Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)

Szemle – Rundschau - Lőrincz Barnabás: Bemerkungen zu zwei Inschriften aus Aquincum. XV, 1974. p. 263–264.

BEMERKUNGEN ZU ZWEI INSCHRIFTEN AUS AQUINCUM l. Die Inschrift, mit der wir uns im folgenden befassen wollen (Marmor, H.: 64 cm, В.: 40 cm, D. : 6 cm), wurde 1900 in Aquincum gefunden (B. KUZSINSZKY, Római jel­iratok az Aquincumi Múzeumban [Römische Inschriften im Museum von Aquincum]. BpR, VIII, 1904, 167, Nr. 5. Das Foto der Inschrift wurde unlängst von J. SZILÁGYI, Problematische Steinaltar Inschriften aus Aquincum, BpR, XXIII, 1973, 161, Abb. lb und 2, publiziert). Zuerst wurde die Inschrift von В. К u z s i n s z к у (о. с, 167, №. 5), sodann von A. v. Domaszewski (Inschrift aus Aquincum. JÖAI, VII, 1904, ВЫ. 11— = AÉ, 1904, 95) beschrieben. Auch R. Egg er (Bemerkungen zum Territorium pannonischer Festungen. Römische Antike und frühes Christentum, II, Klagenfurt, 1963, 135 = AÉ, 1952, 9) und A. M ó с s y (Das territórium legionis und die canabae in Pannonién. AArchllung, III, 1953, 183 ; ID., Die Bevölkerung von Pannonién bis zu den Markomannen­kriegen. Budapest, 1959, 27, 82, 84) befaßten sich mit der Inschrift. Ihre letzte Beschreibung ist von J. Szilágyi, der aber die einschlägigen Probleme nicht löste (о. c, 159, №. 2). Bei der Ergänzung der Inschrift müssen wir von der 3. Zeile ausgehen (ursprünglich war es die vierte), da ihre einwandfreie Ergänzung auch die Breite der Inschrift angibt. Zur Ergänzung möchten wir folgendes bemerken: 1. Zeile: Dieser Teil der Inschrift ist abgebrochen. Wahr­scheinlich stand hier eine ähnliche Dedikation, wie sie von J. Szilágyi vorgeschlagen wurde (о. c, 160). 2. Zeile: In der Forschung ist sowohl die Zeilenlänge als auch die Frage umstritten, was für ein dues da gemeint sei (cf. В. KUZSINSZKY, о. с, 167, №. 5; A.v. DOMA­SZEWSKI, о. с, 14; A. ALFÖLDI, Epigraphica III. AËrt, 1940, 225; R. EGGER, О. С, 135; Т. NAGY, The Military Diploma of Albertfalva. AArchHung, VII, 1956, 38, Anm. 211; A. MÓCSY, о. c, Bevölkerung, 27, 82, 84; Ä. DOBÓ, Die Verwaltung der römischen Provinz Pannonién von Augustus bis Diocletianus. Budapest, 1968, Nr. 41/4; J. SZILÁGYI, О. С, 160). Bei der Ergänzung kann nur die Lösung dues Rfomani] in Betracht kommen, da für die übrigen empfohlenen Ergänzungen entweder nicht ge­nug oder eben zuviel Platz vorhanden ist (cf. Abb. 1). 3. Zeile: Obwohl der Legion das Attribut p(ia) f(idelis) bereits im Jahre 70 u.Z. verliehen wurde (OIL, XVI, 10—11; E. RITTERLING, Legio. RE, XII, 1925, coli. 1439), können wir nicht damit rechnen, daß es in dieser In­schrift enthalten ist (anders A. v. DOMASZEWSKI, О. C, 14; R. EGGER, 136, cf. jedoch Abb. 1). 5/6. Zeilen: Der in der Inschrift genannte [---] Martialis war tribunus militum der legio II Adiutrix (E. RITTER­LING, о. c, coli. 1453; ID., Die legati pro praetore von Pannónia inferior seit Trajan. AErt, XLI, 1927, 286; R. EGGER, О. C, 135) und kein legátus legionis, wie dies von der Forschung teilweise angenommen wurde (A. v. DOMASZEWSKI, O. C, 13; A. STEIN, Römische Reichsbeamte der Provinz Thracia. Sarajevo, 1920, 27). 7. Zeile: Der unvollständige Buchstabe ist M (cf. das M in der 8. Zeile). 9. Zeile: Der Monat heißt Iu[l(ias)j, mithin ist die In­schrift auf den Tag genau datierbar. Mit Hinblick auf das Vorangehende lautet die Ergän­zung der Inschrift wie folgt (Abb. 1): [—] I dues R[omani qui] / milit(auerunt) in le[g(ione) II adi(utrice)] / sub Iall(io) Bafsso leg(ato)] / 5 Au­g(usti) pr(o) pr(aetore) e[t Ap(pio) Gl(audio)] / Mar­tiale [tr(ibuno) mil(itum)] / quod ho(nesta) m[iss(ione) m(issi) s(unt)] / M(arcus) Vlp(ius) Qu(i)etus [uet­( er anus) leg(ionis)] / ded(icauit) VI Id(us) Iu[l(ias) Siluano] / 10 et Augurino [co(n)sfulibus)] . Die Inschrift ist auf den 10. Juli 156 zu datieren (A. DEGRASSI, I fasti consolari dell'Impero Romano dal 30 avanti Gristo al 613 dopo Gristo. Roma, 1952, 44), und verewigte die Verabschiedung der damals entlassenen Soldaten der legio II Adiutrix (eine ähnliche Inschrift aus dem Jahre 157 ist uns aus Alexandrien bekannt [AÉ, 1955, 238]). In der Inschrift werden drei Personen erwähnt, an er­ster Stelle M. lallius Bassus, Statthalter von Pannónia inferior. Aufgrund dieser Inschrift wurde die Amtszeit des Senators früher auf 154—156 oder 156—158/9 da­tiert (J. FITZ, Legati Augusti pro praetore Pannóniáé in­ferioris. AAntHung, XI, 1963, 268). Später machte die Forschung die Datierung auf 156—158/9 wahrscheinlich (R. SYME, Governors of Pannónia inferior. História, XIV, 1965, 345, 354; Á. DOBÓ, О. С, 60; T. NAGY, AArchHung, XXI, 1969, 401; J. FITZ, The Governors of Pannónia in­ferior. Alba Regia, XI, 1970, 147); dies wird auch vom Militärdiplom aus Dunakömlőd bestätigt, welches am 8. Februar 157 erlassen wurde und den Statthalter eben­falls nennt (Unveröffentlicht. Erwähnt in B. LORINCZ, G. Iulius Gommodus Orfitianus. AUSB Sectio Classica, II, 1974, 66 — Zur weiteren Karriere des Senators cf. PIR 2 I 4; Á. DOBÓ, О. С, 60). Der in der Zeile 5/6. angeführte [—] Martialis wurde 263

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