Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Irodalom – Besprechungen - Mesterházy Károly: Jochen Giesler, Untersuchungen zum Chronologie der Bijelo Brdo-Kultur. p. 275–276.
tiert wird. Partielle Pferde-bestattung zusammen mit Münzen der Árpádenzeit kennen wir auch aus Kiszombor (Friedhof B, Grab Nr. 217, und Friedhof E, Grab 13 und 39). Die Dörfer Deszk und Kiszombor liegen im Korös-Maros-Gebiet bei der Maros, wo die heidnischen Bräuche am längsten weiterlebten. In den großen, noch unpublizierten_ Friedhöfen (Püspökladány, Magyarhomorog und teilweise Ártánd) wurden Gräber gefunden mit charakteristischen Beigaben der führenden und der Mittelklasse der betreffender Gemeinschaft — jedoch nur einschließlich bis Anfang des 11. Jahrhunderts. Die Gräberfelder des gemeinen Volkes sind sehr selten und stammen meistens aus dem letzten Drittel 10. Jahrhunderts- In Transdanubien begann die Bekehrung bereits zu Beginn der Regierung des Fürsten Géza und so mußten die heidnischen Gräber der führenden und mittleren Volksschichten verschwinden. Aus dieser Zeit stammen die Gräber der sogenannten BB-Kultur, in welchen nur mehr Frauenschmuck zu finden ist; in den lange belegten Friedhöfen beginnt zu dieser Zeit eine Änderung der Beigaben. Es erscheinen die Haarringe mit S-Enden und einige andere Schmuckstücke, gegen welche die christlichen Priester nicht einzuwenden hatten. Es müssen also auch einige Gesichtspunkte der Siedlungsgeschichte berücksichtigt werden. In den Gebieten, wo die Landnahme begann, bergen die Gräberfelder die Reste von zwei oder drei Gesellschaftsschichten. Einzelne dieser Bestattungsorte wurden nur 80 bis 90 Jahre lang gebraucht, andere dagegen sogar 200 Jahre. Jene Gemeinschaften, denen nach den 970er Jahren neue Gebiete zugewiesen wurden, beerdigten in den Friedhöfen nur das gemeine Volk. Die Gräber ihrer Führer sind von den anderen nicht zu unterscheiden. Die Männergräber haben fast ausnahmslos keine Beigaben, die Frauen trugen einfachen Schmuck. Das sind bereits Gräber des Dienstvolkes. Ihre Freiheit bestand nur darin, daß — wenn sie ihrem Herrn nicht dienen wollen — anderswohin ziehen konnten. Jene aber, die dortblieben, hatten auch kein besseres Los; sie verließen augenscheinlich ihre heidnischen Traditionen und wurden den neuen Bräuchen entsprechend begraben. So entstanden die eintönig anmutenden, großen Friedhöfe, in denen die Haarringe mit S-Enden zu finden sind. Deshalb also kann die BB-Kultur keine selbständige gewesen sein. Der seit dem Ende des 10. Jahrhunderts mit neuen Elementen bereicherte und dominierende Nachlaß des ungarischen Gemeinvolkes wurde langsam zur Kultur der Völker des Ungarischen Königreiches. Der Ursprung dieser Kultur kann nicht in Ungarn erforscht werden, sondern in Süd-Rußland, östlich von Kiev, im Gebiet zwischen Poltava und öernigov. In Ungarn haben wir bloß die Möglichkeit, die Friedhöfe des 10. und 11. Jahrhunderts gründlich zu erschließen und das Ergebnis je eher der Forschung zur Verfügung zu stellen. K. Mesterházy