Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Szathmári Ildikó: Kisapostager Gräber im bronzezeitlichen Gräberfeld von Dunaújváros. p. 7–36. t. I–XI.

Hals, rundlichen Bauch und einen Henkel. Der größte Durchmesser des Bauches befindet sich in der Mitte oder im unteren Drittel. Im allgemeinen besitzen sie einen Band­henkel, der vom Rand oder unmittelbar darunter beginnt (Gräber 178, 1033) (Taf. V, 3; Taf. VI, 30). Meistens sind sie unter dem Rand und am Henkel reich verziert. Sie kommen auch in Gräbern der Kisapostag-Vatya-Zeit vor. In diesen Gräbern finden auch Schalen mit gestrecktem, fast walzenförmigem Bauch, ausladendem Rand und einem Henkel. Dieser Typ ist kaum profiliert. Er ist sowohl technisch, wie auch der Form nach eine weiterlebende Variante des Spätnagyrever Typs (Grab 924) (Taf. VI, 1). Hängegefäße kamen in relativ kleiner Zahl zum Vor­schein, meistens aus den jüngeren Gräbern (Grab 924) Taf. VI, 1). In „reinen" Kisapostager Gräbern wurden vielleicht zwei-drei gefunden, jedoch auch diese gingen verloren oder wurden zerstört (Grab 513). Jene aus den jüngeren Gräbern besitzen einen stark trichterförmigen Hals, einen doppelkonischen Bauch und haben zwei senkrecht durchbohrte Henkel. Sie sind mit gestreiften Dreiecken reich verziert. In der Vatya-Periode leben sie weiter. Die häufigste Verzierungsart der Kisapostager Gefäße ist die Wickelschnurverzierung. Mit ihrer Technik befaßte sich eingehend István Méri (Méri 1942, 45—53). An der aus dem Gräberfeld zum Vorschein gekommenen Kisapostager Keramik (ausschließlich an den Urnen und Schalen) ist diese Verzierungsart am Hals, unter dem Rand, am Henkel und seltener am Treffpunkt des Halses und der Schulter, und manchmal sogar an der Schulter anzutreffen. In den meisten Fällan dient die Verzierung als Inkrustati­onsbett, sie kommt jedoch manchmal auch als selbständige Verzierung vor. Die Wickelschnurverzierung ist gewöhnlich am Hals in waagerecht umlaufenden Linien angeordnet. Die drei­vier, seltener fünf Linien befinden sich gewöhnlich in ungefähr gleichem Abstand. Am Henkel laufen sie senk­recht, oder parallel an beiden Seiten des Henkels. Beson­ders am Hals der Gefäße sind sie häufig als verschiedene Motive angeordnet: zwischen den parallel laufenden Linien wechseln Zickzacklinien, eingedrückte Punkte, Kreise, schräge Linien (Gräber 178, 1050, Abb. 46, 1; Abb. 47, 1; Abb. 53,14, Abb. 55, 2). Die eingeritzte und Besenstrich­verzierung kommt hauptsächlich am Bauch der Urnen vor. Seltener sind die waagerechten oder schrägen Besen­striche, häufiger die in schrägen parallelen und Wellenlinien eingeritzten Verzierungen (Abb. 54, 10; Abb. 55, 1). Die Schüsseln wurden oft mit umlaufenden Kerben, eventuell an den Seiten mit zwei-drei eingeritzten Linien verziert. Am Bauch der aus den jüngeren Gräbern stammenden Urnen Typ Frühvatya sind oft Fingertupfenleisten. Analogien der Kisapostager und jüngeren Keramik wurden an zahlreichen anderen Fundorten entdeckt. Der meistverbreitete Urnentyp kommt im Fundmaterial mehrerer Gräberfelder des Donaugebietes vor. Sie wur­den in Kisapostag (Mozsolics 1942, II, 6. 1. 60), in den Kisapostager Gräbern von Kulcs (Gruppe III), (BONA 1975, Taf. I, 1. 10), in Ercsi-Sinatelep (Gruppe V), (Bandi 1966, Taf. XI, 5) gefunden. Eine zweihankelige Variante dieses Urnentyps kennen wir noch aus Balatonberény 2* (Bandi 1967, Taf. XIII, 1—4), aus Balatonkeresztúr (Bandi 1967, Taf. XII, 12—13), aus Fonyód—Bézsenypuszta (Mozsolics 1942, Abb. 1, 4), Ménfőcsanak (MITHAY 1942, Taf. III. 2) und Fragmente aus der obersten Schichte der Siedlung von Balatongyörök (Torma 1972, Abb 6, 28; Abb. 4, 10). A. Mozsolics publiziert (MOZSOLICS 1942, 45) aus Vinkovci ein Henkelfragment mit Wickel­schnurornament (Arch. Museum, Zagreb). Die topfförmige Urne Typ Kisapostag kommt im Material der Gräber­felder der Donaugegend bloß in kleiner Anzahl zum Vor­schein. Ein Exemplar kennen wir aus dem Gräberfeld in Dunaújváros, zwei Streufunde publiziert Mozsolics (1942, Taf. XII.). Als Analogien können noch das Fonyód— Bézsenyer (Bandi 1967, Taf. XIV, 5) und die in Balaton­györök in großer Anzahl zum Vorschein gekommenen Gefäße (Torma 1972, Abb. 4, 1, Abb. 7, 11) genannt werden. I. Torma bespricht diesen Gefäß-Typ bei den Töpfen. Das in Dunaújváros gefundene Gefäß enthielt demgegenüber Asche und wurde sicher als Urne benützt. Der dritte Urnentyp, kam an vielen Kisapostager und Frühvatya-Fundorten vor (Kulcs, Gruppe III, IV, Ercsi Gruppe I). Die Forschung vertrat die Ansicht, daß die Gefäße der Kispostag Kultur aus der glockenbecherware abgeleitet werden können. A. Mozsolics glaubte einen Vor­läufer der Kisapostager Urnen im Gefäß von Békásmegyer zu erblicken, ihrer Meinung nach hatte die Kultur der glockenbecher diese Form von der Schnurkeramik über­nommen (1942, 36). In der Schnurkeramik von Böhmen befinden sich oft faßförmige, zweihenkelige Urnen mit zylindrischem Hals (BUCHVALDEK 1967, 34). Im Karpaten­becken erscheint dieser Typus zuerst in der frühen Bron­zezeit, er ist in Zok in der Vucedol-Kultur (SCHMIDT 1945, Abb 84), in Nyíregyháza (KALICZ 1968, XV. t. 7) im Komi­tat Szabolcs (KALICZ 1968, XVI. t. 8, 10) in der Nyir­séger Gruppe, in Kiskánya in der Makóer Kultur (Csalog 1941, Taf. V, 2) zu finden. Aus dem Material der Slowakei mögen Kiskeszi (Male Kosihy) und Cseke (Caka) genannt werden (Vladár 1966, 283, 296, 321). Jetzt sprechen die Forscher bereits eine südliche Herkunft dieser Gefäßform zu (Vladár 1966, 284; KALICZ 1968, 92). Und die Kisapo­stager Urnen, welche von den früheren bloß in der Ausbil­dung des Halses abweichen — sie haben keinen zylind­rischen, sondern einen trichterförmigen Hals — werden von der Makóer Gruppe abgeleitet^) (Torma 1972, 26; Vla­dár 1966, 285). Die in Dunaújváros gefundenen Schüsseln sind — mit einer Ausnahme — der Form und Technik nach mit den spätnagyrever Schüsseln verwandt. Ihre Analogien wur­den in den Nagyréver Gräbern der Donaugegend Ercsi Gruppe — (Bandi 1966, Taf. X, 1, 2; Taf. XI, 4, 6), Kulcs Gruppe II (Bona 1960, Taf. V, 6. 10; Taf. VI, 2) freigelegt, sie leben aber auch in der Periode der Vatya-Kultur weiter (Ercsi Gruppe I, Kulcs Gruppe VI) (BONA 1975, Taf. 4, 2, 6; Bandi 1966, Taf. II, 2). Die ein- oder zweihenkelige Variante des meist verbreiteten Typs ist u. a. in Sziget­(5) Neuerdings läßt die Forschung nicht mehr die dreifache Gruppeneinteilung der Zók-Kultur gelten, sie vermutet kürzere oder längere Zeitspannen dazwischen und hebt die Bedeutung der Makóer Gruppe immer mehr hervor.

Next

/
Thumbnails
Contents