Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bóna István: Arpadenzeitliche Kirche und Kirchhof im südlichen Stadtgebiet von Dunaújváros. – Árpád-kori templom és temető Dunaújváros déli határában. p. 99–157.

unsere (14,5-14,9 lang): Alsópáhok( 156 ), Ecsér( 157 ), Kisgút( 158 ), Szigliget( 159 ). Die Breite dieser ist auch ungefähr dieselbe: (zwischen 8,5 — 9,5 m), während die etwas längere Kirche von Vid( 160 ) viel schmäler ist (6,7 m)( 161 ). Unsere Kirche ist also groß, und zeugt von einer wohlhabenden Gemeinde. Ihre Quadersteine sind vermutlich aus römischen Ruinen geholt und um­geschnitzt worden. Der rotmarmorne Säulenrest weist auf eine verzierte Ausführung. Auffgrund der Grabfunde kann vermutet werden, daß die Kirche in der ersten Hälfte oder im zweiten Drittel des 12. Jahrhundertes gebaut wurde. Auf die­selbe Zeit werden im allgemeinen auch die obener­wähnten Parallele datiert. Dies kann jedoch mit ar­chäologischen Mitteln bloß in den Fällen von Ecsér, Ószentiván, Hajdúhadház —Demeter, Zala vár — „Kapelle", Zen ta — Paphalom, Zobordarázs und Ör­vény bewiesen werden. Auffallend ist bei ihrer Architektur der „überdimen­sionierte" Chor (äußere Länge 5,20, Breite 6,50 m, innere Länge 4,20, Breite 4,40 m). Die Kirche von Hajdúhadház — Demeter ist ähnlicher Form und Ab­messung mit ihrem 4,35 m langen Chor, dabei eine gute Parallele unserer Kirche. Laut einer geistreichen Kombination von K. Mesterházy, waren die „überdimensionierten" Chöre der Platz der feudalen Schutzherren, uzw. in solchen Kirchen, welche mit dem byzantinischen (östlichen) Christentum zusam­menhingen^ 62 ). Wie K. Mesterházy betreffs unserer Kirche bemerkt, wäre die obige Möglichkeit in der unmittelbaren nähe des „Monasteriums" von Sanckt Pantaleon auch nicht überraschend ( 163 ). Die oben angeführten Parallele aus der gleichen Epoche bestätigen vorläufig nicht die Theorie von K. Mesterházy. Der einzige gestreckte Chor ist jener der Kirche von Vid (äußere Länge 6,15 m), was jedoch im Vergleich zur gesamten Länge der Kirche (15,85) nicht „überdimensioniert" erscheint. Demgegenüber wurde an der Wende des 13/14.— Jahrhunderts in Mármaros (Gyulafalva — Giulesti — Nyíres) von den rumänischen Kenézen Dragomir und seinem Sohn Dragos, Anhänger von König Karl-Ro­(156) ID., VMMK, I, 1963, 85, Abb. 67. -- Datierung aufgrund der ,,Kapelle;" von Zalavár. ID., VMMK, VIII, 1969, 224, Abb. 1,5. (157) I. Sz. CZEGLÉÜY — T. KOPPÁNY, VMMK, I, 1963, 97, Abb. 86; T. KOPPÁNY, VMMK, VIII, J969, 224, Abb. 1, 7. (158) L. ZobTAi, о. c, Települések, 38 und Grundriß. (159) T. KOPPÁNY, VMMK, I, 1963, 105, Abb. 103, 1л, VMMK, VIII, 1969, 224, Abb. 1,12. (160) P. H. FEKETE, AÉrt, LXXXVI, 1959, 86 und Grundriß. (161) Was nicht besagen will, daß es keine bedeutend größere Dorfkirchen gegeben hätte, wie z. B. Zenta­Paphalom (Csecstó) Länge 16,20 m, Breite 7. m. I. FOLTINY — J. KORUK, О. С, 185 und Taf. VIII. ­Letztere ist auch deshalb interessant, weil Sich an das ziegeiförmige Schiffinnere von 5,90 X 8,50 m ein ausnehmend größer (7 X 4,30 m), Chor mit halbkreisförmiger Apsis anschließt. (162) K. MESTERHÁZY, DMË, 1968, 155—156. (163) Ibid., 170. bert, ihre „Sippenkloster" (Volle Länge 14,90, Breite 7,20 m) wahrlich mit einem derart „über­dimensioniertem" Chor gebaut( 164 ). In diesem Falle ist es nicht zu leugnen, daß es sich von einer Kirche des östlichen Christentums handelt. Die noch über­haupt nicht abgeschloßene Frage fordert weitere Ausgrabungen und Beobachtungen. Die Zerstörung und Verödung unserer Kirche und des dazugehörenden Dorfes können nicht genau da­tiert werden. Die über das Donauufer sich erhebende, viele Kilometer weit sichtbare Kirche konnte dem Los kaum entgehen, daß sie von den im Frühjahr 1242 gegen Süden stürmenden Truppen des Batu­Khan in Brand gesetzt wurde. Im Falle der aus Quadersteinen gebauten Kirche bedeutete jedoch die Zerstörung nicht viel mehr, als das Abbrennen der Decke. Spätestens bis Ende der sechziger Jahre wurde sie wiederhergestellt; von 1270 an häufen sich die mit Münzen datierten Gräber (15, 23, 24, 30) an der für die Bestattungen beliebtesten Ostsüdseite des Chores. Im erschlossenen Kirchhofteil wurden jedoch keine solche Münzen oder Funde freigelegt, welche spätere Bestattungen beweisen würden. Gegenüber Dunaújváros —Kórház, am Donauufer haben wir ein Dorf aus dem 12/13. Jahrhundert ausgegraben und auf diese Beobachtungen gestützt^ 65 ) vermute ich, daß die von den Mongolen dezimierten Einwohner ihr Dorf und ihre Kirche bis zum Ende des 13. Jahr­hunderts aus eigenem Willen verließen. Die mit einer Münze von Ladislaus IV. datierte Bestattung 30 ist das archäologisch späteste Grab des Kirchhofes, in welchem wir aufgewühlte, aufeinander­gehäufte Röhrenknochen und Rippen fanden. Wenn es sich nicht um ein, in der Neuzeit zerstörtes Grab handelt (was nicht entschieden werden kann), dann überdauerte der Kirchhof, oder mindestens die Kenntnis davon, das Aussterben des Arpadenhauses. Die Datierung und Auswertung der in Grube b) des Kirchenschiffes gefundenen Gefäßscherben ist nicht eindeutig. Die ähnlichen, dunkelgrauen Ränder (Abb. 40,6,8— 13), mit waagerechten Kerben ver­zierte, helle Keramikstücke (Abb. 40,2,3,7), kreuz­und strahlenförmige Bodenstempel (Abb. 40,1,4) werden von unseren Forschern im allgemeinen auf das 12.—13. Jahrhundert datiert, — abgesehen von einigen Ansichten, die auf eine zu frühe Zeit, d.i. auf das 11. Jahrhundert datieren. Gleichartige Bruch­stücke haben das arpadenzeitliche Dorf am Donauufer von Dunaiij város-Kórház datiert( ,6R ). Ähnliche Scher­ben publiziert K. Mesterházy aus Hajdúhad­ház-Demeter ( 167 ), I. H oll aus Nagytarcsa( 168 ), (164) R. POPA, SCIV, 1969, 267—285, ID, Onezatul Ma­réi. Baia Mare, 1969, 9—31, Abb. 5. — ist ein Grundriß vorbüdicher Ausgrabung und Publika­tion. (165) I. BONA, о. c, FontAHung, 1973, 81 und 84. (166) Ibid., 16, Taf. 4—5, Taf. 18, 3, 7—8. (167) K. MESTERHÁZY, DMÉ, 1968, 150—151, Abb. 15 (13. Jahrhundert). (168) I. HOLL, BpR, XX, 1963, 335—336, Abb. 1—2, 6—7, 8—9; 340, Abb. 10—11. (13. Jahrhundert). 146

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