Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László: Angeben der Steinmetzarbeit der Trajanszeit in Gorsium und Intercisa. p. 57–66. t. XVII–XXIV.
bei einem Mann an einem fragmentarischen Grabmal mit drei sitzenden Figuren zu finden (Erdélyi 1954, Kat. 174, T. LX, 3) (Taf. XXI. 1). Eine Frauenfigur an einem fragmentarischen Grabmal aus Aquincum hält ihre Hand ebenfalls auf einem Fruchtkorb (Hampel 1907, 318, Abb. 33). Dem Mann fehlt der Kopf, er trägt den gleichen Kragenmantel wie die Männerfigur aus Szabadbattyán oder die sitzende Figur aus Gorsium (Taf. XXIII. 2). Ein teilweise ähnliches Spiel der Finger ist am Grabmal des Vibianus aus Csákvár an der links dargestellten Männerbüste zu beobachten (SCHOBER 1923, 119, Nr. 261 Abb. 133). Bis auf den Fund von Aquincum treten diese Handdarstellungen innerhalb eines engen Kreises in Erschheinung und hängen bestimmt miteinander zusammen. Eine sozusagen gleiche Handhaltung wie in Intercisa gesehen ist auch an einem Steindenkmal in Palmyra zu beobachten (INGHOLT 1928, T. XV, 3). Die Jagdszene unterhalb des Bilderfeldes ist schon recht arg beschädigt. Eine Jagdszene finden wir u.a. an einem fragmentarischen Csákvárer Grabmal ähnlichen Alters (Hampel 1906, Nr. 18, T. 10; CIL, III, 3366). Szenen mit Tierfiguren sind in Gorsium und Intercisa zu finden (Erdélyi 1954, T. LXVIII—LXIX; Fitz 1976, 73), doch sind zu inrer Analyse sowie zur Klärung ihrer Zusammenhänge noch weitere Forschungen erforderlich. Die in einen profilierten Rahmen eingefaßte Inschrift und die Form der Buchstaben Weisen viel Ähnlichkeit und Gleichheit mit der Inschrift an den Grabmälern von Aveta (Taf. XVII. 2), Flavia Usaiu (Taf. XVIII. 1) und Veriuga (Taf XIX, 2) auf. Das Grabmal von Aveta aus Velence ist ebenfalls von großem Format und gehört nicht zu den üblichen pannonischen Grabmaltypen. Die komplette Publikation des Steindenkmals ist von Jenő Fitz, der bereits festgestellt hat, daß dargestellte Frauenfigur frühzeitige Bekleidungsmerkmale aufwiest und ihre Datierung schon nicht mehr über das erste Drittel des 2. Jh. reichen kann (1957, 134—135). Oben auf dem Grabmal ist ein Akroterion, im profilierten Tympanon ein gut ausgearbeitetes Medusenhaupt zu sehen. In der Innennische mit breitem Rand befindet sich die Büste einer eingeborenen Frau, mit geschichtetem Turban, einem Schleier, klar gezeichneten Flügelfibeln auf den Schultern und einem großen Torques um den Hals. Inschrift in profilierten Rahmen, mit schön gemeisselten Buchstaben; unterhalb der Inschrift eine Wagenszene in einem kleineren vertieften Feld ohne Rahmen. Das nächste ähnliche Akroterion ist aus Aquincum, am Grabmal des Satto, bekannt, welches von T. Nagy auf den Beginn des 2. Jh. datiert (1971, 111, Abb. 13). Ein gleiches Bilderfeld mit Innennische ist am Grabmal von Lentinus aus Intercisa (Erdélyi 1954, Kat. 11, T. XXXV, 1) (Taf. XXIII, 3) und an der Grabtafel des Flavus aus Aquincum (T. Nagy 1971, 113) zu sehen, wo übrigens das kleinere glatte, randlose und vertiefte Feld ebenfalls vorhanden ist, allerdings ohne Wagenfigur. Unerwähnt kann auch das Solva —Grabmal aus Esztergom (RIU, 790) nicht bleiben, wo das Bilderfeld mit Innennische und breitem Rand gleichfalls vorkommt. Den geschichteten Turban haben wir bereits vorangehend erwähnt. Der Faltenwurf zwischen den beiden Händen ist am Lentinus —Denkmal sowie am Grabmal des Demiuncus aus Intercisa (hadrianische Ära) zu beobachten ( Taf. XXII, 2). Bezeichnend sind die beiden scharf gezeichneten, Flügelfibeln und der grosse Torques, die an den Grabmälern von Resatus (Szabadbattyán), Flavia Usaiu (Gorsium, Taf. XVIII, 1) und Vindo (Sárbogárd—Alsótöbörzsök, Taf. XVIII, 2) zu finden sind. Bemerkenswert ist die Ausarbeitung der linken Hand; auch hier ist der kleine Finger so gemeißelt, daß das oberste Glied in der Zurückbiegung auch von unten sichtbar ist. Es ist dies eine typische Praxis der Steinmetzen, die wir bereits in bezug auf das Resatus —Grabmal aus Szabadbattyán, auf das Denkmal einer Eingeborenen sowie auf das Veriuga —Grabmal erwähnt haben. Dieselbe Lösung ist aber auch bei jener Hand der sitzenden Männerfigur aus Gorsium zu bobachten, in der dieser eine Rolle hält. Der profilierte Rahmen, die Inschrift und die Buchstaben sind denen der Resatus- und Veriuga —Grabmälern ähnlich. An den ostpannonischen Grabmälern ist die Wagenszene gewöhnlich zwischen die Figuren und die Inschrift eingefügt und bildet mit diesen eine organische Einheit. Es handelt sich aber bereits um das Ergebnis einer Entwicklung, welches die endgültige Struktur eines Grabmaltyps darstellt. Die anfängliche wechselnde Anordnung der Wagenszenen und ihre Einfügung in die Grabmalstruktur sind in Gorsium und Umgebung deutlich zu beobachten. Wie bereits erwähnt, erscheint die Szene am Aveta — Grabmal unterhalb der Inschrift in einem kleineren, randlosen Feld. Diese Anordnung ist in Ostpannonien bzw. im Umkreis noch zweimal zu sehen. Schon L. Nagy und G. Erdélyi stellten fest, daß die Szene an einem fragmentarischen Grabmal in Intercisa unterhalb der Inschrift, mit dieser gleicher Breite zu finden sei (1954, 187). Die gleiche Anordnung ist auch am Bruchstück von Szabadegyháza (Szolgaegyháza) zu beobachten (SÁGI 1944—45, T. LXXXVI, 5). Von dieser Region etwas weiter entfernt, in Salköveskút bei Savaria, kam ein Grambai zum Vorschein, wo die Wagenszene ebenfalls unterhalb der Inschrift, jedoch in einem breiteren Feld dargestellt wird (MÓCSY—SZENTLÉLEKY 1971, Kat. 115, Bild 98 a —b). Merkwürdigerweise ist hier gegenüber dem Wagen eine dem Alltagsleben entnommene Ackerbauszene zu sehen (Ochsentreiber mit der Peitsche in der Hand.) Ahnlich wie im randlosen Feld des Aveta —Grabmals kommt die Wagenszene auch am Grabmal der Flavia Usaiu (Taf. XVIII. 1) aus Gorsium vor, doch schon zwischen Bild und Inschrift. Die drei Teile bilden keine organische Einheit. Am Grabmal von Vindo, welches im Umkreis von Gorsium in Sárbogárd—Alsótöbörzsök gefunden wurde, befindet sich die Wagenszene ebenfalls zwischen Bild und Inschrift, jedoch in einem breiteren Feld als diese (Taf. XVIII. 2). Dasselbe gilt auch für zwei Grabmäler aus Szentendre (RIU, 913, 928). Noch eine weitere Anordnung der Wagenszene sei hier erwähnt: An einem Grabmal aus Tabajd befindet sich die Szene im beschrifteten Feld unterhalb der Inschrift, (HAMPEL 1906, Nr. 31, T. XI), während sie am Grabmal von Basia aus Intercisa (Erdélyi 1954, Kat. 48, T. XXXI, 4) 60