Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 14. 1973 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1975)
Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Donaugrenze von Pannonia Superior und Inferior. XIV, 1973. p. 351–355.
1962, 164), wo sie, laut Aussage ihrer Ziegelstempel, die Bautätigkeit ihres Vorgängers fortsetzte (L. NAGY, Az óbudai ókeresztény cella trichora a Raktár utcában. Budapest, 1931, 44; M. KÁBA, AZ aquincumi parancsnoksági épület belső dekorációja a Laktanya utcában. BpR, XVI, 275). In fuß-bzw. halbmondförmige Rahmen gefaßt, konnten die frühzeitigen Ziegelstempel der legio II Adiutrix ebenso aus der domitianischen wie aus der mit 106 beginnenden Aufenthaltszeit der legio (aus Aquincum) stammen. Mithin datieren die Ziegelstempel der legio IV Flauia und der X Gemina jedenfalls auf die Zeiten vor der Aufteilung Pannoniens, aber auch die Ziegel der legio II Adiutrix sind auf diese Zeit zu datieren. Da wir als Anhaltspunkt zur Datierung der Ziegelstempel СОН P T von Aquincum nur die Ziegelstempel der erwähnten Legionen haben, dürften auch diese noch vor 106 eingebaut werden sein. (Sollten sich die Ziegelstempel tatsächlich auf die cohors I Thracum beziehen, die im 2. Jh. ihren ständigen Garnisonsort im niederpannonischen Burgenae hatte, so müssen wir annehmen, daß der Ziegeltransport nach Aquincum vor dem Jahre 100 stattgefunden haben mochte. Die Hilfstruppe, die aus Germania Superior nach 90 an die Donaufront verlegt wurde, ist in den 90er Jahren nach dem Anschluß Syrmiens der Streitmacht von Moesia Superior zugeordnet worden, falls sie bei oder knapp nach ihrer Versetzung das Lager Burgenae besetzt hat.) Falls die Ziegelstempel СОН P T mit denen der erwähnten Legionen kontemporär sind, wurden sie vor der Zweiteilung Pannoniens verwendet, und ihr Vorkommnis in Óbuda und Szentendre beweist in bezug auf die Provinzgrenzen gar nichts. Selbst wenn diese Datierung aus irgendeinem Grund in Abrede gestellt werden sollte, können wir die Ziegelstempel infolge ihrer ungewissen Datierung noch immer nicht als Beweis für die Zugehörigkeit von Ulcisia Castra gelten lassen. Die Einwände, die im Verlauf der letzten Jahrzehnte von der Forschung gegen die Zugehörigkeit von Ulcisia Castra zu Pannónia Superior erhoben wurden, sind also nicht überzeugend und beweisen keineswegs, daß das Lager als Teil von Pannónia Inferior zu betrachten wäre. Die Meilensteine aus dem 3. Jh. liefern uns noch genauere topographische Informationen über die Provinzgrenzen als die Militärdiplome. Diese milliaria wurden zwar aufgestellt, nachdem Brigetio und Umkreis an Pannónia Inferior angegliedert wurden, doch hat sich die Ordnung der Straßenreparaturen auch nach 214 nicht verändert. Dies konnten wir bereits im Falle der Grenzlinie zwischen Piliscsaba und Pilisvörösvár beobachten. Dieser Praxis kommt auch bei der Bestimmung der Donaugrenze eine hochbedeutende Rolle zu. Entlang der Straße, die aus Aquincum in nördlicher Richtung im der Nähe des Donauufers führt und die militärischen Lager miteinander verbindet, sind uns Meilensteine nur bis zur VIII. Meile bekannt. Diese Meilensteine gaben die Straßenreparaturen an, die unter Severus Alexander (CIL, III, 3738), Maximinus Thrax (CIL, III, 3739, 3740, 3742, 3743), Gordianus III. (S. SOPRONI, Kiadatlan pannóniai mérföldkövek. AÉrt, LXVIII, 1951, 46), Philippus Arabs (GIL, III, 3(541 = 10654) und Diocletianus (S. SOPRONI, AÉrt, LXXXI, 1954, 75) vorgenommen wurden. Die wiederholte Instandsetzung der Straße erfolgte jeweils höchstens bis zur VIII. Meile, mit der Aufstellung von Meilensteinen. Zweifellos führte die limesStraße auch nach der VIII. Meile weiter und es ist mit Gewißheit anzunehmen, daß auch diese Strecke je nach Bedarf regelmäßig repariert wurde. An dieser Strecke wurden jedoch keine Meilensteine gestellt und das kann nur das eine bedeuten, daß die Instandhaltung der limesStraße nach dem Donauknie zwei verschiedenen Verbänden (Ämtern) oblag. In seinem eigenen Wirkungsbereich (der nach dem vorangehend Gesagten bis zur Provinzgrenze reichte, die bis zum Jahre 214 gültig war) gab der Verband von Aquincum die durchgeführten Straßen reparaturen mit dem Aufstellen von Meilensteinen ar<ebenso wie an der limes-Streoke südlich von Aquincum, während die Straßenbauer von Brigetio dies nicht taten. Nach diesen zweierlei Gepflogenheiten des Straßenbaus zu schließen, mußte die Provinzgrenze die Donau irgendwo zwischen der VIII. und IX. Meile erreicht haben. Laut Itinerarium Antonini lag Ulcisia Castra 9 Meilen von Aquincum entfernt (Itin. Ant., 266, 10). Allein T. Nagy gab diese Entfernung mit 8 Meilen an (T. NAGY, о. с, 39), wahrscheinlich aufgrund der in Szentendre gefundenen Meilensteine. Der Meilenstein mit der Inschrift VIII mp kam im Jahre 1810 mit zwei anderen Meilensteinen in Szentendre zum Vorschein (Acta Litteraria Musei Nationalis Hungarici, I, 1818, 261-264, Nr. 45 — 47). Zweifellos wurden die drei Meilensteine an einem sekundären Fundort entdeckt. In Szentendre wurde an einer anderen Stelle noch ein weiterer Meilenstein gefunden (ibid., 260-261, Nr. 44 - CIL, III, 3741), ebenfalls mit der Inschrift VIII mp. Diese Meilensteine, die nach Szentendre eingeschleppt wurden, sind also für die Entfernung zwischen Aquincum und Ulcisia Castra nicht maßgebend. Auch die heutigen Messungen entsprechen den Meilenangaben des Itinerarium Antonini. Laut J. S z i 1 á g y i dürfte die Entfernung zwischen dem Legionslager und Ulcisia Castra in der Luftlinie 13 km betragen (J. SZILÁGYI, Erforschung der Limes-Strecke im Bereich von Aquincum. Limes-Studien, Basel, 1959, 1968; ID., Aquincum. BE, Suppl. XI, 1968, 87). Auf der neuen Hauptstraße Nr. 11 gemessen, beträgt die Entfernung zwischen den beiden Lagern fast genau 14 km. Die limes-Straße, die vom Lager Aquincum ausgehend die bürgerliche Siedlung vermied und entlang des Donauufers nordwärts führte (S. SOPRONI, Fest megye műemlékei 1. Budapest, 1958, 37), dürfte die Entfernung zwischen den beiden Lagern mit einem unwesentlichen Unterschied angegeben haben. Gemäß der Entfernung von ca. 14 km lag Ulcisia Castra — von Aquincum aus gerechnet — zwischen dem IX. (13 320 m) und dem X. (14 800 m) Meilenstein, etwas näher zum IX. Wenn die Provinzgrenze aufgrund der Meilensteine nach dem Gesagten zwischen dem VIII. und dem IX. Meilenstein zu ziehen ist, so gehörte Ulcisia Castra, das wir zwischen dem IX. und dem X. Meilenstein vermuten, auf jedem Fall zum Territorium von Pannónia Superior. Die Meilenangaben stimmen also in jeder Hinsicht mit den Schlußfolgerungen überein, die aus den Aufzählungen der Militärdiplome gezogen werden konnten. Die Forschung, die die Grenzfrage in ihren Einzelheiten niemals untersucht hatte, unternahm auch keinen Versuch zur genauen Grenzbestimmung. Die Erwägung der Meilenangaben und der geographischen Verhältnisse bietet jedoch hierzu reale Möglichkeiten. Die VlII. Meile gehörte noch zu Pannónia Inferior, die IX. schon zu Pannónia Superior. Zwangsläufig ist daher die Grenze bei einem Grenzmal zwischen der VITI. und der IX. Meile zu suchen. Solches Grenzmal ist an einer einzigen Stelle anzugeben : An der Hauptverkehrsstraße Nr. 11 liegt die Stelle am Südufer des Dera-Baches, wo im 4. Jh. ein Wachtturm stand, 12 km, d. h. ungefähr 8 Meilen vom Lager Aquincum entfernt (S. SOPRONI, Fest megye műemlékei II: Budapest, 1958, 127-128). Aufgrund der Meilenangaben sehen wir uns veranlaßt, den Dera-Bach als die Grenze zwischen den beiden Provinzen zu betrachten. Dem scheint der Meilenstein zu widersprechen, der mit der Inschrift m,p. VI in der Nähe des Wachtturmes am Dera-Bach bei der Ackerbestellung gefunden wurde. Laut S. Soproni ist der Maximinus-Meilenstein in situ zum Vorschein gekommen (S. SOPRONI, AErt, LXXVIII, 1951, 46). Die VI. Meile (8880 m) kann aber keineswegs der Entfernung Aquincum — Dera-Bach entsprechen, auch in der Luftlinie nicht. Der ursprüngliche Standort des Meilensteins ist um ein weites Stück weiter südwärts, bei Budakalász, zu suchen. Der valentinianische Wachtturm am Dera-Bach wurde vermutlich an der Stelle einer früheren Grenzstation errichtet. Ungefähr bis zur Ortschaft Csobánka dürfte der Bach die Grenze zwischen den beiden Provinzen 354