Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Grenzberichtigung im Jahre 214 zwischen Pannonia Superior und Inferior. p. 71–86.

Ziegelstempel Mit Rücksichtnahme auf die Grenzfrage sind vor 214 im Gebiet, östlich der Marcal bis zur niederpanno­nischen Grenze, zwei Ziegelstempel-Typen bemerkens­wert. Der eine Typ trägt die Inschrift CASSI CARTNI. Zwei Exemplare befinden sich im Museum vonGyőr( 36 ) das eine stammt von einem unbekannten Fundort, das andere aus Bakonybánk. Ein drittes Exemplar wurde von A. Radnóti als aus Környe stam­mend publiziert( 3? ), das vierte Bruchstück mit retrog­rader Inschrift — nur SS CAS ist zu erkennen — hat D. S i m о n y i im Material der Villensiedlung von Sümegcsehi identifiziert^ 8 ). Der Name des Privat­stempels wurde von. A. Radnóti mit Recht als C. Cassius Karinus ausgelegt, der laut der zitierten Inschrift von Császár decurio von Mogetiana war. D. S i m о n y i betrachtete diese Ziegel als Pro­dukte einer Werkstatt in Mogetiana, was jedoch unwahrscheinlich ist. Nicht bloß deshalb, weil er das municipium mit Sümegcsehi identifizierte, während der Stempel in Tüskevár und seiner Umgebung nicht gefunden wurde, sondern auch weil die beiden, in anderen Fundorten freigelegten Ziegel, in der Nähe von Császár, westlich, bzw. östlich dieses Ortes zum Vorschein kamen. Es ist anzunehmen, daß die Werk­statt des Karinus auf seinem Besitz, also in der Nähe von Császár arbeitete. A. Radnóti hat den Stempel von Környe als aus dem 3. Jahrhundert stammend bezeichnet; wenn diese Datierung richtig ist, dann waren die CASSI CARINI gestempelten Ziegel bis zur Westgrenze Niederpannoniens verbrei­tet. Die Inschrift des zweiten Typus ist CRN. Seine Ex­emplare sind aus Tüskevár( 39 ). Szalapa( 40 ), Ohida( 41 ), Sümegcsehi( 42 ), Zalaszántó( 43 ) und Gyenesdiás( 44 ) be­kannt. Die sechs Fundorte liegen zwischen Tüskevár und dem Plattensee (Balaton) ungefähr in nord-süd­licher Richtung (d. h. parallel dem Lauf der Marcal und Zala) ; Szalapa, Óhida und Sümegcsehi liegen auf dem schmalen Abschnitt, wo die beiden Flüsse sich einander am meisten nähern. Vermutlich zeugt dieser Verbreitungskreis vom Tätigkeitsbezirk einer Privatwerkstatt, es wäre jedoch nicht unmöglich, daß die Stempel mit militärischen Bauarbeiten, mit Forti­fikationsarbeiten in der Nähe der Provinzgrenze zusammenhängen. Der Bestimmungsversuch von D . S i m о n y i — c(ohors) R(aetorum et) Nforico­rum) — kann auf keinen Fall angenommen werden, da (36) CIL, III, 10460 a— b (37) A. RADNÓTI, Le camp romain et les monuments épig­raphiques de Környe, DissPann, 11/11, 1941, 102—103 (38) D. SIMONYI, о. c, 16. (39) VRT, III, 1970, 241, No. 60/6. (40) Ibid., 234, No. 57/2. (41) Ibid., 178, No. 45/7. (42) Ibid., 228—229, No. 55/1. (43) VRT, I, 1966, 178, No. 58/3. (44) Ibid., 56, No. 13/4. es keine Truppeneinheit solchen Namens gab( 45 ). Die Datierung der Ziegel läßt diese Bestimmung ebenfalls nich zu : die Ziegelstempel von Szalapa, Zalaszántó( 46 ) und Gyenesdiás( 47 ) kamen aus Zeigelgräbern des 4. Jahrhunderts zum Vorschein, undzwar nicht in se­kundärer Verwendung. Die Ziegel sind also Produkte einer späten Periode. Wenn sie mit militärischen Bauten im Zusammenhang standen, dann beweisen sie die Nähe der Westgrenze der Provinz Valeria. Diese Grenze fiel mit der 214 festgesetzten Westgren­ze Pannónia Inferiors zusammen. Wachttürme Die Fundberichte erwähnen viele Wachttürme im Gebiet des Plattensees (Balaton). Diese Denkmäler sind die folgenden: 1. Nemesvámos — Likasdomb. Künstlicher Hügel, „dessen Inneres, laut F. P e s t y — „mit einer starken Mauer ausgebaut ist. " Laut D. Laczkó mag er mit der Siedlung von Baláca in Verbindung gewesen sein( 48 ). 2. Veszprémfajsz — Kálváriadomb. D. Laczkó hat ein halbkreisförmiges Schanzwerk und am Berggip­fel römische Mauern und Leistenziegel beobachtet^ 49 ). 3. Balatonakaii — Ságpuszta. К. Sági sah Schutt auf einer Fläche von 10 X 10 m, er meint, daß durch Erdarbeiten ein Wachtturm aufgewühlt wur­det 50 ). 4. Zánka. Bei der Brücke von Csorsza befinden sich auf einer mit einem viereckigen Graben umgrenz­ten Fläche römische Ziegel( 51 ). 5. Zalahaláp — Ódörögpuszta. К. D a r n а у ver­mutete am Ufer des Baches von Viszló ein castrum, das sich jedoch später bei einer Probegrabung als eine uilla erwies( 52 ). 6. Gyulakeszi. B. Kuzsinszky erwähnt am dortigen Gräberfeld ein umschanztes römisches Gebä­ude von einer Abmessung von 31X21 Schritten. Laut К . Sági soll es angeblich eine Festung zum Schutz der Straße gewesen sein( 53 ). 7. Doba — Somlóhegy. Vom Berggipfel sind rö­mische Funde, eine Münze bekannt. Der vermutete Wachtturm mag eventuell die bereits genannte Kirche gewesen sein( 54 ). 8. Sümeg. J . Szilágyi hielt das mit vier Ecktürmen versehene Gebäude für ein castellum zum Schutz der Straße. Das Gebäude ist jedoch eine uilla aus dem 4. Jahrhundert ( 55 ). (45) D. SIMONYI, О. C., 19. (46) B. KUZSINSZKY, A Balaton környékének archeológiája. Budapest, 1920, 112. (47) Ibid., 107. (48) VRT, II, 1969, 147, No. 34/10. (49) Ibid., 258, No. 52/6. (50) Ibid., 29, No. 3/3. (51) VRT, I. 1966, 191, No. 60/6. (52) Ibid., 175, No. 56/4. (53) Ibid., 57, No. 14/1. (54) VRT, III, 1970, 89, No. 15/11. (55) Ibid., 221, No. 54/23. 76

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