Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Szabó Miklós: Audoleon und die Anfänge der ostkeltischen Münzprägung. p. 43–56. t. XII–XVI.

AUDOLEON UND DIE ANFÄNGE DER OSTKELTISCHEN MÜNZPRÄGUNG Abgesehen von der Periode vor der römischen Okkupa­tion (FILIP 1956, 239; COLBERT DE BEAULIEU 1973, 348) war lange Zeit kein klar auswertbarer Fundzusammenhang zwischen dem archäologischen und dem numismatischen Material der Latènezeit bekannt. Infolgedessen entwickel­ten sich die chronologischen Systeme der beiden Fundgrup­pen fast völlig unabhängig voneinander. Ihre Gegenüber­stellung scheint mehr die Auffassung zu stützen, wonach der Anfang der keltischen Münzprägung schwerlich vor die Spätphase der Mittellatènezeit, anders: La Tène С, ange­setzt werden dürfte. (Castelin 1978, 11—12). Da aber die Beziehungen von Archäologie und Numismatik bekannt­lich nicht frei eines Minderwertigkeitskomplexes der „grös­seren Schwester" sind, waren die Archäologen geneigt, dem lediglich mehrheitlichen Standpunkt über die Datie­rung der keltischen Münzen den gleichen Wert einzu­räumen wie den Angaben der antiken Numismatik, welche immerhin solide geschichtliche Anhaltspunkte liefern. Da das einzige mit „Geld datierte" Grab der Latènezeit recht lange das Grab von Hostomice (Böhmen) war, hatte die Chronologie von J. F i 1 i p die Konsequenzen des Gesagten zu tragen (Jenny 1931, 141—144; Vgl. FILIP 1956, 243). Infolge sprachlicher Schwierigkeiten hat die Forschung nicht erkannt, warum die gut funktionierende relative Chronologie des böhmischen Gelehrten mit einer irreell niedrigen absoluten Chronologie vereinbart ist. Dabei ist die Erklärung sehr einfach. Gehen wir von dem durch Filip akzeptierten numismatischen Standpunkt aus, wonach das Stater des Grabes von Hostomice keines­wegs früheren Datums als Mitte des 2. Jh. v.u.Z. sein kann, dann muß die absolute Datierung der bronzenen Armringe, die typologisch der Spätphase der Frühlatenezeit, d.h. LT В angehören, gegenüber dem herkömmlichen Zeit­punkt um rund 100 Jahre herabgesetzt werden (FILIP 1956, 243; Vgl. Kellner—Castelin 1973, 110). Da die abso­lutchronologischen Anhaltspunkte der Latènezeit nach 300 v.u.Z. spärlich und oft nicht eindeutig sind (neuerdings: STÖCKLI 1975, 79), war der Fund von Hostomice von ent­scheidender Bedeutung bei der Entwicklung von F i 1 i p s System. Dies hatte zur Folge, daß die Numismatiker unter Berufung auf Filip ihre eigene Chronologie als be­stätigt ansahen (Kellner —Castelin 1973, 110), während die Archäologen seit den 60er Jahren die absolute Datierung des mitteleuropäischen Latène-Fundgutes lebhaft disku­tierten.i 1 ) Durch weitere Funde wurden die komplizierten Wider­sprüche, die von der Vereinbarung der archäologischen und der numismatischen Chronologie herrühren, in ein neues Licht gerückt,( 2 ) wodurch die gründliche Überprüfung des Problems zur unaufschiebbaren Aufgabe der Forschung wurde.( 3 ) Meines Wissens sind in keinem latènezeitlichen Grab, welches in Ungarn freigelegt worden ist, irgendwelche Münzen zum Vorschein gekommen. (Zu ungesicherten Funden in der Fachliteratur vgl. z. B. WOSINSZKY 1896, 587—590). Es gibt aber einen Schatzfund, der in einem sehr typischen Gefäß vergraben wurde. Im Jahr 1969 wurde bei Egyházasdengeleg (Komitat Nógrád) beim Pflügen ein Münzfund geborgen. Die am Fundort durchgeführten Kontrolluntersuchungen brachten zwei Münzen sowie Bruchstücke des Gefäßes (Taf. XII, 1) zum Vorschein, das dem Ungarischen Nationalmuseum übergeben wurde. Somit unterliegt die Zusammengehörigkeit der 63 silber­nen Tetradrachmen und der arg beschädigten Vase keinem Zweifel. Katalin Bíró-Sey beschrieb ausführ­lich die Fundumstände und arbeitete den Fund numisma­tisch auf, ohne auf das Gefäß zu achten. Ihre Ergebnisse sind kurz im folgenden zusammenzufassen: Der Fund (1) Zur Diskussion s. als pars pro toto die Literatur über das Hohlbuckelringpaar von Isthmia. (Anm. 14.) (2) Aus dieser Hinsicht ist das Grab 13 von Giengen am wichtigsten, s. Biel 1968, 14—15, Abb. 14—18; Kellner— -Castelin 1968, 114. (3) Die Untersuchungen wurden aufgenommen. Zwei wichtige Arbeiten von V. К r u t a durfte ich aus Gefälligkeit des Verfassers noch vor ihrer Veröffentlichung im Manuskript einsehen (Kruta 1981; Kruta 1982). S. noch Potenz 1982. 43

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