Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Grenzberichtigung im Jahre 214 zwischen Pannonia Superior und Inferior. p. 71–86.
den, wohin die römische Siedlung Kisárpás gehörte. Falls Kisárpás Pannónia Inferior angegliedert gewesen wäre (was eher die Vermutung geltend machen würde, daß der Stein von Szentpálpuszta unmittelbar vor 214 entstand), müßte die Straße Savaria — Arrabona am westlichen Ufer der Raab, also auf oberpannonischem Gebiet führen. Für die Bestimmung der neuen Provinzgrenze ist die andere Straße, die über Sopianae nach Savaria lief, wichtiger. Laut Itinerarium Antonini( 22 ) war die nächste Station nach Valcum Mogetiana (ungef. 30 Meilen weit) und die übernächste, das 36 Meilen entfernte Savaria. Der bei den Inschriften zitierte Grabstein von Somlóvásárhely kam im äußeren Gebiet von Mogetiana zum Vorschein; aufgrund der Inschrift ist anzunehmen, daß das municipium, im Jahre 214 Pannónia Inferior angegliedert wurde. Der auffallend große Umweg der transversalen Reichsstraße über Mogetiana ist schwer erklärbar( 23 ). Dieser Umweg wäre noch weniger verständlich, wenn die Straße, über Mogetiana ausweichend das Gebiet von Pannónia Superior verlassen und dann nach Savaria weiterführend das Territorium wieder erreicht hätte. In diesem Falle wäre der Weg nicht nur um eine Tagesreise verlängert, sondern der Verkehr auch durch Grenzkontrollen erschwert worden. Aufgrund des in der Einführung aufgezeigten Prinzips ist es unwahrscheinlich, daß die Hauptstraße einen unnützen Umweg nach Niederpannonien gemacht hätte, wenn sie östlich unweit von Sopianae bereits das Gebiet von Pannónia Superior erreichte. Der Widerspruch kann auf zweifache Weise gelöst werden: 1. Der Grabstein von Somlóvásárhely ist anders zu deuten, Mogetiana wurde 214 nicht Pannónia Inferior angegliedert. Diese Variante gibt jedoch keine Aufklärung über den Umweg bei Mogetiana; 2. die transversale Hauptstraße überschritt bloß westlich von Mogetiana nach Savaria führend die oberpannonische Grenze. Dies will jedoch besagen, daß 214 nicht bloß die gesamte Balaton-Gegend, sondern auch ein Teil des Gebietes zwischen Balaton und der Drau, samt den Stationen Silacaenae und Limusa, Pannónia Inferior angegliedert wurde. (22) Itin. Ant. 232,8 — 233,5 (23) A. M ó с s y hat die Straße auf Seiner zitierten Landkarte (Pannónia and Zipper Moesia, Abb 59,) — unabhängig von Itinerarium Antonini, von Valcum (über das nicht bezeichnete Maestriana), d. h. ohne Mogetiana zu berühren — direkt nach Savaria geführt. Wir haben zwar keinen Beweis für die direkte Verbindung, diese mag dennoch die ursprüngliehe Linie gewesen sein, welche sich später — aus im folgenden genannten Gründen — änderte. Im 3. Jahrhundert erreichte die Hauptstraße Savaria allenfalls über Mogetiana. Cf. R. MÜLLER, Funde aus der Römerzeit in Zalaszentqrót. Zalai Gyűjtemény, VI, 1976, 64—65, 67. Mogetiana Über das municipium, sozusagen den Schlüssel der Fragen nach der neuen Grenze, wissen wir sehr wenig. Seinen Ort bestimmte D. S i m о n y i im Ortsgebiet von Sümegcsehi( 24 ), die Forschung hat jedoch größtenteils die Definition von A. v. D о m a s z e w sk i( 25 ) angenommen und identifiziert den wichtigen Fundort neben Tüskevár( 26 ) mit Mogetiana( 27 ). Diese Definition wird auch durch den in Tüskevár ans Tageslicht geförderten beneficiarius consularis- Altar bestätigt. CIL, III, 10 955 - Tüskevár fCaelJest. Reg., / [pro sal.] dd. nn. Augg. s., \ G. Iul. Consta/ns, b. f. cos. et / Iulia Seuera \ eius, temp{u\ lum j [cjonstituerunt, / pro se suisqjue o(m)nibus in I colum(in)ibus, j u. s. I. m. Die Berghöhe, auf der der beneficiarius consularis und seine Gemahlin einen Tempel errichtet hatten, kämm in dieser Gegend nur der neben dem Fundort aufragende Somló-Berg gewesen sein, auf dessen Gipfel ein römisches Gebäude unbekannter Bestimmung stand( 28 ). Unseres Wissens wurden die beneficiarius Station immer in Stadtgebieten oder an wichtigeren Stationen gegründet^ 9 ). Keine der Inschriften, die Mogetiana erwähnen, wurde in Tüskevár oder in dessen Nähe gefunden, und auch nicht im vermutlichen Territorium des municipium : CIL, III, 4137 = 10 900 - Kékkút D. M.,l P. Dubif ] I h.s.e., I [a]n. [LJXX. P. I [Dujbif Jus. s(criba?) m(unicipii? ) / [M(ogetianae ?) anjn. LXXX j [f.] с. p. (24) D. SiMONYi, Römerstraßen im inneren Pannonién. Egyetemes Phiológiai Közlöny, LXXI, 1948, 11—12. Ebenda sind die in der früheren Literatur aufgetauchten Vorstellungen aufgezählt. L. BARKÓCZI hat in The Population of Pannónia from Marcus Aurélius to Diocletian in der neueren Forschung D. S i m о n y i ' s Definition angenommen. AArchHung, XVI, 1964,263. (25) A. v. DOMASZEWSKI, Die Beneficiarierposten und die römischen Srtaßennetze. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, XXI, 1902, 181—182. (26) Veszprém megye Régészeti Topográfiája (im weiteren VRT), III, A devecseri és sümegi járás, Budapest, 1970, 241—242. 60/4—7. (27) A. GRAF, О. С, 125; A. MÓCSY, Die Bevölkerung von Pannonién bis zu den Markomannenkriegen, Budapest, 1959, 53 — bezeichnet den Ort der Stadt entweder in Somlóvásárhely (das die Siedlung von Tüskevár bedeutet), oder in der Gegend von Sümeg. In seinem neueren Werk Pannónia-Forschung 1969— 1972, bezeichnet er den Ort von Mogetiana im Gebiet Tüske vár-Somi ó j enő-Soml ó vásárhely. AArchHung, XIV, 1973. 376. (28) VRT, III, 89, 15/11. (29) Notes 9. Alba Regia, XV, 1976, 269—270. 74