Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.
ziellen Beziehungen nicht eingebettet sind. Nicht publiziert in der Monographie z. B. die große Menge glasierter Keramik, obschon das für diese Periode von größter Bedeutung gewesen wäre. Es fehlt eine Analyse des Gräberfeldes, auch wurde das Verhältnis der Siedlung, des Gräberfeldes und des Lagers nicht in das rechte Licht gerückt. Außer der Deutung der topographischen Lage hätte eine vergleichende Auswertung der Funde — namentlich der Keramik — in dieser Beziehung viele neue Angaben liefern können. Die Unterlassung der chronologischen und topographischen Analyse dürften bewirkt haben daß die Verfasser Tokod und das hier gefundene späte Material als „Tokoder Erscheinung" bezeichneten. Am pannonischen Limes ist aber nicht Tokod der erste und einzige Ort, wo ähnliches oder gar gleiches Material der Spätzeit vorkommt (s. noch S. 183). Die römische Siedlung von Tokod befindet sich am inneren Rand eines breiten Überschwemmungsgebietes ungefähr in der Mitte zwischen Nyergesújfalu und Esztergom (Abb. 18. — ibid., 47, Abb. 1). Die Donau hat hier mehrere Seitenflüsse; das ausgegrabene Lager liegt von der Donau 3,5 km entfernt. Besonders durch die geographische Lage unterscheidet es sich wesentlich von den anderen. Es mußte hier ein früheres Lager gestanden haben, welches später aufgegeben wurde; auch der Verfasser vermutet ein frühes Lager an Donauufer (ibid., 37). Die ständige Präsenz einer Militäreinheit läßt sich — jedenfalls einstweilen — nicht feststellen, aber von zeitweiliger militärischer Okkupation kann sehr wohl die Rede sein. Trotzdem scheint die Siedlung kontinuierlich bestanden zu haben; heute wissen wir noch nicht, wann es kürzere oder längere Unterbrechungen gegeben hat. Die Feststellung, wonach das z. Z. freigelegte Lager auf eine planierte Schicht gebaut wurde, aus der glasierte Keramik zum Vorschein kam, läßt den Schluß zu, daß hier auf dem heutigen Lagergelände bereits im 4. Jh. irgendeine Siedlung war. Es sei denn, daß diese „planierte Schicht" einer früheren Periode des Lagers angehört hätte — aber das ist vorerst nur eine Hypothese. Das späte Lager von Tokod (ibid., Abb. 49) war ein recht grob konstruiertes Bauwerk (Abb. 19). Die Mauern sind nicht regelmäßig, die Türme sehen zum Teil den fächerförmigen Ecktürmen ähnlich, sind aber schon eher tropfenförmig, der eine ist sogar beinahe rund. Die Größe des Lagers beträgt 142x118 m. Es hat ein Tor, aie porta praetoria, deren Türme beinahe ganz einspringen und einen 11" Abb. 18: Ausgrabungsplan von Tokod. Tokod, 1981. Abb. 1. 163