Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 23. 1984-1985 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1987)
Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Prosopographia Pannonica I. p. 259–269
41. [P. ?] AELIVS THE[ODORV?]S trib. coh. a. CIL, III, 5645 = Stiglitz 1972—75, 81—86 — Cannabiaca Betz 1935, 322, Nr.438 — WAGNER 1938, 183 — Stiglitz 1972—75, 81—86 — DEVIJVER 1976—80, 62, Nr. A/37 Seinen Namen löste CIL in der Form [A]el(ius) He[rculius]. Aufgrund der erneut gefundenen Inschrift is aber die hier angeführte Form wahrscheinlicher, wobei allerdings auch die Möglichkeit von anderen, seltener vorkommenden, mit THE[ ] beginnenden Namen — Theopompus, Theodosius usw. — besteht. Kommandant der cohors I Aelia sag. °o eq. konnte er nach dem Kommando über eine unbekannte 500er Kohorte in Cannabiaca sein. WAGNER (1938) datiert ihn — mit Fragezeichen — auf das 2Jh., DEVUVER (1976—80) auf das 3Jh. 42. AELIVS TRICCIANVS leg. Aug. pr. pr. a. SHA, u. Ant. Car., 6, 7 b. Dio, LXXVIII, 13, 3 с Dio, LXXVIII, 13,4 d. Dio, LXXIX, 4, 3—4 e. CIL, III, 3720 — Tárnok f. CIL, III, 3724 — Titel g. CIL, III, 3725 — Titel h. CIL, III, 6467 = 10618 — Budaújlak i. CIL, III, 10629 — Promontor j. CIL, III, 3276—10635 = Erdélyi-Fülep 1954, 321, Nr. 312 Tti tcpoi^íi k. CIL, III, 10637 = Erdélyi-Fülep 1954, 321, Nr. 313 — Intercisa 1. CIL, III, 10644 — Bölcske m. CIL, III, 10647 — Battina n. CIL, III, 4636—10658 — Pilisszántó о. CIL, III, 14354 3 — Aquincum ö. Soproni 1951, 45, Nr. 1 = AÉ, 1953, 11 — Rácalmás p. Soproni 1951, 45, Nr. 2 — Fitz 1967/68a, 207, Nr. 35 = AÉ, 1980, 716 —Rácalmás PIR-, A 271 — LIEBENAM 1888, 340, Nr. 18 — Groag 1901a, 2285—2287, Nr.21 — Ritterling 1927, 83—84, 297—298, Nr.28 — STEIN 1927, 236, 270 — LAMBRECHTS 1937, 43, Nr. 464 — Petrikovits 1939, 544 — BARBIERI 1952, 192, Nr. 926 — Fülep 1954, 259—260 — Fitz 1963a, 289—291 — Nagy 1963, 32—33, 45 — MILLAR 1964, 161—162 — DOBÓ 1968, 88—90, Nr. 62 — ALFÖLD Y 1969a, 58 — Fitz 1971a, 243 — Fitz 1978a, 21—27 — Sasel 1982, 566—567 Sein Name wurde von Dio in der Form Deccius Triccianus aufgezeichnet. Das nomen Decius betrachtet die Forschung seit Ritterling (1927, 83, 297) im allgemeinen als verballhornte Form. Nagy (1963, 32, 45) erwähnt es in der Form Aelius Decius Triccianus, doch ist dies weder durch Quellen, noch durch Inschriften zu bestätigen. Diese Namensform hielt auch Alföldy (1969a, 58, Anm. 274) für möglich, ohne die Hypothese auszuschließen, daß er aus derselben Familie stammen könnte wie Kaiser Decius. Dies ist aber unwahrscheinlich. Decius wurde zwischen 190 und 200 in einer Senatorenfamilie geboren, zur Zeit, da Triccianus seine Laufbahn als einfacher Soldat begann (Fitz 1971a, 243; Fitz 1978a, 21—27). An den Meilensteinen in Pannónia Inferior kommt sein Name konsequent in der Form Aelius vor, was als authentisch anzusehen ist. Das cognomen Triccianus ist aus dem keltischen Triccus abzuleiten (MÓCSY 1964, 248) abzuleiten, welches in vier Fällen und in der und Form Tricco in einem Fall in Noricum vorkommt (MÓCSY 1983, 294). Aufgrund dessen hielt Mócsy die Herkunft des Statthalters aus Noricum für wahrscheinlich (1985, 157—168). Solange die Provinz keine eigene Legion hatte, dienten Soldaten aus Noricum in erheblicher An zah in pannonischen Truppen, ALFÖLDY (1974, 322, Anm. 137) erwähnt ihrer insgesamt 22. Triccianus konnte aber nicht zu diesen gehören : unter Commodus, als er seine militärische Laufbahn begann, war die legio II Italica bereits in Lauriacum stationiert. Die Herkunft aus Noricum ist höchstens in der Form anzunehmen, daß sein Vater vor den Markomannenkriegen in eine der pannonischen Legionen aufgenommen und er selbst in der canabae von Vindobona, Carnuntum oder Brigetio geboren wurde. Seinen Militärdienst trat er in der Armee einer der beiden Pannonién — eher in Superior — an. Dio nennte nur zwei Etappen seiner Karriere: im Officium des Statthalters -9-upcopóc, d. h. ostiarius, sodann praefectus legionis II Parthicae. Die ostiarii gehörten zu den beneficiarii consulates und bedeuteten eine spezielle Anstellung (Domaszewski 1917, 174—175). Die vorangegangenen bzw. nachfolgenden Stationen der Karriere sind nicht bekannt, der Charakter seiner Beförderungen ist aber zweifellos. Als einfacher Soldat erklomm Triccianus eine höhere Stufe im Ritterstand. Als beneficiarius consular is wurde er nach einer oder zwei Beförderungen centurio in der eigenen Legion, oder in der kaiserlichen Leibgarde, wozu er als Pannonier nach 193 gute Chance hatte. Nach verschiedenen Posten als centurio wurde er primus pilus, bekleidete sodann gemäß der Praxis die Tribunate der städtischen Kohorten Roms; dem folgte die zweite Ernennung zum primus pilus in igerndeiner Legion. Anschließend — oder mit Einschaltung einer Prokuratur — wurde er während des Partherkrieges von Caracalla an die Spitze der Legion von Albanum gestellt, die er laut Dio mit anerkennenswerter Strenge kommandierte. Wegen seiner niederen Abstammung müßten wir im Jahre 217 einem älteren Mann in ihm sehen, könnten wir nicht seinen Aufstieg mit dem Bürgerkrieg in Verbindung bringen, an dem er in der pannonischen Armee — nach der expeditio urbica vielleicht gar in der reorganisierten kaiserlichen Garde — teilnehmen konnte. Auch die Möglichkeit ist nicht auszuschließen, daß er vor 193 im officium von Septimius Severus in Carnuntum principalis gewesen sein konnte. Falls sich ihm das Centurionat im Jahre 193 eröffnete, so hat er bis 217 in der Tat eine außergewöhnliche Karriere gemacht. Laut uita Caracallae war er 217 an der Ermordung des Kaisers mitbeteiligt, doch wir dies weder von Dio (LXXVIII, 5, 2— 5), noch von Herodian (IV, 14, 2) erwähnt. Infolgedessen ist seine Mitwirkung, namentlich die Kenntnis der Verschwörung, als unwahrscheinlich anzusehen (Petrikovits, 1939, 544). Dafür spricht auch der Umstand, daß er nach dem Regierungswechsel an der außergewöhnlichen Beförderung der unmittelbaren Anhänger von Macrinus nicht teilhatte und auch weiterhin an der Spitze der legio II Parthica blieb (Dio, LXXIX, 4, 3). Nach Pannónia Inferior wurde er nach -*• Március Claudius Agrippa versetzt, den Macrinus im Frühjahr 217 nach Aquincum sandte. Vor seiner Statthalterschaft kam er vermutlich durch adlectio, als consularis, in den Senat (STEIN 1927, 270), die Vermutung von DOBÓ (1968, 90) wonach er 217 consul gewesen wäre, ist nicht nachweisbar. Seine Tätigkeit in Pannónia Inferior wird durch zahlreiche Meilensteine entlang der limes-Straße bezeugt, die Diadumenianus als caesar erwähnen, aber noch während der ersten tribunicia potestas des Macrinus, zwischen dem August und dem 9. Dezember 217, aufgestellt wurden. Aufgrund der Meilensteine schrieb die frühere Forschung die Reparatur der limes-Straüe Triccianus zu (Fülep 1954, 260). Während der wenigen Monate seiner Regierung konnten jedoch nur die Meilensteine aufgestellt werden, die Bauarbeiten am limes und die Straßenreparaturen wurden 214 von Caracalla in Angriff genommen (Fitz 1962a, 80-81). Der in der Fachliteratur verbreitete Irrtum, wonach Triccianus von Macrinus aus Pannonién zurückgerufen worden wäre und er sich in Bithynien aufgehalten hätte, als ihn Elagabal umbringen ließ, ist auf Groag zurückzuführen (1901a, 2287) und ergab sich aus der unachtsamen Lesung des angeführten Ortes von Dio (LXXIX, 4, 3-4): die betreffende Stelle bezieht sich aus -*C. Iulius Septimius Castinus. Obgleich alle Meilensteine des Triccianus aus derselben Zeit, der zweiten Hälfte 217, stammen, ist mit Gewißheit anzunehmen daß er Pannónia Inferior bis zum Sturz von Macrinus verwaltete. Seines Amtes wurde er von Elagabal enthoben, der ihn, „weil er die Legion streng verwaltete", umbringen ließ und ihn mit damnatio memoriae bestrafte. Aus seinen Inschriften wurde sein Name getilgt. 43. AELIVS VALENTINVS trib. laticl? a. Kubitschek 1904, 484-486 = Neumenn 1961/62, 10, Nr. 8 — Vindobona Betz 1935, 317, Nr. 369. 266