Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Közlemények – Mitteilungen - Lukács László: Das Stäupen zu Ostern. p. 259–278.

Ich stäupe Fischchen Großes und fettiges Fischchen Her mit den großen Kuchen Welcher mit der Staupe wert ist! Und wenn du kein Kuchen geben kannst Ein-zwei Groschen kannst ausgeben. Auf dem Gebiet der Kleinen-Karpaten begießen und stäupen die Burschen auf dem dritten Tag des Osters. In Fenyőkoszto­lány (Jedl'ové Kostol'any, Komitat Bars) folgt das Stäupen der Mädchen am Dienstag nach der montaglichen Begießung der Burschen. (Timkó 1904, 321). Aus dem Stäupen (zsubrikálás) können die Burschen sich mit bemalte Eier erlösen. Sándor Beluleszkó berichtet uns in einem Artikel im Jahre 1905, daß statt Begießung zu Ostern ,,Das Stäupen Jesus" in Trencsén, Zólyom, Nógrád, Preßburg und in einigen anderen Komitates von Oberungarn gemacht wird (1905, 113). Die Burschen stäu­pen die Mädchen mit Staupen aus Weidenruten oder Birken­schwirrer, daß sie dafür bemalte Eier bekommen sollen. Abb. 10.: Nach dem Stäupen werden den Männern Getränke angeboten. Pázmánd 1980. In der Sammlung des Museums für Volkskunde in Budapest wurden in den ersten 2 Jahrzehnten unseres Jahrhunderts aus Széleskút (Komitat Preßburg) 14, aus Kisbélic (Komitat Neutra) 1, aus Csaca bei Trencsén 6 Osterstaupen gebracht. In Német­próna (Komitat Neutra) suchten die deutschen Burschen am Ostermontag früh mit aus Weidenruten geflochtener Staupe und Rosenwasser die Mädchen auf. Nach der Begießung schlu­gen sie mit der Staupe ein-zwei auf die Mädchen mit folgenden Wörtern: „Tzum Usten, schmeck Usten!" (Zu Ostern semecke den Ostern!) Am Ende des vorigen Jahrhunderts übten nur die Kinder diesen Brauch (Richter 1898, 81; Gönczi 1902, 113). Nach dem 2. Weltkrieg aus der Slowakei in Oberösterreich übersiedelte Deutschen hat Helene G r ü n n in Bezug zu den Brauch Daten aufgeschrieben (1968, 92). Aus ihrer gesammelten Daten kommt heraus, daß der Brauch des Stäupens zu Ostern bei der deutschen Bevölkerung des Weingebietes um Preßburg und in der Mittelslowakei lebte. Nach der Beschreibung der ungarischen, slowakischen und deutschen Daten des ehemaligen Oberungarns (Slowakei) sollen wir unsere Aufmerkasamkeit nach den Spuren gefolgt die Verbreitung in Mitteleuropa in die Richtung zu den westslawischen-ostdeutschen Gebiet wer­fen. Über das Vorkommen des Stäupens zu Ostern auf diesem Gebiet hatte schon Jakob Grimm und Wilhelm Mannhardt erwähnt. Grimm schreibt in einer Bemerkung in seinem werk „Deutsche Mythologie" der 1835 herausgegeben wurde, daß die Burschen die Mädchen in Polen, Schlesien, vielleicht auf einem Teil von Rußland auch auf dem zweiten Tag von Ostern begießen mit Wasser und die Burschen diese Mädchen mit Birkenstaupe, die die frühe Messe verschlafen haben geschla­gen (1875, 490). Mannhardt betont, daß der Brauch haupt­sächlich auf den slawischen, besser gesagt früher slawischen und nur durch die Germanisierung verdeutschten Gebieten vorkommt (1904, 258—259). Rudolf Bednárik erwähnt in seiner Zusammenfassung über die slowakischen Volkskultur neben der Osterbegießung auch das Stäupen (1943, 100—101). Emilia Horváthová schreibt in ihrer Forschungsbericht über slowakische Volksbräuche, daß die Burschen in der Slowa­kei am Ostermontag die Mädchen entweder begießen oder stäupen (1972, 217). Die Mädchen schenken dafür den Burschen bemalte Eier, bieten ihnen Schinken, Kuchen, Schnaps oder Wein an. Das geschenkte Ei war früher ungekocht und unge­schmuckt. Am Osterdienstag begießen die Mädchen die Burschen. Der slowakische Name der stäupenden Burschen ist sibáci. Das stammt aus dem Verb ,sibat', ,,stäupt", „peitscht". Heute üben die Bewohner das Stäupen zu Ostern auf dem Marchfeld und in Weinviertel (Niederösterreich). In einigen Siedlungen des Weinviertels (Rabensburg, Hohenau, Ringels­dorf, Waltersdorf, Sierndorf) siedelte slowakische Bevölkerung nach den Verwüstungen des 30. jährigen Krieges am Ende des 17. Jahrhunderts (SCHULTES 1954, 9). Die Bevölkerung von Weinviertel und Marchfeld hatte bis Ende des 1. Weltkrieges ziemlich starke Beziehungen mit den benachbarten Gebieten von Mähren und Slowakei 9 . Die landwirtschaftlichen Arbeiter aus Mähren und aus der Slowakei (Diener, Ernter, Drescher) haben in den Gutshöfen und in den bäuerlichen Wirtschaften der beiden niederösterreichischen Gebieten gearbeitet. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Ende des 1. Weltkrieges haben viele von den Landarbeitern in Dörfern der Marchfeld und Weinviertel sich niedergelassen (Fielhauer 1978, 123—134). In Bezug mit unserem Brauch berichtet uns Robert Weißen­h о f e r über dieses Gebiet in dem Niederösterreich Band der „Die Österreich-ungarische Monarchie in Wort und Bild": „Im Marchfeld begegnet uns ein interessanter, sonst unter dem Namen „Schmeckostern" bekannter Brauch. Am Ostermontag nämlich karbatscht der slowakische Bursche sein Mädl mit Weidenruten, am Osterdienstag das Mädl den Burschen. Je inniger die Liebe, desto zahlreicher und ausgiebiger die Streiche. Dafür schenken sich beide gegenseitig ein Osterei." (1888, 537). Mit dem Vorkommen des Brauches in Niederösterreich beschäf­tigte sich Anton S с h u 11 e s, Helmut Paul F i e 1 h a u e r und Werner G a 11 e r in der österreichischen Volkskundelitera­tur. Nach den Daten aus dem Marchfeld von S с h u 1 1 e s stäupen die Burschen mit Staupe aus Weidenrute die Mädchen am Vormittag von Ostersonntag (1954, 80). Für das Stäupen bekamen sie bemalte Eier. Am Ostermontag schwippen die Mädchen die Burschen. Der Name der Staupe in Marchfeld ist Karabatsch. Fielhauer stellt den Brauch aus den Dörfern der nord­östlichen Weinviertel vor (1965, 27—28). Jungen und Burschen gehen am Ostermontag zu den Verwandten und Mädchen mit Staupe aus Weidenruten, stäupen sie, für den sie Eier, Kuchen oder Geld bekommen. Sehr selten gehen auch Mädchen zu den Verwandten stäupen. Der örtliche Name der Staupe ist: Karabatsch, Karawatsch.( 10 ) Aus dem Buch von G a 11 e r „Ostern in Niederösterreich" erfahren wir, daß die Kinder in den Dörfern von Marchfeld am Ostermontag mit aus 6—8 Weidenruten geflochtener Staupe begrüßen gehen (1975, 29—30). In Herrnbaumgarten schlagen sie blos mit der Staupe die Tür an, und verlangen rote Eier (Abb. 15). In Drösing, Waltersdorf bei March, Schrattenberg stäupen die Jungen die Hausfrau und die Mädchen. Der örtliche Name der flochtenen Weiden­staupe: Korbatsch, Kowatsch oder Karawatsch. In den Dörfern des Marchfelds verstehen nur einige Leute das Staupenflechten, (9) Nach den Daten der Volkszählung vom Jahre 1910 ist die Bevölkerung des Kreises Marchegg 12,2% Slawe. Die Proportion der Slawen ist in den Kreisen Gänserndorf 8,1 %, Groß-Enzersdorf 8,6%, Zistersdorf 6%. ^ 10) Nach den Daten von Fielhauer wird der Brauch in den folgenden Dörfern geübt : Drösing, Scharndorf, Hohenau a. d. March, Schrattenberg, Alt-Lichten wart, Asparn a. d. Z., Bernhardstal, Mistelbach, Ringelsdorf, Sierndorf a. d. March, Zwerndorf. Nach der Feldforschung von Fiel­h a u e r wurde in dem Österreichischer Volkskundeatlas auf dem Kar­tenblatt, wo das Stäupen zum unschuldigen Kindertag, auch das Stäupen zu Ostern in Niederösterreich als Vorkommen gezeichnet. Das Kartenblatt zeichnet auch noch in der nördlichsten Spitze von Burgenland, in zwei Forschungspunkten zwischen der Leitha und Donau das Stäupen zu Ostern (Österreichischer Volkskundeatlas. II. Lieferung, 1965. 30.). 267

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