér ermöglichen aber jährlich höchstens zwei bis drei Wochen Gra­bungen. Auch das Gräberfeld ist größer als ursprünglich ange­nommen. Die Grabungen des Jahres 1985 brachten nichts Neues : Die in ihrer Mehrheit aufgewühlten Gräber mit Holzsär­gen enthielten die üblichen Trachtenstücke in geringer Anzahl (Harreifen, Ringe, Armbänder). Fünf, in unseren Profilen be­findliche Gräber des bronzezeitlichen Urnengräberfels der spä­ten Vatya-Periode wurden freigelegt; die Zahl der Gräber des awarenzeitlichen Gräberfeldes nahm um 8 zu. (Jolán В. Hor­váth-István Bona) 220

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