Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.

Abb. 8: Ecke der Stadtmauer von Gorsium. Fitz, 1984.204—205. eine spätere Bauperiode, und auch die Errichtung der in die zweite Gruppe eingereihten pannonischen Türme deutet auf ein späteres Programm hin. Freilich haben die panno­nischen Formen und Einbauten auch gewisse örtliche Eigenarten. Solche Türme erhielt das Lager bei Lébény-Barátföld­puszta — Quadrata (Gabler, 1976, 19), wo die im letzten Drittel des 3. Jh. mit Anbau ergänzten früheren Türme durch den Einbau von neuen ergänzt wurden. Ähnliche Ecktürme kamen in den Lagern von Acs-Vaspuszta — Ad Statuas (Gabler 1977, 308) und Almásfüzitő — Azaum (Abb. 14; Bíró 1976, 39) zum Vorschien und auch auf der Luftaufnahme des Lagers von Nyergesújfalu — Crumerum (SOPRONI 1976, 43) ist ein gleicher fächerförmiger Eckturm zu sehen. Ebensolche Türme waren beim Lager von unre­gelmäßiger Form bei Visegrád-Sibrik — Pone Navata (Abb. 15; SOPRONI 1978, 55-59, Tafel 61,1) sowie im Lager von Szentendre Ulcisia Castra (Abb. 16, 25; Soproni 1976, 77).; Nagytétény - Campona (Abb. 1; Fülep 1976, 93) wurde an zwei Ecken des praetor ia-Teiles dem im letzten Drittel des 3. Jh. errichteten hufeisenförmigen Anbau noch ein weiterer angeschlossen und so entstand ein nicht ganz regelmäßiger fächerförmiger Turm. Die beiden an­deren Ecken erhielten schon regelmäßige fächerförmige Türme, wie sie auch beim Lager von Intercisa zu sehen sind (Barkóczi 1954, 56; Lörincz-Visy 1980, 691-692). Einstweilen fehlt uns jede verläßliche Angabe, die ein gleichzeitiges Programm der Turmeinbauten bestätigen könnte. Die geringe Zahl der Münzfunde, sowie die parti­ellen Erschließungen und das Fehlen der ausführlichen, analytischen Publikationen, oder auch die indirekte Bezug­nahme auf das konstantinische Bauprogramm an der Unteren Donau — all dies liefert keinen hinreichenden Anhaltspunkt für den gleichzeitigen Einbau der Türme. Unbestritten bleibt jedoch, daß Constantin die unter der Tetrarchie in Angriff genommene Modernisierung der Limes-Lager weiterführte und daß die meisten Türme der zweiten Gruppe unter seiner Herrschaft eingebaut wurden. Zugleich könnte auch daran gedacht werden, daß einzelne fächerförmige Ecktürme erst nach Constantin errichtet wurden. Bei der Festung mit unregelmäßigem Grundriß in Vi­segrád-Sibrik — Pone Navata handelt es sich um keine An­bauten, sondern um Türme, die gleichzeitig mit dem Lager errichtet worden sind (Abb. 15). Die Türme haben hier keinen engen, bogenförmigen, sondern einen breiten, ecki­gen Anbau, mit dem sie sich an die beiden, nicht rechtwin­kelig Mauern anschließen. Der unregelmäßige Zusammen­schluß der Mauern ist kein Grund für den breiten, offenen Anbau, denn z. B. bei den Lagern von Abrittus (Abb. 7) oder Boiotro (Abb. 4) sind die Anbauten klein. Eine ähn­liche Turmform wie Visegrád ist auch in Intercisa zu fin­den (Abb. 13) und auch der Eckturm des Lagers von Szentendre — Ulcisia Castra ist annähernd ähnlich (Abb. 24). Auf jeden Fall scheinen die letztgenannten Turmformen einem späteren Bauprogramm angehört zu haben (VISY 1977, 10). Nach den jüngsten Grabungen in Intercisa wer­den die fächerförmigen Ecktürme und die Vermauerung der porta decumana mit einem hufeisenförmigen Turm an Hand der stratigraphischen Beobachtungen und der freigelegten Funde auf die Spätperiode des Constantius IL bzw. die ersten Regierungsjahre des Valentinian datiert (Lörincz — Visy 1980, 691—692). Abb. 9: Ecke der Stadtmauer von Alsóheténypuszta (Iovia). Soproni, 1978. Taf. 89,1. 154

Next

/
Thumbnails
Contents