Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)
Tanulmányok – Abhandlungen - Tóth E.: Silvanus Viator. p. 91–103.
Abb. 8: Zeichung der Inschrift der goldenen Bulle aus der Umgegend von Győr (Nr. 7) Abb. 9: Die goldene Bulle aus der Umgegend von Győr (Nr. 7) Ihrer Form nach können die Ringe, mit Ausnahme des Bakonyer Stückes, in dieselbe Gruppe eingereiht werden; sie sind bandförmige, polygonale Ringe, die in die späte Kaiserzeit, d. h. in das 4. Jahrhundert zu datieren sind (HENKEL 1913).( 2 ) Die Datierung auf Grund der Form wird durch die Ringe von Gerulata und Bogád unterstützt, welche aus Gräberfeldern des 4. Jahrhunderts zum Vorschein kamen. Die goldene Bulle kann ebenfalls in das 4. Jahrhundert datiert werden (Tóth 1979). (2) Möglicherweise hängt diese Tatsache damit zusammen, daß die Frauen am SilvanuS-Kult nicht teilnehmen durften (Klotz 1927, 848). (3) Nur in einigen Fällen kann angenommen werden, daß der christliche SilvanuS-Kult auf einer irrigen Deutung der römischen Inschriften beruht, So im Falle des Kultes von Levroux, wo der heilige SiluaAußer der Einheitlichkeit des Ringtypus soll auch auf die inhaltliche und epigraphische Ähnlichkeit der Inschriften verwiesen werden. Bei den Ringen aus Bogád und Fenékpuszta ist die Ähnlichkeit der Buchstabenform auffallend, d. h. die Buchstaben abschließenden dreieckartigen Endungen. Die Kontraktionabkürzung am Ring von Fenékpuszta und der Goldbulle von Győr unterstützen ebenfalls die Datierung in das 4. Jahrhundert, und lassen sogar auf die zweite Hälfte des Jahrhunderts folgern. Demnach kann die Datierung in das 4. Jahrundert als richtig und problemenfrei betrachtet werden. Die Größe der Ringe, sowie die Tatsache, daß sowohl der Ring von Bogád wie auch jener von Gerulata aus Männergräbern stammen, läßt darauf schließen, daß die obengenannten Ringe alle von Männern getragen wurden. Bevor wir die Inschriften der Ringe prüfen, soll eine Frage geklärt werden. Auf Grund des Ringes von Fenékpuszta wurde nämlich die Deutung vorgeschlagen, daß der in der Inschrift genannte Silvanus ein christlicher Heiliger wäre. Károly Sági versuchte diesen Silvanus mit ßilas, dem Jünger des Apostels Paulus gleichzusetzen (1961, 408). Dies sowie der Gebrauch der Ringe in einer christlichen Umgebung kann jedoch ausgeschlossen werden: 1. Der Charakter der Ringe weist auf heidnischen Gebrauch. Dies bezeugt die uotum-Formeln. 2. Die Identifizierung mit Silas wurde nicht bewiesen. In Pannonién gibt es keine Beweise für den Kult des Paulus —Jüngers. 3. Der Beiname uiator neben dem Namen des Silvanus schließt endlich die Möglichkeit einer christlichen Deutung aus. 4. Der Beiname sanctus kommt nicht nur in christlicher Umgebung (in Verbindung mit den Märtyrern der christlichen Kirche) vom Ende des 4. Jahrhunderts vor (DELEHAYE 1927), — sondern ist oft auch auf den Namen der heidnischen Götter bezogen (DELEHAYE 1927; HÖFLER Sanctus in MythLex. IV 808), und steht besonders häufig neben dem Namen des Gottes Silvanus, der diesen Beinamen vielleicht deshalb erhielt, weil er den Eigentum und die Grenzen beschützte (Peter 1909—1915, 846; Delehaye 1906, 158—172 ; Zur Deutung des Epithetons sanctus: BACHOFEN 1861, 143). Es soll uns nicht wundern, daß es mit dem Gott Silvanus gleichnamige christliche Heiligen gibt und es muß auch nicht an die Entwicklung des heidnischen Gottes zu einem christlichen Heiligen gedacht werden.( 3 ) Im Gegensatz zum Namen anderer rönus zusammen mit dem heiligen Siluester verehrt wurde. Der letztere Name entstand, laut H. Delehaye aus dem Beinamen des heidnischen Gottes. Diese Vermutung wird von zwei bulgarischen Inschriften bestätigt, welche Silvano et SilveStri geweiht sind (ÁÉ, 1933, 126; 1955, 67 und ÂÉ 1912, 198). Siehe dazu nochKazarow 1936,527. Zum christlichen Silvanus-Kult siehe Saint Aubin 1971, 47. — Zur christlichen Deutung des heidnischen Silvanus : Jennsen 1962. Aus der Sonstigen Literatur vgl. FOTXRLAS 1971 93 7. Sechseckige Goldbulle (Abb. 8). Inschrift : Si(l)u(a)no / u(iatori?) a(ugusto?) L. ILM / s(o)lu(i)t I uotum I l(i)b(ens) m(e)r(ito)n (.. . L: 45 mm; Br: 7,5 mm. Fundort: Umgebung von Győr. Datierung: 4. Jahrhundert. Literatur: Tóth 1979, Kat. Nr. 16.