Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)
Tanulmányok – Abhandlungen - Bóna István: Arpadenzeitliche Kirche und Kirchhof im südlichen Stadtgebiet von Dunaújváros. – Árpád-kori templom és temető Dunaújváros déli határában. p. 99–157.
Das eiserne Hufeisen aus dem Grab 82 (Abb. 39,2) machte anfänglich große Schwierigkeiten, weil es ohne Parallele stand, in recht gutem Zustand war und seine Form jener den heutigen Hufeisen glich. In den früheren Publikationen kommt dieser Typus nicht vor, die Hufeisen aus breiten Platten wurden als arpadenzeitlich betrachtet. Seine genaue Datierung wurde nur aufgrund der jüngsten authentischen Funde ermöglicht. Bei der Forschung der mittelalterlichen Mauern der Stadt Sopron (Ödenburg) wurde in der untersten 3/d Schicht eine gute Parallele unseres Hufeisens gefunden ; die Schicht datiert auf das 12., spätestens vom Beginn des 13. Jahrhundertes( 105 ). In Cegléd — Madarászhalom, an der Innenseite der die Kirche umgebenden Mauer, kam die rechte Hälfte eines ähnlichen Hufeisens zum Vorschein ( г06 ), das R. Müller aufgrund geschichtlicher und TypenAnalysen auf die Zeit vor dem Mongolensturm datiert ( 107 ). Diese zwei guten Angaben bestätigen, daß die in den in Szabadbattyán — Somlódomb gefunden, aus verwüsteten Gräbern des 12— 13. Jahrhunderts stammende Huf eisenhälfte( 108 ) aus der Arpadenzeit stammt. Auf die Sichel und das Hufeisen kommen wir noch bei der Besprechung der Bestattungssitten zurück. Die authentischen archäologischen Parallelen datieren unsere Gräber mit Beigaben auf das 12., höchstens auf den Beginn des 13. Jahrhunderts Die Münzen und Funde bezeugen, daß im 12. Jahrhundert der Kirchhof die Kirche vollständig umgab, übzwar wir den Beginn der Belegung des freigelegten Kirchhofteiles nicht früher als aus der Zeit von Ladislaus II . datieren können, kann angenommen werden, daß mit den Bestattungen bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts begonnen wurde. Aus den 75 Jahren, welche von Bela Ell. bis Stephan V. verstrichen sind, fanden wir keine mit Münzen oder Funden datierbaren Gräber, dennoch ist es unwahrscheinlich, daß der fortdauernde Belegung des Kirchhofes abgebrochen worden wäre. Die Münzen von Emerich, Andreas II. und Bela IV. kommen sehr selten in den Friedhöfen der Arpadenzeit vor, es ist aber nicht auszuschließen, daß die unausgegrabenen Gräber Münzen eines dieser drei Herrscher bergen. Aus der letzten Epoche des Kirchhofes, das auf das dritte Drittel des 13. Jahrhunderts gesetzt werden kann, kamen außer den Münzen keine anderen Beigaben zum Vorschein. (105) I. HOLL, AÉrt, С, 1973, 190, 197, 202—203, Abb. 21,1. — I. Hol] erwähnt seine Parallele aus dem 11—12, Jahrhundert von Köpenick. (106) J. TOPÁL, и. с, StCom, I, 1972, 94, Taf. Ill, 11. (107) R. MÜLLER, AArchHung, XXVII, 1975, 65, Abb. 2,10. — Auswertung auf Seite 73—74, wo er — wie unsere Mittelalterforscher im allgemeinen — die römischen Hufeisen nicht erwähnt. (108) J. HAMPEL, AÉrt, II, 1882, 147, Taf. II, 19. Über die archäologischen Kultur des 12. Jahrhunderts Die Verarmung der Kirchhöfe im Vergleich zu den Reihenfriedhöfen des 11. Jahrhunderts ist allbekannt. Den Grund sehe ich nicht in irgendeinem Verbot der Kirche, vielmehr ist hier die Rede von der wirtschaftlichen Auswirkung der zwingenden Verfügungen der Staats und Kirchenmacht. Das Bauen, Schmücken, die Ausstattung der Kirchen bedeutete eine unerhörte Belastung, noch über die Stabilisierung der neuen, feudalen Ordnung hinaus. Dennoch wurden viele Leute mit Schmucksachen, religiösen Symbolen oder abergläubischen Sachen bestattet. Diese sind durch folgende authentische Grabfunde( 10<J ) bestätigt: Dunaújváros, Békés-Povád, Kisnána, Malomfalva-Csitfalva, Kaszaper, Kardoskút-Hatablak, HortobágyCsécs und Görbehát, Cegléd-Madarászhalom, Orosháza-Rákóczitelep, Hódmező vásárhely-Kútvölgy ( 110 ) Zala vár„Kapelle", Zenta-Paphalom, Zobordarázs und Jászdózsa-Kápolnahalom( ul ) Frauenbestattungen : Kleine, mittelgroße und große, aus dünnem Draht gebogene Haarringe mit S-Enden aus Bronze, Silber, seltener aus Elektron oder Gold. In Transdanubien, Oberungarn und im nördlichen Teil der Tiefebene kommen noch aus dickem Draht gebogene kleine und mittelgroße Haarringe mit glatten oder gerippten Enden vor. Im ganzen Land wurden mittelgroße Haarringe mit S-Enden verwenden die aus Draht gedreht oder geflochten waren, in Transdanubien sogar aus Blei. Aus Bronzedraht geflochtene Armbänder mit spitzen Enden (nicht schlingen- oder hakenförmig!) Einfache Armbänder aus Bronzedraht. Silberne Armbänder mit tropfenförmigen, schildähnlichen, oder hülsigen Enden( 112 ). Eventuell verziert. Halsketten aus kleinen, rundlichen gelben oder schwarzen Glasperlen, aus größeren gerippten, aus mittelgroßen bunten oder aus größeren Glasperlen zusammengestellt. Haarnadeln aus Bronze mit konischen- oder doppelkonischen Köpfen. Haarnadeln aus Eisen mit runden, mit Bronze oder Silber eingezogenem Kopf. Halbmondförmige Anhänger aus Blei gegossen. Fingerringe aus Silber, Bronze oder Glas, mit geschmücktem oder glattem Kopf. (110) A. VARGA, AÉrt, XIV, 1894, 137—138. (111) Die Publikation der 1969—1975 freigelegten, aufeinandergebauten drei Kirchen und in deren Umkreis gefundenen ca 300 Gräber ist in Vorbereitung. Über die früheren Ausgrabungen s. S. GALLUS, o. c, 35—36, Abb. 4 (Plan des Kirchhofteiles). (109) Auf die Friedhöfe habe ich mich bereits berufen. (112) Zu den reicheren Typen (Elektron-Silber) der Armbänder aus dem 12—13. Jahrhundert s. die Zusammenfassung von N. PARÁDI, О. С, Abb. 8,7—8, Abb. 9,5—6; Abb. 10,2—4; Abb. 11,7—8; Abb. 12,5—7; Abb. 13,1—5; Abb. 14,5—6; Abb. 16,4—5 sowie ihre Auswertung: 148—-149. 140