Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bilkei Irén: Römische Schreibgeräte aus Pannonien. p. 61–90.

Abb. 4: Schulszene auf einem Grabstein von Neumagen chen in einem Brunnen gefunden (L. JACOBI 1897, 449—452), und auch die Tafeln von Rottweil kamen aus einem Brunnen zum Vorschein (Laur-Belart 1955, 373—377). Die Tafeln von Vindonissa enthielten auch Briefe (Bohn 1925, 43—33). Der einzige unversehrt gebliebene triptychon aus Pannonién ist wahrscheinlich eine Fälschung, des­halb habe ich ihn nicht in den Katalog aufgenom­men^ 2 ) Schließlich soll erwähnt werden, daß anspruchs­volle, elegante Schreibtäfelchen aus Elfenbein her­gestellt wurden, was das Fundmaterial eines früh­römischen Urnengrabes in Aquileia beweist, in wel­chem neben Bruchstücken eines Elfenbeintäfelchens sich auch Elfenbeinfedern befanden (Maionica 1903, 363). Stilus (BLÜMNER 1911, 469—470 — SCHUB ART 1921, 30). Stilus oder graphium wird das Schreibge­rät genannt, das aus Metall oder Knochen gefertigt wurde, und dessen ein Ende spitz, das andere zum Glätten flach ausgebildet ist, damit die fehlerhafte, oder bereits überflüssig gewordene Schrift geglättet werden könne. Der Sinn des stilum vertére bei Hora­tius bedeutet deshalb ,,die Schrift ausbessern" (Sat. 1. 10,72). Diese Bestimmung begrenzt die Größe, der stilus ist ungf. 8—15 cm lang. Als erstes muß ein, in der Fachliteratur oft auf­tauchendes Mißverständnis geklärt werden. Nach I. Bona ist es ein „archäologischer Gemeinplatz", (2) Sammlung Bitnitz. FO: Sa varia? MNM, Inv.—Nr: 132. VIII. 1. B. 23. daß die Schmuckhaarnadeln der Völkerwanderung­szeit auf die Form des römischen Schreibgriffels, des stilus, zurückgreift und auch ihr Namen davon stammt (Bona 1979, 31). Vielleicht kommt es des­halb häufig vor, daß in der Literatur die Funde von stilus (Schreibgriffel) und stylus (Haarnadel) ver­wechselt werden. Zum Beispiel befindet sich im bereits genannten Aufsatz von G. Gasparetz unter den dort genannten ,, stylus" nur ein Schreib­gerät, die anderen sind Haarnadeln. In unseren Museen in Transdanubien wurden in den römischen Ausstellungen neben die Tintenfässer zumeist Haar­nadeln als stilus gelegt. Das Problem der stylus- Haarnadeln hat 1. Bona in einem neuen, zusammenfessenden Aufsatz geklärt (1979, 31—32), was wir hier kurz anführen. Diesem Aufsatz entsprechend sind die wichtigen stylus-Na­deln im 6. Jahrhundert allgemein verbreitete Mode­schmuckstücke, deshalb stammen diese nicht aus der Römerzeit, sondern aus der Völkerwanderungszeit dem Frühmittelalter. Die ,,stylus-N a,del" genannten römischen Haarnadeln sind oft Beigaben in den spätrömischen Gräberfeldern. Sie sind un verziert, kurzstielig das Kopf schräg gehämmert. Diese kön­nen bloß als Vorläufer der schön geschmückten Stylus-Tadeln des 6. Jahrhunderts gelten. Jedoch keine ist ein Schreibgerät! Die beiden Wörter sind etymologisch nicht verwandt, das griechische CTTOXOÇ bedeutet einfach „Säule", bis das lateinische Wort „stilus" mit der Wurzel ,,stig-" verwandt ist. Seine ursprüngliche Bedeutung ist aus dem Kriegswesen und der Agrikultur als „gespitzter Pfahl" bekannt (Wünsch 1912, 1873—1876 — ERNOUT—MEILLET 1967, 648). 64

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