Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Közlemények – Mitteilungen - Fitz Jenő – BÁNKI Zsuzsanna – LÁNYI Vera: Kutatások Gorsiumban 1975-ben. – Forschungen in Gorsium im Jahre. p. 169–268.

FORSCHUNGEN IN GORSIUM IM JAHRE 1975 I. AUSGRABUNGEN Im 18. AusgrabungsjahrC) wurde die Forschungsar­beit in drei Gebieten fortgesetzt. Im Gebiet zwischen den beiden altchristlichen Basiliken wurde ein weiterer Abschnitt aus dem großen zentralen Gebäude mit Hof (Gästeherberge?) (Gebäude XIV) aus dem 2./3. Jahrhun­dert erschlossen, ohne jedoch dessen nördliche Grenze zu klären. Über dem östlichen Flügel des Bauwerks wurde ein bedeutender Teil des schon früher entdeckten Gebäu­des XII aus dem 4. Jahrhundert freigelegt und an der Westseite des Gebäudes XIV kam ein weiteres Wohnhaus aus dem 4. Jahrhundert über dem frühen Bauwerk zum Vorschein (Gebäude XXII). — In der area sacra wurde die Ausgrabung des sich an das kleinere Heiligtum des 2. Jahrhunderts (Gebäude XVIII) anschließende Quellen­heiligtum aus dem 1./2. Jahrhundert begonnen (Gebäude XXXIII). — Den Schwerpunkt der Ausgrabung bildete das dritte Ausgrabungsgebiet: die vollständige Erschlies­sung der tabernae (Gebäude IV) und der darüber errichte­ten mittelalterlichen Kirche (Gebäude XXVI) wurde zu Ende geführt. Es konnte weder die Ausgrabung des unter der tabernae befindlichen Hauses aus dem 3. Jahrhundert (Gebäude XXVII) beendet, noch die vollständige Erfor­schung des awarisch-mittelalterlichen Gräberfeldes die die mittelalterliche Kirche umsehließt durchgeführt werden. Die Veröffentlichung des Gräberfeldes wird nach Beendi­gung der Ausgrabungen erscheinen. 1. Gebäude XIV Die Grabungsfläche an der Westseite der area sacra mit dem großen Gebäude aus dem 2.—3. Jahrhundert haben wir im nördlicher Richtung mit 15 m erweitert (Abb. 1 ). Die NW-Ecke konnte bischer nicht gefunden werden. Die Fundamente der westlichen Abschlußmauer haben wir im Planum 130/805 gefunden, während in 135/800 und 130/810 das Fundament bereits ausgehoben war. Die damit parallele Innenmauer in NW —SO-Richtung war besser erhalten. Diese Scheidewand trennte die Raum­reihe vom großen Innenhof. Im Planum 140/800 und 130/805 blieb das Steinfundament erhalten und Spuren der aufsteigenden Lehmmauer konnten ebenfalls beo­bachtet werden. Die Fortsetzung der Mauer konnte im Planum 135/810 vorderhand nicht entdeckt werden. Im Planum 135/805 blieben die SW —NO-Scheidewände (1) Der Bericht über das 17. Ausgrabungsjahr wurde in Band XV, 1976 (121—174) der Alba Regia veröffentlicht. Siehe die Auf­zählung der Berichte früherer Ausgrabungen in Alba Regia Band XIV, 1976, 289, Anm. 1. ebenfalls gut erhalten, so daß in diesem Planum an allen vier Seiten ein viereckiger Raum geklärt werden konnte. Die südlicher gelegene innere Scheidewand verlängerte sich von der NW —SO-Mauer auch in Richtung Ost nach NO, das Planum 140/805 ebenfalls durchschneidend. Das läßt darauf folgern, daß diese Wand den nördlichen Abschluß des großen Innenhofes des Gebäudes bildete. Im Planum 135/800 konnte in der westlichen Raumreihe des Bauwerks auch eine fragmentarisch erhaltene Innen­wand in Richtung SW —NO festgestellt werden. Die Technik der Mauerung des neuerlich erschlossenen Mauer­abschnitts ist mit den im südlichen Teil des Gebäudes befindlichen Abschnitten identisch. Die in den gewach­senen Boden gebettete Grundmauer wurde in der ersten Periode aus winzigen Steinen errichtet, die aufsteigenden Mauern wurden dagegen aus Lehm aufgebaut. Im Laufe der Rekonstruktion im 3. Jahrhundert wurde der Lehm von den NW —SO-Hauptmauern entfernt und die auf­steigende Mauer aus größeren Steinen breiter als das Fundament gebaut — so z.B. im Planum 130/805. Die Tiefe des Fundaments ist die gleiche wie an der Süd­seite der Raumreihe. Im Planum 135/800 kann der Boden der inneren Trennwand, in Richtung SW —NO bei + 150 cm bestimmt werden. Ein Fußboden wurde in den neuen Räumen nicht gefunden. Das Mauerwerk aus der dem ersten Drittel des 2. Jahrhundert vorangehenden Periode wurde durch weitere Bauarbeiten und Zerstö­rungen nur an wenigen Stellen unberührt gelassen, so z.B. im Planum 135/800, wo unmittelbar über dem gewachse­nen Boden in +151 cm Höhe ein Fußboden, daneben eine Herdstelle zum Vorschein kamen. Das Bodenniveau wurde von zwei Pfostenlochreihen unterbrochen, eine davon parallel zur NW —SO-Mauer des Gebäudes XIV, die andere im rechten Winkel dazu. Dieser letzteren war an der Nordseite eine unregelmäßige, halbkreisförmige Grube angeschlossen. Es kann jedoch angenommen wer­den, daß diese — deren Boden bei 138 cm liegt — aus einer späteren Periode Stammt. Im Fundgut sind auch zwei glasierte Gefäßfragmente vorhanden. Die östliche doppelte Raumreihe des Gebäudes XIV kam auch in der Grabungsfläche nördlich der Basilica minor zum Vorschein. Vor allem zeigte sich die östliche Schlußmauer in großer Länge in den Flächen 165/810, 165/815 und 165/820. Die aufsteigende Mauer aus dem 3. Jahrhundert blieb hoch und gut erhalten. Die dazu gehörende innere SW —NO-Scheidewand kam lediglich im Planum 165/815 zum Vorschein, undzwar von der östlichen Abschlußmauer ausgehend. Die NW —SO-In­nenwand, deren Aufgabe es war, die doppelte Raum­reihe zu trennen, ferner die Scheidewand des Innenhofes gleicher Richtung konnte nirgends nachgewiesen werden. In den neuerlich erschlossenen Flächen liegt sie überall unter dem cardo des 4. Jahrhunderts. Im Planum 165/810 können zwei frühe Fußböden unterschieden werden; die tiefer liegende, ältere wurde bei +172 cm aus Schotte­rigen, die spätere, höhere, bei +188 cm liegende, aus Lehmziegeln gebaut. Die Tiefenangaben entsprechen dem Bodenniveau des 2. und 3. Jahrhunderts (Abb. 2) 236

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