Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes – Kocztur Éva: Terra sigillata Depotfund von Gorsium. XV, 1974. p. 65–88.
ten ist die Zahl der letzteren im antoninischen Zeitalter relativ gering, ebenso wie in der ganzen Provinz; ihr massiver Import ist auf das Ende der antoninischen bzw. den Beginn der severischen Zeit zu datieren, wie dies an anderer Stelle bereits angedeutet wurde.( 40 ) In Aquincum dürfte das Material der Hercules-Villa in der Meggyfa utca die Einfuhr der Rheinzaberner Sigillaten deutlich illustrieren: Unter den verschiedenen Werkstätten ist Rheinzabern mit der größten Stückzahl repräsentiert, und 90 Prozent eben dieser Ware wurden nach den Markomannenkriegen hergestellt; hingegen bestand in der unmittelbar vorangegangenen antoninischen Zeit das Gros des Materials (84%) aus Gefäßen von Lezoux.( 41 ) Aufgrund der Zusammensetzung des Fundgutes müssen wir die Möglichkeit einer Datierung in die hadrianische Zeit, wie sie G y. Juhász vorschlägt, ausschließen ; aufgrund der antoninischen Sigillaten von Lezoux und Rheinzabern müssen wir vielmehr den Brand der ,,Geschäftsreihe" mit den Ereignissen der Markomannenkriege in Zusammenhang bringen. (Ein genaues Gegenstück der im Material des Tonwarengeschäfts mit dem Stempel С'DESSI gefundenen Firmenlampe kam im Holz-Erde lager von Quadrata in der Zerstörungsschicht aus der Marcus-Zeit zum Vorschein.( 42 ) Diese Hypothese wird auch von den gestempelten Gefäßen Typ Dr. 31 bzw. 33 bestätigt, auf denen — ebenso wie in Gorsium — die Töpferstempel AVENTINI-M, GIPPI-M, МДМ. .(mi), PRISCINIM zu finden sind. Besonders bemerkenswert ist das Stück mit dem Stempel QUIN [tim[( 43 ), denn einer Teller dieses Töpfermeisters — ebenfalls Typ Dr. 31, genauer: Dr. (40) D. GABLER, AZ importált terra sigillaták forgalma Pannóniában. AËrt, XCI, 1964, 102. (41) Das bei der Freilegung der Hercules-Villa gefundene Sigillata—Material s. in AArchHung XXVII (1976). (42) D. GABLER, Untersuchungen am oberpannonischen Limes. Akten des X. Internationalen Limes-Kongresses Xanten-Nijmegen. (43) Juhász, Aquincum, 34. 18/31 — wurde in Arrabona in der Zerstörungsschicht der canabae gefunden, die aufgrund von Münzen und Sigillaten mit den Markomannenkriegen in Verbindung gebracht werden kann.( 44 ) Derselbe Stempel ist aber auch auf der Sigillata-Tasse zu sehen, die als Deckel des Topfes diente, in dem sich der mit Antoninus Pius endende Münzfund von Wallern befand. ( 45 ) Die allernächsten Analogien der zum Gefäßfund von Gorsium gehörenden Sigillaten (zumeist antoninische Gefäße von Lezoux) sind also überall im Katastrophenhorizont erschienen, der mit den Markomannenkriegen zusammenhängen dürfte (in Aquincum, Arrabona und auch in Gorsium( 46 )), doch Bruchstücke altersgleicher Schüsseln und Tassen aus Lezoux wurden auch in der Zerstörungsschicht des Holz-Erdelagers von Quadrata bzw. des IL Holz-Erde Lagers von Ad Statuas aus der Zeit des Kaisers Marcus gefunden. Diesem Kreis dürften auch die Sigillatafrangmente angehören, die in Brigetio im Abschlußhorizont der I. Bauperiode der porta praetoria zum Vorschein kamen^ 47 ) Die Geschehnisse der Markomannenkriege in Raetien sind außer den Münzfunden ebenfalls von den mit Sigillaten datierbaren Zerstörungsschichten angedeutet, vor allem in Pfünz, Böhraing und Regensburg-Kumpfmühl.( 48 ) Diese Sigillaten( 49 ) stimmen mit denen von Gorsium in bezug auf Form und (44) D. GABLER, О. C, Arrabona, XIII, 1971, 37. (45) A. BARB, Ein römischer Münzfund aus Wallern. Mitteilungen der Numismatischen Gesellschaft Wien, XVI, 1927, 10.— Die Sigillata befindet sich im Burgenländischen Landesmuseum, Eisenstadt (Inv. — Nr. 225); die Identifizierung des Stempels sowie den Vergleich mit den Stücken von Aquincum und Arrabona verdanke ich der frdl. HilsfbereitSchaft von A. Ohrenberge r, und möchte dafür an dieser Stelle meinen Dank aussprechen. (46) D. GABLER, Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. Alba Regia, XIII, 1972, 9—68. (47) L. BARKÓCZI, О. С, Ant Hung, III, 1949, 71. (48) H. J. KELLNER, О. С, BVBL, XXX, 1965, 170. 76 Abb. 4: Kronologie von Terra sigillaten. a = nach Form; b = nach Stempel; с = kronologisehe Situation.