Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)
Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Sylvia, K.: Die römischen Hügelgräber von Inota. p. 7–93.
als in einem türkischen Grab des 7. Jhdts. in der Mongolei das Reit- und Leitpferd von genau gleicher Grösse und gleichen Körperproportionen zum Vorschein kamen (Bökönyi, 1967, 416). Und endlich, als in awarischen und altungarischen Gräbern als Schamanenpferde bestirnte Pferde freigelegt wurden (BÖKÖNYI 1974, 290 ff; Matolcsi 1976, 191 ff), mussten wir endgültig einsehen, dass in den Gräbern Skelette von solchen Pferden liegen, die von den Beerdigten in ihrem Leben benutzt hatten. Das konnte der Fall auch mit den römischen Wagenpferden von Várpalota—Inota sein. Die drei Hundeknochen stammen aus einem grosswüchsigen Individuum von unbestimmbarem Alter. In der Römerzeit zeigten die Hunde eine beträchtliche Variation. Römische Auktorén beschrieben mehrere (lokale) Hunderassen und auch moderne Autoren unterscheiden auf morphologischen Gründen drei (Hilzheimer 1932, 91 ff; Harcourt 1974, 151 ; etc.) bis neun (JOURDAN 1976, 207 ff) verschiedenen Rassen oder Populationen. Hunde, die in ihrer Grösse zu dem von Várpalota—Inota ähnlich waren, sind aus mehreren Fundorten bekannt (s. Hilzheimer 1932, 91 ff; Lüttschwager 1965, 24 ff; 1966, 85 ff; MENNERICH 1968, 105; Hornberger 1970, 113; Hemmer—Eichmann 1972, 268; Harcourt 1974, 151; JOURDAN 1976, 207 ff; etc.). Die drei erwachsenen Individuen des Feldhasen, dessen intensive Jagd erst in der römischen Kaiserzeit anfing (im grossen Wildreichtum der Urzeit war der Hase, dessen Fleischmenge sehr wenig war, kleine begehrenswerte Jagdbeute) und dessen Heisch damals hochgeschätzt war, fallen in die Grössenvariation der rezenten ungarischen Feldhasen. Im Falle des subadulten Individuums gibt es für einen solchen Vergleich keine Möglichkeit. Unter den Funden des Haushuhns kommt das im Hügel 1, neben der Südseite der Kiste gefundene Skelett — dessen rechtsseitiger Humerus eine mit einem riesigen spongiösen Callus geheilte Fraktur aufzeigt — aus einem mittelgrossen Hahn, der wahrscheinlich aus der lokalen Landrasse stammt. Im selben Hügel, in einer grauen Schüssel wurde das Skellett eines jungen Huhnes, dessen Geschlecht und Körpergrösse nicht bestimmt werden konnten, gefunden. Die zwei Skelette des Hügels 2 stammen aus sehr kleinen Individuen, obbenbar aus Hennen der örtlichen Landrasse. Das einzige Taubenskelett kann auf Grund von Angaben römischer Auktorén und der Analogie eines von Gandert (1973) aus Wels, Öberösterreich, als Haustaube beschriebenen Skeletts aus einer Haustaube abgeleitet werden. Der aus Hügel 1 stammende Vogelknochen, ein Halswirbelfragment, weist auf eine Vogelart, die grösser als das Haushuhn ist, hin, ist er aber für Artbestimmung nicht geeignet. Zusammenfassend kann man feststellen, dass aus den römisch kaiserzeitlichen (Ende des 1. Jhdts. — Anfang des 2. Jhdts.) Grabhübeln Knochenreste von sechs (Hausrind, Schaf oder Ziege, Hausschwein, Pferd, Hund und Huhn) Haustierarten, eine wahrscheinliche Haustierart (Taube), einer Art (Vogel), von der man nicht entscheiden kann, ob sie domestiziert oder wild war, und endlich ein Wild derart (Feldhase) fregelegt wurden. Unter ihnen waren die Knochen des Hausrindes, des Schafes oder der Ziege, des Hausschweines, des Huhnes und des näher nincht bestimmbaren Vogels offensichtlich Reste der in die Gräber gelegenen Speisen. Gelichzeitig können die vollständigen Pferdeskelette als Reste der für die überirdische Forsetzung des irdischen Lebens beigegebenen Reit- und Wagenpferde betrachtet werden. Und endlich gerieten die Hundeknochen nicht absichtlich, sondern mit der Füllerde ins Grab. Was die einzelnen Arten betrifft, gehörten das Hausrind und das Huhn zu den örtlichen Landrassen und das Pferd zu einer grosswüchsigen, weredelten, offenbar aus Italien stammenden Rasse. Die Rassenzugehörigkeit der anderen Haustierarten kann nicht bestimmt werden. Die adulten Individuen der einzigen Wildtierar ten fallen in die rezente Grössenvariation der Arten in Ungarn. S. Bökönyi Schädel MASSTABELLEN Mandibula Hügel 2, unteres Pferd Basallänge 450* Scheitellänge 487* Prosthion — aborales Ende der Nasenbeine 310 letzterer Punkt — Opisthion 188 Prosthion — Mitte zwischen den lateralsten Punkten der Stirnbeine 349* letzterer Punkt — Opisthion 151 Prosthion — Mitte zwischen Foramina supraorbitalia 345* letzterer Punkt — Opisthion 154 Länge der Inzisivreihe 34 Länge des Diastema 100 Pi—P 3 90 M t —M 3 82 grösste Stirnbreite 217,5 grösste Breite der Hirnkapsel 115 Breite zwischen den Foramina supraorbitalia 147,5 Breite der Inzisivreihe 77 Breite zwischen den Meatus acustici externi 125 Breite zwischen den Condylen 85 Länge des Foramen magnum 38 Breite des Foramen magnum 37 Hinterhaupthöhe (Basion — Opisthion) 99 * = ungefähr Hügel 1, Pferd Pi-Рз 81 81 Atlas Hügel 1, Pferd Hügel 2, unteres Pferd Länge des Arcus ventralis 41 39 Länge des Arcus dorsalis 43,5 50 Breite der kranialen Gelänkfläche 91 88 Breite der kaudalen Gelenkfläche 83 86,5 grösste Breite 153 147 grösste Höhe 77 76,5 4 Alba Regia XIX. 49